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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

120
   
Übung

NACHTKARTE

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

 

TAG

ABENDLICHES        EINSTIMMEN          

NÄCHTLICHES    VERHALTEN           

MORGENDLICHER ZUSTAND

1

¡

¡

¡

2

 

 

 

3

 

 

 

4

 

 

 

5etc

 

 

 

Die abgebildete Karte zeigt das Grundschema. Sie kann ausgeschmückt oder vom Patienten selbst entworfen  werden.

Die Massnahme ist nicht eigentlich eine myofunktionelle Übung, sondern dient der nächtlichen Habitualisierung einer erworbenen Muskelaktion. Aus diesem Grund werden auch keine Hinweise auf die Anatomie gegeben.

Inhalt:

Durch die motivatorische Komponente des Führens einer Kontrollkarte über das - vermutete - nächtliche Verhalten als Unterstützung des Mentalen Training lassen sich einstudierte Muskelaktionen zusätzlich im nächtlichen Verhalten habitualisieren. (siehe Abbildung).

Material:

Empfehlenswert ist ein optisch ansprechender Vordruck eines Schemas, in das (+) oder (-) eingetragen oder besser rote und grüne Selbstklebepunkte eingesetzt werden, je nachdem, wie der Patient sein Verhalten  im Nachhinein bewertet.

Ablauf:

- Vorübung : Die gewünschte Muskelaktion muss fehlerfrei beherrscht werden und möglichst schon

   die Habitualisierungsphase für tagsüber durchlaufen haben.

- Ausgangshaltung: Diese ist spezifisch für die jeweils zu trainierende Muskelaktion, siehe auch

   Beschreibung in der ANLEITUNG zur Übung.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Mit der Planung des Vorhabens und der Aushändigung der Karte wird der Ablauf eingehend

   durchgesprochen. Hierzu der Text unter ANLEITUNG, der dem Patienten ebenfalls ausgehändigt wird.

-2 Zur nächsten anberaumten Sitzung wird die Karte mitgebracht und begutachtet. Bei hoher Misserfolgsrate  wird sie erneut angesetzt.

- Timing: Das detaillierte Timing ist durch die Methode vorgeschrieben. Die Massnahme kann, wie

   oben beschrieben, im Bedarfsfall wiederholt werden.

   Zum generellen Timing ist noch einmal anzumerken, dass die NACHTKARTE eine

   der letzten Übungen im Gesamtablauf des Trainings ist. Die korrigierte Muskelaktion muss zuvor

   beherrscht werden; die Habitualisierung für tagsüber sollte stattgefunden haben.

Charakterisierung:

Vornehmlich übungsspezifisch, allgemein: Habitualisierung, Motivation, Selbstüberwachung.

Beachtung:

Da in der reinen Myofunktionellen Therapie ein nicht geringes Mass an Compliance die Grundlage für einen Erfolg ist, wird auch jeder in Behandlung befindliche Patient in der Lage sein, ein Plus oder Minus an die zugewiesene Stelle zu malen und so diese für die Therapie so wichtige Zusammenarbeit weiter zu stärken.

Diskussion:

Es empfiehlt sich, auch hier Methoden aus der HABITUALISIERUNG einzusetzen wie MEMOS,

PIKTOGRAMME oder Zeichen und Gegenstände können zur Erinnerung auf den Nachttisch gestelltoder in der Nachttischschublade verwahrt werden. Ein lustiges Beispiel ist die Fingerpuppe, die in der Schublade zu Bett gebracht und ermahnt wird, sich in der gewünschten Manier korrekt zu verhalten.

Wie in der ANLEITUNG ausgeführt ist es weiterhin ratsam, die Massnahme mit abendlichem Mentalem   Training zu kombinieren. Hier ist ein Schlagwort angebracht wie beispielsweise der ZAHNKLICK.

Der Wahrheitsgehalt der ausgefüllten Karte hängt ab von der Selbsteinschätzung (Selbstüber- bzw.  unter-Schätzung) des Patienten.  Man sollte daher bei ihrer Kontrolle versuchen, möglichst „diplomatisch“ vorzugehen, um  eventuell dem wahren Sachverhalt auf die Spur zu kommen. Der motivatorischen Wirkung tut die subjektive Eigenbewertung keinen Abbruch.

Aufgeführt werden nachfolgend die wichtigsten Übungen, die mit der NACHTKARTE kombiniert werden können.

PUNKTHALTUNG                                           

                                    Zungenprobleme generell

,L'-HALTUNG                                                                      

                                                        ‘’

,M'-HALTUNG                                                 

                                          Mundspaltschluss

,L-M'-HALTUNG                                           

                                        orofaziales System

,I'-ÜBUNG                                                        

                                           Mentalisprobleme

KATZBUCKEL                                                

                            Zungenkörper, Gaumenwärtsversion

, M-O-I ‘                                                            

                                             „Gesichtszüge“

LUTSCHEN                                                      

                                       korrektes Speichelschlucken

RUHEHALTUNG                                           

                                         stomatognathes System

SCHMALE ZUNGE                                         

                                        laterales Zungenpressen

,SCHUBLADE-REIN'-ÜBUNG                     

                                        Kiefergelenksprobleme

ZAHNKLICK                                                   

                                      Pressen und Knirschen

ZUNGENSTÜTZE                                                           

                                                           ‘’

Anleitung:

Jetzt ist die Muskulatur so gut trainiert, dass sie auch in der Lage ist, nachts richtig zu funktionieren.

Leider geht das noch nicht von allein. Die Muskeln müssen erst lernen, dass sie in der Nacht - genau wie tagsüber - keine unnötigen Verrenkungen nötig haben. Wir werden sie deswegen mit Hilfe der KONTROLLKARTE beobachten. Das geschieht folgendermassen:

Auf dem Nachttisch liegen Karte und Schreiber bereit, damit abends, eventuell nachts und sofort nach dem Aufwachen (damit Du Dich noch daran erinnerst, was nachts mit der Zunge war) Eintragungen gemacht werden können (man kann natürlich auch Punkte kleben o.ä.).

Ein (+) oder ein grüner Punkt werden für „Sieg“, ein (-) oder roter Punkt für „Fehlschlag“ vermerkt.

Zusätzlich kann ein Aufmerker dazugestellt werden. (Falls dies noch nicht erklärt wurde, bitte bei der

nächsten Sitzung daran erinnern.)

Zum Schlafengehen immer die RUHE-HALTUNG einnehmen. Wenn sie noch nicht geübt wurde oder noch Schwierigkeiten bereitet, bitte in der nächsten Sitzung zeigen lassen!

Nun zur Hauptsache:

Das, was in der Nacht richtig funktionieren soll, wird nun vor dem Einschlafen dreimal langsam und sorgfältig durchgespielt. Dabei sagt man sich: „Und so will ich es in der Nacht auch machen“.

Sollte man nachts aufstehen müssen, wäre es sinnvoll, die Muskeln kurz zu überprüfen und unmittelbar eine entsprechende Eintragung vorzunehmen. In jedem Fall wird gleich morgens festgestellt, ob die Muskulatur noch richtig funktioniert und das Ergebnis auf der NACHTKARTE vermerkt.

Mogeln nützt nichts! Der Körper weiss schliesslich genau, ob es funktioniert hat oder nicht.

Die Eintragungen werden bei der nächsten Sitzung ausgewertet.