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MFT-EinführungI |
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Verzeichnis |
089 Übung |
ZUNGENSTÜTZE |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Die Übung wird vornehmlich bei Adduktoren -Hypermotilität, -Hypertonus und -Hyperaktivität (Pressen, Knirschen) eingesetzt. Ziel ist es, die Adduktormuskulatur zu entlasten und den Patienten psychisch zur Überwindung des Zwanges zu motivieren, die Zielmuskulatur anspannen zu müssen. (Anatomie: Seite 19). |
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Inhalt: |
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Vordergründig stellt diese Übung eine Halteübung dar. Ihr eigentlicher Sinn liegt jedoch darin, dem Patienten eine Bereitschaftshaltung anzugewöhnen, auf die er zurückgreifen kann, sobald er eine Adduktorenhyperaktivität feststellt oder umgehen will. |
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Material: |
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Nicht erforderlich. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Dem Patienten sollten Übungen vorgestellt worden sein, mit denen er den PUNKT finden (GRUNDHALTUNG) und die Zungenbreitstellung kontrollieren kann (SCHMALE ZUNGE). |
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- Ausgangshaltung: Es wird beispielsweise die GRUNDHALTUNG eingenommen. |
Step-by-step-Beschreibung: -1 Der Patient bereitet sich mental darauf vor, die Adduktorenhyperaktivität wahrzunehmen (evtl. ZAHNKLICK). -2 Die Zungenspitze wird auf den PUNKT gesetzt: „Ich stütze jetzt meinen Unterkiefer über die Zungenmuskulatur ab." -3 Die Stellung wird kontinuiert. |
- Timing: Generell soll der Patient versuchen, diese Haltung ständig zu wahren. Besonders vor dem Einschlafen soll sie eingenommen werden. |
Charakterisierung: |
Sensibilisierung, Homoiostereognose, Habitualisierung, Motivation (zur Selbstkontrolle), Myobalance, Bereitschaftshaltung, Tonussenkung. |
Beachtung: |
Basisübung für „Knirscher und Presser“ mit temporomandibulären Beschwerden. |
Diskussion: |
Eine grosse Zahl besonders älterer Patienten leidet unter der Hyperaktivität oder Hyperkinesie der Adduktoren-muskulatur und den Folgesymptomen. In vielen Übungen wird speziell darauf hingewiesen. Die aktuelle Übung soll es dem Patienten ermöglichen, über eine Alternativhaltung das schädliche Habit zu umgehen. |
Anleitung: |
Man kann mit seinen Kaumuskeln sehr viel falsch machen - und das hat immer böse Folgen. Wenn man nicht gerade kaut, sollen sie sich immer in der RUHESTELLUNG befinden! Zunächst muss man sich zeigen lassen, was die Ruhestellung ist, besonders für den Unterkiefer und die Zungenspitze. Will der Unterkiefer besonders abgestützt werden, besteht die Möglichkeit, dies nicht auf die in unserem Fall so schädliche Weise über die Zähne mit den Kaumuskeln zu tun, sondern über die Zungenmuskeln. Dazu wird die Zungenspitze einfach nur auf den PUNKT, den kleinen Zahnfleischknubbel in der Mitte des Gaumens, gleich hinter den oberen Schneidezähnen, gesetzt. Hier ist sowieso ihr Stammplatz. Nun kann man zeitweise ruhig etwas fester mit der Zungenspitze gegen den PUNKT drücken, um den Unterkiefer auf diese Weise und nicht auf den Zähnen abzustützen. Das gibt Halt, die Zunge weiss, wo sie hingehört, und die Zähne, Kaumuskeln und Kiefergelenke werden geschont. Besonders vor dem Einschlafen soll man sich diese Haltung angewöhnen (dazu verwendet man am besten eine Art von mentalem Training.) |