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ÜBUNGEN

Verzeichnis

136
   
Übung

SCHRECKGESPENST

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung wird bei Hypertension, Verkrampfung oder nach übungsbedingter Anspannung sowie in der Rehabilitation bei Narbenbildung der Lippen - vornehmlich des Schnürers und der Ringmuskulatur (zirkuläre Fasern) – angewandt (Anatomie: Areal I, 4, Seite 05).

Inhalt:

Die Übung stellt ein manipuliertes, manuelles Strecken des perioralen Gewebes dar.

Material:

Nicht erforderlich (beide Zeigefinger).

 

Ablauf:

- Vorübung: Nicht zwingend erforderlich.

-Ausgangshaltung: Der Mund ist entspannt und leicht geöffnet.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Die Zeigefinger haken sich links und rechts von den Seiten her in die Mundwinkel.

-2 Nun ziehen die Finger den Mundspalt in die Breite, relativ sanft und stetig, so dass ein leichtes

   Ziehen im Gewebe spürbar wird. Die Stellung unter Zählen halten.

-2a Wird nicht das relaxierende Strecken der Perioralmuskulatur, sondern eine Gewebedehnung angestrebt, werden nun zusätzlich die Zähne gezeigt. Das wahre Gesicht des Schreckgespenstes: „Damit kann man Leute erschrecken, buh!“

  b Zur Intensivierung können nun Zeige- und Mittelfinger eingehakt und

  c als weitere Steigerung die beiden Finger beim Ziehen leicht gespreizt werden.

- Timing: Die Übungssequenz umfasst ein Zählen bis zehn, später steigernd, eventuell bis fünfzig. Werden

   mehrere Sequenzen zu einer Serie gekoppelt, so empfiehlt sich ein zwischenzeitliches Lockern mit

   BRABBELN.

Charakterisierung:

Strecken, Streckhilfe, Manipulation, Mobilität, Relaxierung, Motivation.

Beachtung:

Bei Anwendung in der postoperativen Rehabilitation oder auch bei vorliegender Narbenbildung im Lippengewebe muss sehr behutsam vorgegangen werden, um einen Narbenriss zu vermeiden; generell ist das Einfetten der Lippen vor der Übung empfehlenswert.

Diskussion:

Im Gegensatz zur diskutierten Übung werden mit dem RÜSSELZIEHEN gemäss der fast konträren Zugrichtung eher die radiären, als die circulären Muskelzüge gestreckt.

Folglich kann man diese Übungen in gegenseitiger Ergänzung einsetzen. Beide dienen auf ihre Weise der Erweiterung des Mobilitätsrahmens.

Durch das beschriebene Zähnezeigen bekommt die Übung eine komplexe Wirkung, die noch verstärkt werden kann, indem die Lippen gegen den Zug der Finger arbeiten. Unter diesen Bedingungen erfolgt ein intensives Strecken bei gleichzeitig tonussteigernder Wirkung auf die Zirkulärfasern.

Anleitung:

Eigentlich wollen wir nicht Leute erschrecken, sondern die Lippen üben.

Beides geht sehr gut mit der folgenden Methode:

Die Zeigefinger haken sich in die Mundwinkel. Nun wird der Mund in die Breite gezogen. Nicht so sehr, nur gerade so kräftig, dass man ein Ziehen in den Lippen spürt. Festhalten und soweit zählen, wie wir verabredet haben. Das Ganze wird auch so oft wiederholt wie verabredet.

Damit kann man keine Leute erschrecken? Gut, dann jetzt noch zusätzlich die Zähne zeigen. Und ganz wilde Schreckgespenster können auch noch „Grrrrrrr“ rufen.

Na, wer da nicht erschreckt.