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PHILOSOPHIE

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ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

004
  
 Übung

BRABBELN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Diese Übung dient allgemein zur Lockerung der Orbikularismuskulatur. Es kommen zwei Einsatzgebiete in Betracht: zum einen Dysfunktionen wie habitueller Hypertonus, Lippenbeißen oder -einsaugen, zum anderen eignet sich das BRABBELN als Zwischen- oder WECHSEL- Übung nach anstrengenden ORBIKULARIS-ÜBUNGEN. Dabei wird die Muskulatur gewissermaßen „ausgeschüttelt“, gelockert. In diesem Sinne kann sie als Mobilitätsübung angesehen werden.

Inhalt:

Lockerungsübung für den Orbikularis (Perioralmuskulatur).

Material:

Nicht erforderlich.

Ablauf:

- Vorübung:

Spezielle Vorübungen sind nicht erforderlich. Geht man von einer wie nachfolgend definierter Ausgangshaltung aus, so muss diese zuvor eingeübt sein

-Ausgangshaltung:

Es eignet sich die Ruheschwebelage, die ,M'-HALTUNG oder der FLUNSCH.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Die Lippen sind leicht geschlossen, alle Mundmuskeln sind gelockert.

-2 Der Mundraum wird von innen aufgeblasen.

-3 Ein kurzer Luftstoß wird hinausgelassen (siehe Diskussion), danach schließen sich die Lippen sofort wieder.

-4 Verstärkt man daraufhin - ohne die Lippen anzuspannen - den Luftdruck sofort wieder und wiederholt Schritt 3, so geraten die Lippen in kontinuierliches Schwingen. Man kann das d.Pat. anhand des Vergleichs mit dem Nachahmen eines Motorengeräuschs verdeutlichen. Eigentlich ist es eher dem Nüsternblasen der Pferde ähnlich, was jedoch als Vergleich nicht unbedingt verstanden werden dürfte.

-5 Das brabbelnde Schwingen der Lippen wird beibehalten, solange das Atemvolumen reicht.

- Timing:

Ein Atemvolumen ergibt eine Sequenz. Es empfiehlt sich, etwa drei Sequenzen zu einer Serie zusammenzufassen.

Charakterisierung:

Motilität, Relaxierung

Beachtung:

Die Perioralmuskulatur soll sich entspannen! Mit Vergleichen ist die Bewegung schwer zu beschreiben. Die Anspannung beim Posauneblasen im Gegensatz zum Trompeten ist noch zu stark gespannt. Es ist so, wie ein Pferd prustet - aber wer kennt das heute noch!

Diskussion:

Aufgrund des Herauslassens eines kurzen Luftstoßes ist eine Ähnlichkeit zur ,P-P-P'-ÜBUNG zu vermuten. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass bei letzterer die Gürtelmuskulatur angespannt ist, während sie hier ausgesprochen locker gehalten werden soll.

Der Unterschied zum POSAUNEBLASEN besteht darin, dass bei letzterer die Lippen stark angespannt werden, um so durch höherfrequente Schwingungen einen Ton zu erzeugen.

Einen ähnlichen Effekt der Lockerung erzielt man mit der PUH-ÜBUNG, die auch als Vorübung eingesetzt werden kann.

In der Literatur ist eine Variante der Übung angegeben: Man geht von der FLUNSCH-Haltung der Lippen aus, lässt einen sanften Luftdruck im Mundinneren gegen den Mundspalt aufbauen und stört sodann diesen Verschluss durch schnelles Auf- und Abbewegen eines Fingers am Mund. Es wird so ebenfalls ein, manipuliertes, Brabbeln erzeugt. Der Effekt ist ähnlich, der hier diskutierten Ausführung. Die aktuelle Übung ist jedoch geeigneter, da eine Übungsdurchführung ohne Manipulation der physiologischen Bewegung näherkommt.

Anleitung:

Wenn die Lippen sich sehr angespannt haben, müssen wir ihnen die Möglichkeit geben, sich auszuschütteln, sich zu lockern, zur Erholung! Das geht sehr leicht, wenn man mit den Lippen so tut, als bliese man Posaune. Das geht so ähnlich wie, wenn man einen Automotor nachmacht. Die Lippen brabbeln, wenn die Lunge aus dem Mund pustet und die Lippen flattern lässt. Das kann man so lange machen, wie Luft in der Lunge ist. Danach muss man lufthohlen und kann dann wieder brabbeln.
Die Lippenmuskeln erholen sich dabei von der Anspannung und können hinterher wieder besser ihre Übungen verrichten. Das Brabbeln wird so oft wiederholt wie verabredet; mindestens fünfmal hintereinander.