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MFT-EinführungI |
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Verzeichnis |
250 Allgemeines Kapitel |
MUNDATMER |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Bei diesem Kapitel handelt es sich um die generelle Beschreibung einer Gruppe von Übungen, die einer Störung abhelfen, die eher als Syndrom zu bezeichnen ist. Wie aus der Bezeichnung bereits zu entnehmen, sind hier Übungen zusammengefasst, die zur Kontrolle des Atemweges eingesetzt werden. Auch im Falle der Therapie einer habituellen Mundatmung gilt der Ablaufplan Sensibilisieren, Orientieren und so weiter, wie im Schema Grundregeln eines Ablaufkonzeptes beschrieben. Dementsprechend werden die Übungen angeordnet. Ebenfalls in dem vorliegenden Kapitel abgehandelt wird das Problem der Offenen Mundhaltung (OMH). Es handelt sich zwar generell um zwei unterschiedliche Problemstellungen - Mundatmer ist die Bezeichnung für die Störung einer Funktion, OMH die Beschreibung einer gestörten Haltung - dennoch kommen beide Probleme sehr häufig vergesellschaftet vor. Wegen der unterschiedlichen Problemstellung jedoch wird die OMH in diesem Kapitel besonders hervorgehoben (siehe Absatz “Diskussion“). |
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Inhalt: |
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Spielerisches Erfahren des eigenen Körpers mit Zielrichtung Mundatmung, häufig verbunden mit Fremdmanipulation wie Strecken, Massage oder Physiotherapie-Massnahmen. |
Material: |
Übungsspezifisch. |
Ablauf: |
- Vorübung: Hier werden zumeist motivierende Übungen eingesetzt. |
- Step-by-step-Beschreibung: Die 7 Gliederungspunkte (die 7 Qualitäten, Rahmenbedingungen) |
-Timing: Generell folgt das Timing der Planung des Gesamttherapiekonzeptes in den Regeln des oben bereits erwähnten Ablaufkonzeptes ; das spezielle Timing muss aus den verwendeten Übungen heraus speziell zusammengestellt werden. |
Charakterisierung: |
Übungsspezifisch |
Beachtung: |
Die Störungen sind häufig sehr komplex und bedürfen einer umfassenden Gesamttherapieplanung (7 Qualitäten), die sich aus einem ‚step-by-step’ Diagnoseablauf unter den gleichen Gliederungspunkten ergeben sollte („Ist eine Kette schadhaft, so müssen nicht zwangsläufig alle Glieder beschädigt sein“). |
Diskussion: |
Zur Atemkontrolle werden viele Übungen vorgeschlagen. Dies sind Übungen im Gesamtprogrammen, die sich betont mit Koordinationsproblemen und dazu mit der Motivation des Patienten befassen. Hierbei wird häufig der Therapeut als Übungspartner eingesetzt, erfüllt die Aufgaben eines Physiotherapeuten oder wendet Handgriffe ähnlich der Krankengymnastik oder Massage an. In diesen Fällen wird also der Patient verstärkt manipuliert. Als therapeutische Massnahme ist dies sehr wirkungsvoll, geht jedoch über den Rahmen der muskel-’funktions`’-therapeutischen Übungen hinaus und soll daher hier auch nicht mit aufgeführt sein. Ähnlich verhält es sich mit den SPIELÜBUNGEN (siehe RÜSSELKREISEN und MOTIVATIONSÜBUNGEN Diskussion). Auch bei diesen ist das