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248 Allgemeines Kapitel |
KARTEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Unterschiedliche Massnahmen zur planvollen Durchführung /Kontrolle der häuslichen Aktivitäten auch als Motivation zur Selbstüberwachung. |
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Inhalt: |
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Die Bezeichnung KARTEN soll hier für Massnahmen stehen, die mit einer gewissen Häufigkeit in den Behandlungsablauf integriert werden. Sie haben verschiedene Namen und Ausführungsmodi, aber eine gemeinsame Grundstruktur, einen gemeinsamen Inhalt und ein gemeinsames Ziel. Die Grundstruktur ist die eines Zeitplanes, der sich häufig in die Zeilen der sieben Wochentage teilt und als Spalten meist drei Anlässe aufführt. Der Inhalt ist die Festlegung von Kontrollterminen, zu denen eine erlernte Muskelaktion auf ihre korrekte Durchführung überprüft werden soll. Ziel ist die Habitualisierung der Muskelaktion. Zum Einsatz siehe auch Anmerkungen im Absatz ’Diskussion’. |
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Material: |
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Das nebenan skizzierte Beispiel zeigt die im Text beschriebene Grundstruktur. Die Karte kann in ihrem Aussehen beliebig variiert werden. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Da es sich bei der Massnahme um eine Habitualisierung handelt, muss die eigentliche Muskelaktion zuvor korrekt beherrscht werden. |
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-Ausgangshaltung: Übungsspezifisch |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Der Patient wird mit der Aufgabe vertraut gemacht, wobei die Wichtigkeit der korrekten und pünktlichen Ausführung im Hinblick auf eine später erfolgende Kontrolle betont werden muss. -2 Der Patient nimmt pünktlich zum auf der Karte festgesetzten Termin die Eintragung (s. DISKUSSION) vor. Es wird ein Positivzeichen (beispielsweise ein grünes + oder ein grüner Klebepunkt), wenn je nach Massgabe zum gegebenen Zeitpunkt oder im davorliegenden Zeitraum die Muskelaktion korrekt ausgeführt worden war, beziehungsweise ein Negativzeichen (in rot), wenn Zweifel bestehen, vermerkt. -3 Zur nächsten Sitzung wird die Karte vorgewiesen, bewertet und je nach Bedarf neu angesetzt |
- Timing: Zum inneren Aufbau der Karte wurde im Text Stellung genommen (wie etwa Wochentage und Tageszeiten). Es dürfte nicht ratsam sein, die Laufzeit über deutlich mehr als sieben Wochentage auszudehnen. Ebenso könnte eine Überforderung den Effekt nachteilig beeinflussen, wenn täglich mehr als fünf Kontrolltermine angesetzt würden. Aus diesem Grunde sollte auch ein Wiederansetzten der Karte nicht öfter als drei, maximal fünfmal hintereinander erfolgen. Um das Interesse und die Kooperationsbereitschaft zu erhalten, könnte dann eher eine abgewandelte Form der Karte eingesetzt werden. Hinsichtlich des generellen Timings wurde bereits angesprochen, dass die Massnahme als Habitualisierung in der Endphase des jeweiligen Trainingsabschnittes liegt. |
Charakterisierung: |
Habitualisierung, Selbstkontrolle, Motivation. |
Beachtung: |
An anderer Stelle wurde bereits angesprochen, dass die Art der Eintragungen eine Angelegenheit der - vorsichtig gesagt - Selbsteinschätzung des Patienten ist. So sollte der Therapeut ein rundum positives Ergebnis eher mit Vorbehalt bewerten, wie etwa „Also, wenn das stimmt, ist es wirklich ein grossartiger Erfolg!“ |
Diskussion: |
Die Massnahme hat einen stark motivatorischen Hintergrund. Bei gewissenhafter Einführung und späterer Kontrolle durch den Therapeuten soll sie für den Patienten zu einer wichtigen Aufgabe werden. Das bedeutet, dass während der gesamten Anwendungszeit der Karte die Notwendigkeit der pünktlichen und korrekten Eintragung präsent bleiben muss. Damit wird die eigentliche Aufgabe mental in Verbindung gesetzt, auch die geforderte Muskelaktion korrekt beizubehalten. Beides ist über den betreffenden Zeitraum im Unterbewusstsein präsent, womit das Ziel, eben die Habitualisierung, erreicht wäre. Variationsmöglichkeiten können diesen Effekt betonen. So findet man in der Literatur die Vorschrift, mehrere Karten nacheinander auszugeben. Von Karte zu Karte werden die Kontrollzeiten variiert, so dass der unterbewusste Zwang, sich pünktlich an die Eintragung zu erinnern, verstärkt wird. Das Spielerische kann durch die Massgabe hervorgehoben werden, die Eintragungen mit verschiedenfarbigen Klebepunkten oder durch Ausmalen der Felder vorzunehmen. Es gibt Anregungen, die Felder wie Adventskalender mit kleinen Belohnungen zu versehen oder sich diese für jede positive Eintragung zu spendieren. Bei gutem Endergebnis sollte diese Belohnung wie auch ein grosses Lob seitens des Therapeuten nicht ausbleiben (siehe ’Beachtung’). Der Einsatz solcher Karten ist zweckbestimmt. Habitualisiert werden Bereitschaftshaltungen und Reflexabläufe, dies zunächst über den Tag, später nachts. Massnahmen mit dem geschilderten oder ähnlichem Inhalt werden auch in den folgenden Kapiteln beschrieben: |
Liste der Übungen: |
KARTEN Nächtliche Habitualisierung in Kombination mit Mentalem Training. Eintrag (+) oder (-) für die Kontrolle des gerade herrschenden Zustandes. Mittel zur Erinnerung an das gesteckte Ziel. Vorschrift zum pünktlichen häuslichen Training. Massnahme der Motivation. |