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110
   
Übung

NASERÜMPFEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Diese Übung ist für Mundatmer (OMH-Syndrom [offene Mundhaltung] ) gedacht, die ihre Nase „nicht wahrnehmen“. Zwar kann man versuchen, die Nasenflügel allein heben und senken zu lassen, in solchen speziellen Fällen ist es jedoch ratsam, zunächst alle Nasenmuskeln anspannen zu lassen, um ein Körpergefühl für die Nase zu vermitteln. (Anatomie: I/1, Seite 3 u.4)

Inhalt:

Kontrollierte Bewegungsübung für ein „vernachlässigtes“ neuromotorisches Gebiet.

Material:

Material ist nicht erforderlich. Gute Dienste leistet als Hilfsmittel allerdings ein Duftstoff, ein Aroma, an dem der Patient riechen soll.

Ablauf:

- Vorübung: Hier ist eventuell ein Test angebracht: Ein Spiegel wird dicht vor die Nasenlöcher gehalten. Der Patient atmet - so gut es geht - durch die Nase aus. Man kann nun erkennen, ob, unter welchem Nasenloch und wie stark das Glas beschlägt. Der Test kann im weiteren Verlauf des Trainings wiederholt werden, um Verbesserungen aufzuzeigen.

- Ausgangshaltung: Nicht speziell vorgeschrieben; die RUHEHALTUNG ist angebracht.

Step-by-step-Beschreibung:

-1 Zur Instruktion beobachtet der Patient die gewünschte Bewegung beim Therapeuten oder einer Hilfsperson. Sodann wird der Handspiegel zur Hilfe genommen und unter Selbstkontrolle versucht, die beobachtete Bewegung zu imitieren. Um verbal die gewünschte Bewegung zu verdeutlichen, stehen Begriffe wie (der Titel) Naserümpfen, Schnüffeln oder Nüsternblähen zur Verfügung. Mit dem erwähnten Aromastoff kann eine zusätzliche Hilfestellung angeboten werden.

-2 Die Schrittfolge ist ein rasches Auf und Ab, bei dem anfangs das Mitbewegen der Oberlippe erlaubt sein sollte.

  - Timing: Durch das Auf und Ab ergibt sich eine rasche Frequenz, die eine Sequenz von bis zu zwanzig

  Aktionen auszufüllen vermag. Es können sodann mehrere Sequenzen zu einer Serie aneinandergereiht werden.

Charakterisierung:

Mehr grobmotorisch, Kinästhetik, Motilität, (Mobilität, Organstereognose).

Beachtung:

In schwierigen Fällen sollte durch eine fachspezifische Untersuchung (Hals-, Nasen- Ohren-ärztlich) die grundsätzliche Passierbarkeit des Atemwegs durch die Nase abgeklärt werden. Sodann muss der Patient die RUHEHALTUNG erlernen, die er beim Üben beibehalten soll. Anfangs muss schon die geringste Bewegung der Nasenflügel positiv bewertet und dargestellt werden.

Diskussion:

Unter den verschiedenen Typen von Mundatmern finden sich auch solche, bei denen der Nasenkörper auffallend schmächtig wirkt. Verlangt man, die ‘Nüstern blähen’ zu lassen oder mit der Nase zu schnüffeln, so fällt eine stark eingeschränkte Mobilität auf; Motilität wird noch weniger zu beobachten sein. So sollte bei geplanten Atemwegsübungen durch die diskutierte Übung zunächst einmal das Bewusstsein des Patienten auf diesen Körperteil, dieses Zielgebiet, gerichtet werden. Es lässt sich beobachten, dass der Patient mit dem Gefühl, die Nase bewusst aktiv muskulär ‘aufmachen’ zu können, auch den Eindruck bekommt, jetzt besser durch die Nase luftholen zu können.

Anleitung:

Man kann seine Nase bewegen. Nicht nur der Elefant mit seiner grossen, langen Nase, dem Rüssel, kann das.

Der Hase macht es, und das Kamel im Zoo kann es auch. Man kann die Nase zuklappen (wie ein Seehund), wenn etwas stinkt, und weit aufmachen, wenn man tief luftholen will - zum Beispiel, wenn etwas sehr gut riecht. Das ist besonders wichtig, wenn man gewohnt war, nur durch den Mund zu atmen, was bekanntlich wegen der dadurch entstehenden Erkältungen ungesund ist. Also wird es geübt.

Man setzt sich dazu vor einen Spiegel und versucht, die Nase zu rümpfen. Genau im Spiegel beobachten und viel Mühe darauf verwenden! Anschliessend gehen die Nasenflügel auf und ab und auf und ab, die Nase hoch und runter. Anfangs darf sich die Oberlippe mitbewegen. Später müssen die Lippen geschlossen bleiben. Schliesslich kann man üben: Nase hoch, tief einatmen, runter, Ausatmen. Und wieder: Nase rümpfen, tief einatmen und so weiter, 20mal.