Funktionstraining des gestörten Muskels zwar Sinn der Übung, ihr Inhalt jedoch ist auf das therapeutische, motivierende Spiel mit den Patienten gerichtet, während die MFT-Übung das gestörte Areal gezielt und muskelphysiologisch ansprechen soll. So ist die NASENBLASE darauf ausgerichtet, den Patienten sich mit seiner Nase und dem Luftstrom spielerisch beschäftigen zu lassen; eine spezielle Muskelregion wird nicht angesprochen. (Auf eine Schlaucholive wird das Mundstück eines Luftballons gezogen und diese sodann mit der einen Hand in ein Nasenloch gehalten, während die Finger der anderen Hand das zweite Nasenloch zuhalten. Der Luftballon wird sodann aus der Lunge heraus aufgeblasen. Trainiert werden kann hiermit das Zwerchfell, die Intercostalmuskeln und entweder der Lippen- oder Velumschluss. Der Übungsablauf bedeutet viel Spass, kann jedoch keine Muskelgruppe der Orofacialmuskulatur zielgenau ansprechen.) Wie oben angesprochen, unterscheidet sich die LISTE DER ÜBUNGEN, die aufzuführen sind, aus der definitionsmässigen Zuordnung. Für die Funktionsstörung MUNDATMER werden daher spezifische Luftstromübungen aufgeführt, während für die OMH ein breiter gefächertes Programm verfügbar sein muss. Hier folgt zunächst alphabetisch geordnet die: |
LISTE DER ÜBUNGEN FÜR MUNDATMER (zum Erlernen der Luftstromkontrolle) |
BALLON BALLPUSTEN ,CHA' FLÖCKCHENPUSTEN GURGELN HALMBLASEN HALMSAUGÜBUNG ,K-K-K'-ÜBUNG 'KICK' NASENBLASE ,P-P-P'-ÜBUNG PFEIFKESSEL POSAUNEBLASEN PUH ÜBUNG PUSTEROHR RACHENABSCHLUSS-ÜBUNGEN SCHNORCHELN SEIFENBLASEN TONOMETERÜBUNGEN WASSERPUMPE |
LISTE DER ÜBUNGEN FÜR DIE OMH |
In der nachfolgenden Liste sind alle relevanten Übungen zusammengefasst, die dazu beitragen können, eine bestehende Offene Mundhaltung zu korrigieren Die Gruppenbezeichnung für das Zielgebiet der Muskulatur ist hinter den Übungsnamen gesetzt und zeigt so die generelle Zielrichtung der Übung an. Während sich die Übungen für Mundatmer speziell dem Ziel Atemluftstromlenkung widmen, muss zur Korrektur der OMH der Therapieansatz breitflächiger angelegt werden. Begonnen wird meist mit der Korrektur der allgemeinen Körperhaltung. Die Wahl der Reihenfolge der Zielgebiete in der Gesamttherapieplanung sollte nach dem Schwerpunkt der Störung erfolgen. Die Zielgebiete sind in der nachfolgenden Gliederung und Skizze aufgeführt.
I. Orbicularisübungen II. Wangenübungen III. Adduktorübungen IV. Zungenkörperübungen V. Velum- Rachenübungen VI. Allgemeine Haltung (Diese Gruppenbezeichnung ist hinter den Übungsnamen eingesetzt und zeigt so die generelle Zielrichtung der Übung an.)
AUF UND ZU III BALLON II DIRIGENT I ERBSE III FETTE ZUNGE–MAGERE.. IV FLUNSCH I GÄHNEMANN V GRUNDHALTUNG VI GURGELN V HALTE-UND-ZIEH - ÜB. IV HINTEN-MITTE-VORNE VI KATZBUCKEL IV ,K-K-K'-ÜBUNG V KIRSCHMUND I ,L'-HALTUNG VI LIPPENMASSAGE I ,L-M'-HALTUNG VI ,M'-HALTUNG VI MASSETERÜBUNG III MENTALISMASSAGE I MENTALISSTRECKÜBG I NASENBLASE IV ,O'-ÜBUNG I PLÄTTCHENHALTEN I PUNKTHALTEN IV RÜSSELÜBUNG I RUHEHALTUNG VI SCHNÜRSACK I SITZHALTUNG VI |
Anleitung: |
-siehe jeweilige Übung |