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EINLEITUNG

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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

267
   
Allgemeines Kapitel

DAS RHEUMATOIDE TMG

(Kiefergelenkerktankung)

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Bei diesem Kapitel handelt es sich nicht um die Beschreibung einer Einzelübung, sondern um die Aufzählung einer Gruppe von Übungen, die geeignet sind, in Cotherapie bei rheumatischen Kiefergelenkerkrankungen die Behandlung zu unterstützen.

Inhalt:

Die Übungen sind notwendig um den Gelenken ihre physiologische Beweglichkeit zu bewahren oder zurückzugeben während oder nachdem die Chemotherapie die akuten Symptome der Autoimmunerkrankung wie Entzündung und destruktive Prozesse zurückgedrängt hat.
Während der Wachstumsphase der Kiefer- und Zahnbögen kann durch gezieltes Muskeltraining die Pseudomikrognathie einer Rückwärtskippung des Unterkiefers durch verzögertes Längenwachstum des Ramus Mandibulae kompensiert werden.
Material

Material:

Übungsspezifisch

Ablauf:

Wir können hier zwischen zwei Therapieprinzipien unterscheiden:
1.Die muskuläre Balancierung des Unterkiefers im Verhältnis der rostralen Zungen-, Wangen und Perioral-Muskulatur zur retralen Adduktormuskulatur durch Aktivieren von Zungen-, Wangen- und Lippenmusklen
2. Kiefergelenkentlastung durch aktiv manipuliertes und passiv lockerndes Einwirken auf die „Kaumuskeln“. Siehe hierzu auch Absatz Diskussion.
Der Ablauf der Einzelübung ist der speziellen Übungsbeschreibung zu entnehmen.

Bei der Behandlung der Patienten – und in unserem Fall in der myofunktionellen Praxis werden dies vielfach Kinder sein – sollte stets zunächst durch den Facharzt eine spezielle Diagnose abgesichert sein.

Sodann wird meist eine Bekämpfung der Autoimmunstörung vordringlich erfolgen müssen. Die Myofunktioelle Therapie sollte eher nicht selbständig angewandt werden, Absprache mit den Cotherapeuten ist wichtig

Charakterisierung:

Das zweitwichtigste Problem ist die Erhaltung der Bewegbarkeit der Gelenke. Dies wird zunächst passiv geschehen, das heisst durch krankengymnastisches Training der Mobilität (Bewegungsweite). Später wird dem Patienten ein Übungsplan verschrieben und wöchentlich kontrolliert.

Beachtung:

Es ist wichtig, im akuten Stadium sanft und einfühlsam vorzugehen, jedoch nicht die Übungen auszusetzen.

Diskussion:

Das Bewegungstraining ist sowohl im akuten Stadium, als auch in den relativ freien Remissionsstadien unverzichtbar. Die Gewebeschäden heilen aus; werden Gelenke nicht planvoll bewegt, so führt dieser Prozess zu Deviationen in den Gelenken oder zu starken Einengungen des Beweglichkeitsrahmens.
Wie oben angedeutet, werden im therapeutischen Vorgehen bei der MFT verschiedene Zielrichtungen verfolgt:
Das Nächstliegende ist natürlich die Entlastung der Kaumuskeln (Anatomie Seite 31) um die aktive muskuläre Belastung durch (möglicherweise im Schutzreflex) überspannte Muskeln zu mindern.
Die zweite Komponente ist die physiotherapeutische Manipulation am Patienten durch passives Strecken, Führen und Erfühlen der Haltung des Unterkiefers.
Die dritte Möglichkeit des Einwirkens besteht in der Aktivierung des ‚Trampolins’. Da die Mandibula durch die Schwerkraft bestrebt ist abzusinken, und, da sie durch die Kaumuskeln nur hinten gehalten wird, also zur ‚Offenen Mundhaltung’ neigt – was dann zum Vorkippen des Gelenkkopfes gegen die Schrägfläche der Gelenkbahn führt – muss die vordere Aufhängung durch externe Zungenmuskeln (Styloglossus, Anatomie Seite 21), Wangenmuskulatur und Lippenmuskeln den Unterkieferkörper aktiv in die ausgewogene Schwebeposition anheben.
Hier wir dann noch eine dritte Kraft von Bedeutung, die wir als die ‚Pneumatische Kraft’ bezeichnen können. Der Unterkiefer wird bei voll funktionsfähigem System durch Luftunterdruck (um das Wort Vakuum zu vermeiden) in der Schwebe gehalten. In den Gelenken sind dies die zweikammerigen Disci Intercondylares, in deren Kammern sich bei Zug dieser elastische Unterdruck aufbaut, im vorderen Teil bildet sich dieser direkt in der Mundhöhle, wenn ein regelrechter Abschluus der Lippen und des Gaumensegels vorliegt.
Bei allen diesen drei Komponenten müssen im Bedarfsfalle die entsprechenden Muskelübungen .ausgeführt werden
In der nachfolgenden Liste sind Übungen zusammengestellt, die von Nutzen sein können. Jede Übung erhält eine kurze Erklärung über die Wirkweise.

