Start |
Inhalt |
MFT-Start |
zum Katalog |
MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
![]() |
229 Allgemeines Kapitel |
STEREOGNOSEÜBUNGEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
|
Bei diesem Kapitel handelt es sich um die generelle Beschreibung einer Gesamtgruppe von Übungen und die Details, die die hier dargelegte Gemeinsamkeit haben. Die Übungen schliessen alle Massnahmen ein, die einen Aspekt der Orientierung beinhalten und kommen beispielsweise bei Fällen gestörter Koordination zur Anwendung. Wahrnehmung und Reaktion sind dabei unzulänglich und nicht aufeinander abgestimmt. Speziell im stomatognathen Bereich ist dies häufig verbunden mit einem Übergewicht des inneren orofazialen Muskeldruckes; Sprechschwierigkeiten sind ein weiteres typisches Symptom. Siehe auch AESTHESIE |
Inhalt: |
Vorwiegend mit manipulierten Übungen (MANIPULLATIONSÜBUNGEN) soll unter konzentrierter Selbstbeobachtung und Beherrschung der Motorik (kinästhetisch) und Sensorik (ästhetisch) der Muskulatur ein Raumgefühl für das Zielgebiet geschaffen werden. |
Material: |
Geräte zur (visuellen) Selbstkontrolle (Videosequenzen, Wandspiegel, Handspiegel, Feedback-Material, Instrumente zum Setzen gezielter Reize). |
Ablauf: |
- Vorübung: Die Mobilisation muss abgeschlossen sein, so dass der Muskulatur im Zielgebiet der Bewegungsrahmen für das Raumfühlen zur Verfügung steht. Ebenso muss die Sensibilität der Oberfläche gegeben sein. Übungen zur Orientierung und die hier diskutierten gehen fliessend ineinander über. In diesem Bereich lassen sich STEIGERUNGSÜBUNGEN zusammenstellen für die Restitution von : |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Oberflächensensibilität und > -2 Tiefensensibilität zur > -3 Homoiostereognose, in der das Organ sich selbst erfühlt, zur > -4 Organstereognose, mit der es sich dem organumgebenden Gewebe (Organbett) einfühlt, bis hin zur > -5 Heterostereognose, in der Fremdkörper tastend identifiziert werden können und -6 Umfeldstereognose für die Beziehung Körper/Umfeld (siehe Schema unten). |
- Timing: Übungsspezifisch. Im Hinblick auf den Gesamttherapieablauf rangieren diese Übungen in der Anfangsphase. Die vermittelten Fähigkeiten sind Grundbedingung für funktionelle Muskelaktionen. |
Charakterisierung: |
(Siehe hierzu ebenfalls Schema am Ende des Kapitels) |
Beachtung: |
In Fällen gestörter Stereognose bei Hypersensibilität – meist führen diese Symptome zur Hypermotilität – sollte zunächst versucht werden, durch sedierende Übungen den Neurotonus herabzutrainieren. |
Diskussion: |
Stereognose ist die nächsthöhere Therapieebene nach Sensibilisierung und Orientierung, die die unverzichtbare Grundlage bilden, indem sie zunächst die Möglichkeit der Wahrnehmung eröffnen. Der griechische Wortteil -gnose (gnosis = das Erkennen) weist schon darauf hin,dass in der Stereognose die Identifizierung des Wahrgenommenen stattfindet, somit die Zuordnung und das Planen der Reaktion. Diese Fähigkeiten sind für die Gesunderhaltung ausgesprochen wichtig, ihre Möglichkeiten ausgesprochen differenziert, was auchder Anlass dafür war, die Stereognose in Untergruppen zu gliedern, nach denen die entsprechenden Übungen sodann zu charakterisieren sind (siehe Schema unten). Als Beispiel zur Erklärung der Begriffsinhalte soll die Zunge dienen. Verfügt sie über eine ausreichende Sensibilität, so vermag sie mittels der -Homoiostereognose ihr eigenes Vorhandensein und ihren aktuellen Zustand zu erfühlen. Mit der -Organstereognose kann sie sich in der Mundhöhle zurechtfinden, mit der -Heterostereognose (fliessender Übergang), bewerten, sich anpassen, aber auch Fremdkörper identifizieren und die Nahrung beurteilen. Diese Übungen trainieren keine Muskelfunktionen, vielmehr die Funktion, sie zu steuern und richtig (physiologisch)
einzusetzen und sich dabei auf den Abgleich
im Erinnerungsvermögen zu stützen. In anderen Kapiteln über Allgemeinbegriffe wurden zum Abschluss Übungen in einer Liste zusammengestellt, die das entsprechende Charakteristikum zum Inhalt haben; das geschieht hier nicht, da eine Vielzahl der Übungen dieses Kataloges mit entsprechenden sensorischen Triggern arbeiten. Beispiele siehe im Kapitel STEREOGNOSEÜBUNGEN. |
Anleitung: |