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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

070
   
Übung

LOCKERSCHLUCKEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

keine Illustration

Überführen aus dem Schlucktraining in die Alltagsroutine.

Abschlusskorrekturen im muskulären Umfeld orofaciales System. (Anatomie: 1,3,6,  Seite 25a).

Inhalt:

Abbau unphysiologischer Muskelaktionen in der orofacialen Muskulatur bei Ablaufen des Schluckreflexes (synreflexia falsa, z.B. grimassierendes Schlucken).

Material:

Visuelle Überwachung, Handspiegel, Videoclip.

Ablauf:

-Vorübung: Alle Massnahmen zum Einrichten (und Habitualisieren) des Schluckreflexes.

-Ausgangshaltung: Nicht zwingend, empfehlenswert GRUNDHALTUNG.

Step-by-step-Beschreibung:

-1  Nach einer entsprechenden Instruktion und Einführung durch den Therapeuten nimmt sich der Patient vor, anlässlich einer jeden Mahlzeit beispielsweise die ersten zehn Bissen oder Schlucke bewusst zu sich zu nehmen, während er darauf bedacht ist, alle "unnötigen" (zuvor in der Sitzung entdeckten oder selbst beobachteten) Bewegungen in seiner Gesichtsmuskulatur, die selbständig und unphysiologisch nebenher auftreten (Grimassieren) durch Lockerung abzustellen und auszuschliessen.

- Timing: Der Zeitplan ist durch die Mahlzeiten vorgegeben, die Sequenz durch das Festlegen der Zahl der Bissen oder Schlucke.

Charakterisierung:

Habitualisierung, Motivation zur Selbstüberwachung, Nachsorge.

Beachtung:

Häufig ist die zu therapierende Störung kein bedauerlicher Zufall, sondern der Patient neigt dazu, Dysfunktionen zu entwickeln und zu habitualisieren. Mit der aktuellen Übung soll gleichzeitig vorgesorgt werden, dass der Patient lernt zu beobachten, ob er in neue Fehler verfällt.

Diskussion:

Die Übung wird generell dann zum Einsatz gelangen, wenn im generellen Therapieplan sämtliche Detailschritte der Schluckreflexkette erlernt und abrufbar sind, das heisst, gegen Ende der Therapie – im Zeitfenster  der Habitualisierung.  Sie kann vor der ESS-(UND TRINK-) ÜBUNG, zeitgleich oder gar statt dieser Anwendung finden. Das oben beschriebene Faktum der Neigung zu Dysfunktionen sollte der Patient ausreichend klar verdeutlicht werden. Hierbei kann es für den Patienten hilfreich sein, wenn ihm  eine Art einer mentalen Konzentrationsübung  zum Erlernen empfohlen wird. Er sollte nie annehmen, dass mit dem erfolgreichen Abschluss der Therapie alle Probleme für ihn auf immer und ewig beseitigt sind.

Anleitung:

Wir haben zusammen besprochen, dass unsere gemeinsamen Bemühungen uns zum gewünschten Ziel geführt haben. Aber:
Wir haben auch besprochen, dass eine Neigung zu unnötigen Muskelbewegungen nicht so einfach wegzutrainieren ist wie eine falsche Bewegung selbst.
Zunächst aber ist wichtig, dass das Erlernte glatt und elegant „über die Bühne geht“, ohne Krampf und ohne unnötige Nebenbewegungen. Und dazu der Vorschlag:
Am Anfang jeder Mahlzeit (natürlich nur zu Hause) mit einem Spiegel die ersten Bissen oder Schlucke kontrollieren. Man darf beim Schlucken eben nur sehen, wie der Kehlkopf im Hals auf und ab geht.
Sonst keine Bewegung.
Nicht die Wangen verspannen, nicht die Mundwinkel einziehen, nicht das Kinn anheben, nicht die Lippen zusammenkneifen. Alles muss „ruhig und gefasst“ bleiben, keine Grimassen!