Liste der manipulierten Übungen:

,SCHUBLADE -REIN'-ÜBUNG

ERBSE

AUF UND ZU

GELENKSTRECKEN (MANIPULIERTES)

MAULSPERREN

MASSETERÜBUNG  (s:UNTERKIEFERÜBG)

Liste der rostralen Übungen

BALLON

HÖLZCHENHALTEN

,L-M'-HALTUNG

Liste der sonstigen nützlichen Übungen mit kurzer Erläuterung:

AUF-UND-ZU                                                      

Kontrolle und Kordination des Einsatzes von Unterkiefer-Adduktoren und Deflektoren.

BALLON                                               

Wichtig für den Wangentonus - Perioralmuskulatur

DICKE LIPPE                                                      

Verhindern des Mentalispressens, Unterlippenbeissen  - Perioralmuskulatur               

ERBSE                   

Erfühlen der retralen Lage des Kiefergelenkköpfchens.

FETTE ZUNGE - MAGERE ZUNGE    

Korrektur des Zungentonus

GELENKSTRECKEN (manipuliertes)    

Physiotherapie, Demonstration zur Gelenkentlastung und Muskellockerung.                                                       

GRUNDHALTUNG                               

Allgemeine Haltung des Oberkörpers.

HALSÜBUNGEN

Allgemein Übungen für die Cervikalregion

HALSSEITENDEHNEN        

Übungen für die Cervikalregion lateral

HALTUNGSÜBUNGEN

Diese Übungen sollten als begleitende physiotherapeutische Massnahmen für die Collum-Muskulatur erwogen werden.        

JIG-ÜBUNG                                                          

Eigenmanipulierte Hilfestellung zur Rückbewegung des Unterkiefers.                                                    

KAUMUSKELDEHNEN (SEITLICH)   

Manipuliertes Stretching, vornehmlich der Pterygoidei.

KÖPFEROLLEN

Übungen für die Cervikalregion, Wirbelgelenke

KOPFWENDEN                    

Kopfwender                           

LEICHTES NICKEN                                             

Feinbeweglichkeit für die Halswirbel.

LIPPENMASSAGE                                

Lippenschluss als mögliches Auslöserproblem

,L-M'-HALTUNG                                  

Obligatorische Bereitschaftshaltung des orofazialen Systems.

,M'-HALTUNG                                                     

Obligatorische Bereitschaftshaltung des stomatognathen Systems auch als Ruheschwebelage bekannt.  

MASSETERÜBUNG                                              

Kontrolle des Tonus der Adduktormuskulatur.

MAULSPERREN                                   

Eigenmanipuliertes Kaumuskelstretching.

MENTALES TRAINING       

Wichtige Grundbedingung für nächtliche Selbstüberwachung.

, M-O-I ‘                

Korrektur des „Altersgesichtes“ (Begleiterscheinungen „entgleister“ Muskelzüge.)

MÜDEKAUEN      

Vornehmlich mentale Übung zur Korrektur von Adduktorhyperaktivitäten.

NACKENDEHNEN

Diese Übungen sollten als begleitende physiotherapeutische Massnahmen für die Hals-Muskulatur erwogen werden.

PLÄTTCHENHALTE           

Begleitmassnahme zum Mundspaltschluss.

RÜCKZIEHER                                      

Begleitmassnahme Zungenretroversion simultan zum Unterkiefer.

RUHEHALTUNG

Besonders zur Nachthabitualisierung der korrekten Unterkieferhaltung.

SCHLAUCHKAUEN

Adduktorrelaxierung.

SCHLAUCHKLEMME          

Adduktorrelaxierung

,SCHUBLADE-REIN'-ÜBUNG              

Erlernen des Grundprinzips Kieferhaltung.

SCHMALE ZUNGE

Begleitmassnahme Zungenretroversion und Schmalstellung

SEITENSCHUB                                                     

Eigenmanipulation Stretching der Pterygoidei.

SITZHALTUNG                                                   

Allgemeine Begleitmassnahme Körperhaltung.

TAP-TAP-ÜBUNG

Erlernen der Eigenmanipulation zur Adduktorrelaxierung.

ZÄHNEKLAPPERN

Autogene Adduktorrelaxierung.

ZAHNKLICK                        

Nächtliche mentale Kontrolle bei Adduktorhyperaktivität.