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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
0002ae Allgemeines Kapitel |
GRUNDREGELN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Dieses Kapitel beschreibt keine Einzelübung, sondern die verschiedenen Möglichkeiten, Übungen zu einem Therapiekonzept zusammenzuführen. Dieses Organisationsprinzip sollte während der gesamten Therapie einschliesslich Nachsorge (Recall) eingesetzt werden. Zur Definition: TIMING (engl.) =„ Zeitliches Aufeinanderabstimmen“. Aufgrund der Länge dieses Ausdruckes wird im Text der englische Begriff verwendet. Seine nähere Bedeutung erklärt sich aus dem nebenstehenden Schema und im Kapitel zum TIMING. Generell werden die zum Timing gehörenden Begriffe wie beispielsweise Sequenz oder Frequenz verwendet, um zu beschreiben, wie die jeweilige Übung praktisch durchzuführen ist, da man auf diesem Wege den Übungseffekt sehr stark variieren und intensivieren kann.
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Inhalt: |
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Durch die Anordnung im Ablauf einer Trainingssitzung, aber auch im Therapiegesamtablauf kann man einer Übung sehr unterschiedliche Wirkungsweisen verleihen. Sie kann durch eine Vorübung vorbereitet, eine andere Übung kontrapunktiert oder eine Zusatzübung verstärkt werden. Die Übungsdauer oder die Zahl ihrer Wiederholungen wird dem Fortschritt der Therapie angepasst - zunächst langsam eingeführt, je nach Entwicklung schwerpunktmässig massiert eingesetzt oder zurückgenommen, später abgebaut, durch eine fortgeschrittenere ersetzt oder zur langfristigen Fortführung empfohlen. Bestimmte Übungen (die wirkungsvollste Anwendung) eignen sich besonders dazu, ausserhalb verordneter Sitzungen im individuellen Tagesablauf fest übernommen zu werden. |
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Material: |
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Übungsspezifisch |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Hierzu dienen Übungen, die quasi das Fundament für die aktuelle Übung bilden. Längerfristig gesehen sind diese Übungen, die das Zielgebiet in den für die aktuelle Übung erforderlichen Zustand versetzen. Kurzfristig handelt es sich dabei beispielsweise um Lockerungs-, Streck- oder sensorische Übungen, die die Aufmerksamkeit der Patienten auf das Zielgebiet, die zu leistende Muskelaktion richten. |
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-Ausgangshaltung: |
- Step-by-step-Beschreibung:Die Schrittfolge
im Timing ist die zeit-, mengen-, frequenz- und abfolgemässige Anordnung von
Übungen in einer Trainingssitzung. |
- Timing: Das Zeitmass ist individuell von der Konzentrations- oder
Belastungsfähigkeit der Patienten abhängig. |
Charakterisierung: |
Alle Kriterien, abhängig von der individuellen Gestaltung |
Beachtung: |
Grösstmögliche Präzision zeitigt größtmöglichen
Therapieerfolg. Äusserst sinnvoll ist das Timing bei der Festlegung der Übungs-Folge. Dies gilt sowohl für die einzelne Sitzung bzw. Trainingsphase als auch für den Gesamttherapieablauf. Von grosser Bedeutung ist das Timing darüberhinaus im Ablauf der Begleitmotivation (Thiele, E.: Myofunktionelle Therapie in der Anwendung, Heidelberg 1992, Hüthig Buch Verlag, ISBN 3830401841, Band 2) so wie im didaktischen Aufbau einer Sitzung, der sich wie folgt darstellen sollte: SITZUNGSVERLAUF: 1. gelernte Übungen abfordern, 2. neue Übungen einstudieren, 3. den häuslichen Trainingsplan für den Zeitraum bis zur nächsten Sitzung festlegen. Es ist davon abzuraten, die Therapie aus dem Handgelenk heraus - ohne Timing, sozusagen konzeptlos - durchzuführen. In der Heilplanung gefordert, aber wenig sinnvoll ist es, die Gesamtzahl aller Sitzungen vor Therapiebeginn festlegen zu wollen. Häufig ergibt sich im Therapieverlauf eine veränderte, neue Situation auf die sich die Therapie einzustellen hat. Wie wichtig eine richtige Zeiteinteilung ist, verdeutlicht ein weiterer Aspekt des Timings: Von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg der Therapie ist das Üben ausserhalb der Therapiesitzungen. Wird der Patient mit Aufgaben befrachtet, die ihn überfordern müssen, so könnte dies der Auslöser für eine generell negative Haltung und damit den Misserfolg der Behandlung sein. (Nicht die MFT ist untauglich, sondern in einem solchen Fall ihre Durchführung.) Ein Kind im Vorschulalter kann durchaus ermutigt werden, dreimal täglich oder sogar öfter in spielerischer Manier eine Übungszeit einzuhalten, zumal, wenn ihm ein engagiertes Familienmitglied zur Seite steht. Liegt der Verdacht nahe, dass ausserhalb der Trainingssitzungen keine Hilfe für das Kind zu erwarten ist (in vielen Fällen war dieser Mangel möglicherweise Auslöser der Störung), sollte der Therapeut den Schwerpunkt eher auf die gemeinsamen Trainingssitzungen legen. Bei Schulkindern dürfte die Einhaltung der geforderten Trainingszeiten am Morgen, Mittag und Abend im Alltag unrealistisch sein, da der morgendliche Aufbruch zur Schule bekanntlich ohnehin unter Zeitdruck steht. Bei Erwachsenen endet ein genau vorgeschriebener Tages-Zeitplan meist in Frustration, weil „die Tagesgeschäfte einfach keine Zeit lassen“. Das mag unbegründet sein. Subjektiv gerät der Patient jedoch in eine durch den Therapeuten hervorgerufene zusätzliche Stress-Situation, die dann zur Aufgabe führt. (Nicht selten war Stress die Ursache zur Ausbildung von Dysfunktionen). Erwachsene Patienten benötigen hinsichtlich der Durchführung der Übungen Entscheidungsfreiraum und Kontinuitätsmotivation (Thiele, E.: Myofunktionelle Therapie in der Anwendung, Heidelberg 1992, Hüthig Buch Verlag, ISBN 3830401841 Band 2.). Dazu gehören Übungen, die unauffällig und ohne grossen Aufwand in den Tagesablauf einzubauen sind: WORTÜBUNGEN beim Zeitunglesen, RINGVERSCHLIESSEN beim Fernsehen, Übungen während der Autofahrt, am Arbeitsplatz, bei der morgendlichen Toilette, beim Essen. Eine solche Integration der MFT in den Alltag ist in der Endphase der Therapie und für die Folgezeit für alle Patienten geboten; statt der früheren Fehlgewohnheiten sollen nun nützliche Übungen zur Angewohnheit werden. Solche persönlichkeitsspezifischen Zuordnungen, Abstimmungen und Anpassungen von Übungen und Übungszeiten im Trainingsablauf sind in der Sportmedizin seit langem übliche Praxis zur Erzielung von Leistungssteigerungen. Die Aufgaben der MFT sind praktisch die gleichen, abgesehen davon, dass der Sportler über den physiologischen Rahmen hinausgelangen, mit der MFT der Rahmen festgelegt und ausgefüllt werden soll. In beiden Fällen jedoch ist die Eigenleistung des Übenden das Wesentliche. |
Diskussion: |
(Siehe obige Ausführungen). |
Anleitung: |
…ist in diesem Falle der individuell ausgearbeitete Behandlungsplan für die Gesamtbehandlung. |
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