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EINLEITUNG

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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

Allgemeines

Kapitel

TIMING

Sammlung myofunktioneller Übungen

Grundregeln

eines Ablaufkonzeptes

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In diesem Kapitel wird ein Thema noch einmal schematisch zusammengefasst, dass in vielen anderen Kapiteln dieser Übungssammlung zu gegebenem Anlass wiederholt erwähnt wurde, eine sinnvolle Abfolge der Therapieschritte in der Gesamtplanung:

=

Instruktion

Motivation

*

Sensibilität

Orientierung

*

Mobilität

Motilität

*

Tonus

 (Neuro-/Myo)

*

Koordination

Habitualisierung

*

Nachsorge

Es handelt sich hierbei um das Kernprinzip eines logischen Aufbaus einer Gesamttherapie, wie es auch ausführlich im Kapitel Die Systematik in der Myofunktionellen Therapie – eine Synopsis des Therapieprocedere abgehandelt ist. Es soll hier noch einmal in aller Kürze in seinen Kernpunkten besprochen werden.

Die Systematik gilt für alle neuromuskulären Systeme im Organismus, deren Abläufe mehr oder weniger stark durch ein sensomotorisches Feedback im Regelkreis ablaufen und daher durch myofunktionelle Übungen beeinflussbar sind.

Sicherlich gibt es, wie von Kritikern oft angeführt Fälle, deren Intellekt mentale Kooperation zwischen Patient und Therapeut einschränkt (verhindert), ein kleiner Teil der Fälle, nicht therapieresistent, aber durch Schulung mittels myofunktionellen Übungen nicht erreichbar. Diese Feststellung gilt besonders  für die ersten beiden oben aufgeführten Programmpunkte. Hier muss die apparative Therapieunterstützung versuchen, ein korrektes Bewegungsmuster im Unterbewusstsein zu etablieren. Auch hier (wie in allen Behandlungsfällen) gilt, dass der Erfolg eher instabil ist, wenn die angewandten Gerätschaften abgesetzt werden. Das Prinzip der Myofunktionellen Therapie beruht auf der Lehre / dem Lernen korrekter neuromuskulärer Bewegungsmuster, was eine intellektuelle Ansprechbarkeit des Patienten voraussetzt. Angewendete Hilfsmittel müssen in Fällen, bei denen eine Compliance vorausgesetzt werden kann dem physiologischen Bewegungsrahmen angepasst sein, dürfen das Therapieprocedere nur unterstützen, nicht dominieren und müssen während der Therapie abgesetzt ein eigenständig reguliertes System hinterlassen; in Fällen mangelnder oder fehlender Folgebereitschaft wird man dann wohl die angewendete Gerätschaft wiederholt oder ständig einsetzen müssen.

Der weitere Fortschritt der Therapie soll dann in einem Ablaufkonzept ausgearbeitet werden, dass die eigentlichen myofunktionellen Übungen für den aktuellen Fall zum Inhalt hat. Sie werden in der Planung so eingesetzt, dass sie sich

a. in ihrer Ausführung den Erfordernissen anpassen (hierauf wird im Kapitel TIMING besonders eingegangen, es befasst sich näher mit der speziellen Art in der eine Übung eingesetzt werden kann), dass sie sich

b. gegenseitig ergänzen und in ihrem Effekt unterstützen und

c. einen gewissen Zeitrahmen zugewiesen bekommen (Länge des Übens pro Sitzung, Übungswiederholungen, häusliches Üben, Absetzen und Ersetzen im Behandlungsfortschritt).

 

Ein solches Konzept darf nicht unumstösslich sein; es muss sich am Behandlungserfolg orientieren.

Der Hauptkomplex, die neuromotorische Schulung mit den Übungen hat ebenfalls eine Leitlinie. Sie wird hier beschrieben mit dem Vergleich vom ‚Grünen Physiologischen Rahmen’ der als ein siebenteiliges Pusselbild vorgestellt wird. Man kann diese sieben Themen auch Rahmenbedingungen nennen, unter denen eine physiologische Aktion in einem neuromuskulären System abläuft. Hier werden diese ‚Pusselsteinchen’ des Mosaikbildes als ‚Qualitäten’ bezeichnet. Sie sind alle gleich wichtig, aber sie haben eine strenge Reihenfolge in der Gliederkette, da sie aufeinander aufbauen. Wenn die Funktion versagt, müssen nicht alle Kettenglieder ‚kaputt’ sein, daher ist es wichtig, diese in der genannten Reihenfolge diagnostisch ‚durchzuscannen’, ehe man sich in der Konzipierung und Durchführung der Behandlung auf die Zentren der Störung konzentrieren kann.

Weiter mit:  Aufbau einer Trainingssitzung