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MFT-EinführungI |
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Verzeichnis |
121 Übung |
,P-P-P'-ÜBUNG |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Übung zur kontrollierten, koordinierten Bewegung der Lippenmuskulatur zum Mundspaltschluss mit Luftstrom- und Lippenkontaktkontrolle und für das Formen von Plosivlauten. (Anatomie: hauptsächlich Areal I/4, Seite 05). |
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Inhalt: |
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Spielerische, feinmotorische Beweglichkeitsübung mit motivatorischer Komponente, auch zur Verbesserung der Tastsensibilität der Lippen. |
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Material: |
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Nicht erforderlich. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Da diese Übung feinmotorisch kinetisch ausgelegt ist, sollte zuvor die Statik geübt worden sein, siehe: |
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-Ausgangshaltung: Die Stellung der ,O'-ÜBUNG wird eingenommen (siehe Absatz „Diskussion“) |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Unter Beibehaltung der obigen Stellung wird nun die kleinstmögliche Menge Luft aus der Mund- höhle durch den Mundspalt ausgestossen, der sich sofort wieder zur ursprünglichen Stellung schliesst (siehe hierzu Anmerkung in Absatz „Diskussion“). -2 Der Bewegungsablauf wird nun in einem vorgegebenen Takt wiederholt und ausgezählt. Es wird darauf geachtet, kurz einen möglichst hohen Druck im Mundinneren aufzubauen und die gesammelte Luft dann mit einem ,P’ bei kürzestmöglicher Mundspaltöffnung auszustossen. Lippen und Wangen sind gespannt (Gürtel – Anatomie: Areal I, Seite 11). |
- Timing: Die Sequenz, eine Übungseinheit, ist frequenzgetaktet. Die Frequenz muss sich nach Vorgaben richten: In der Einführungssitzung wird der Ablauf vorgeführt mit Anweisungen wie „so schnell wie möglich“ oder „unter Zählen 1-2-3...“ oder „unter Zählen 1 und 2 und 3 und ...“, woraus sich unterschiedlich schnelle Frequenzen ergeben. Da sich, wie auch im Absatz „Diskussion“ besprochen, die Länge der Sequenz nach dem Atemvolumen richtet, ist diese mit ca. zehn Sekunden zu bemessen. Die Trainingsintensität ergibt sich aus der Aneinanderreihung zu einer mehr oder weniger langen Serie von beispielsweise fünf bis zehn Sequenzen. Es sind zwei Variationsmöglichkeiten möglich.
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Charakterisierung: |
Motivation (Spielübung), Feinmotorik, Kinetik (Kinästhetik), Sensibilität und Orientierung (Lippenoberfläche). |
Beachtung: |
Besondere Beachtung sollte den Modalitäten der Erzeugung des Luftdruckes geschenkt werden (Präzision von Abschluss im Rachen und in der Perioralmuskulatur). |
Diskussion: |
Die diskutierte Übung kann zur Steigerung der Übungsintensität bei den ORBIKULARIS-ÜBUNGEN eingesetzt werden, die sich auf die Zirkulärfasern des Mundschnürers richten. In dieser Kombination können bestimmte Übungen aus dem statischen Modus in einen kombinierten oder mehr kinetischen variiert werden. Als Ausgangshaltung wird gemeinhin die Haltung aus der ,O'-ÜBUNG eingenommen. Da mit der hier besprochenen Übung die Motilität und Orientiertheit der Lippen geschult wird, können auch bestimmte Muskelgruppen im Orbicularis (s. ORBIKULARISÜBUNGEN) gezielt angesprochen werden, wenn von einer entsprechenden anderen Haltung ausgegangen wird, wie zum Beispiel dem RÜSSEL, dem FLUNSCH oder ähnlichen. Der Luftstoss wird nicht aus der Lunge heraus erzeugt, sondern durch kurzes Anspannen des Mundbodens. So wird diese Übung auch zur kinetischen Übung für die diese Muskulatur. Als statische Übung in diesem hier diskutierten Gebiet kann der BALLON eingesetzt werden. Alle sich diesbezüglich ähnelnden Übungen sind über das TONOMETER kontrollierbar. Wenn nicht aus therapeutischen Erwägungen heraus anders entschieden, soll der Druck in der Mundhöhle nicht aus der Lunge geschöpft, sondern, wie erwähnt, in der Mundhöhle aufgebaut werden. Daraus ergibt sich, dass mit angehaltener Atmung geübt wird, wonach sich auch das Timing richtet. Weiterhin ergibt sich daraus jedoch auch, dass die Übung als Motilitätstraininmg für den Velumbereich (retraler Mundhöhlenschluss) eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu der hier diskutierten ist die Übung FLÖCKCHENPUSTEN als mehr statisch für das gleiche Zielgebiet einzusetzen. Die Übungen lassen sich auch kombinieren, eventuell als WECHSEÜBUNG. Vergleicht man das FLÖCKCHENPUSTEN mit dem BALLON, so lässt erstere den Tonus im Wangenbereich steigen, während die BALLON-Übung diesen herabsetzt und im Wangengewebe einen zusätzlichen Streck-Effekt hervorruft. |
Anleitung: |
Hier geht es um mehr Kraft, Verschlusskraft in den Lippen. Zunächst wird die ,O’-ÜBUNG ausgeführt: Die Lippen werden zu einem Punkt in der Mitte zusammengezogen. Jetzt durch die Nase einatmen und die Luft von innen gegen die Lippen drücken. Dabei ist das Gesicht äusserlich recht angespannt. Nun wird der Mund ganz kurz ein wenig geöffnet. Es entsteht ein kurzes, kräftiges ,P’. Gleich wird der Mund wieder geschlossen und die Luft drückt wieder von hinten gegen die Lippen. Jetzt werden die ,P’s wiederholt, so schnell und so oft wie verabredet. |