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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

086
   
Übung

ZWEIRINGÜBUNG

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Einringübung RINGVERSCHLIESSEN, die hier diskutierte und die DREIRINGÜBUNG  gehören zu den GUMMIRING-ÜBUNGEN (s.  jeweils dort). Sie werden bei desorientierter Zunge, und Tieflage zur Aufwärtsorientierung eingesetzt. Hierbei wird gemäss der Einteilung der Zunge in Drittel in drei Phasen trainiert. Die hier diskutierte Übung zielt auf das mittlere Zungendrittel. Wie die Übungen für die beiden anderen Drittel kann auch diese im statischen und kinetischen Modus eingesetzt werden, um entweder mehr die Haltekraft und Orientierung oder mehr die Motilität und den Schluckreflexablauf zu trainieren. So unterschiedlich wie die Modi wird auch der Einsatzzeitpunkt sein.

Inhalt:

a. Im statischen Modus ist diese Übung eine Halte- und Streckübung,

b. im kinetischen Modus ein Teilreflextraining.

Beiden Modi gemeinsam ist die manipulierte Feedback-Kontrolle durch Fremdkörperreize.

Material:

Gummiringe, Handspiegel.

Ablauf:

- Vorübung: Generell sind die einschlägigen Übungen für das erste Zungendrittel abgeschlossen,

eine direkte Vorübung ist nicht erforderlich, möglich wäre die Übung mit einem Ring.

- Ausgangshaltung: unspezifisch.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der Mund öffnet sich weit, die Zunge schaut etwas heraus.

  Unter Handspiegelkontrolle wird zunächst durch den Therapeuten, später durch den Patienten selbst das Auflegen der Ringe durchgeführt. Jeweils genau auf die Mitte des Zungendrittels wird der Ring gelegt, angefangen von der Zungenspitze.

-2 Nun setzt die Zungenspitze ihren Ring auf den PUNKT, der nächste Schritt differenziert die beiden  Modi:

-3 a Statik: Der Patient konzentriert sich auf das Druckgefühl beider Ringe am Gaumen (einen nach dem anderen!) und hält die Stellung unter Zählen.

-3 b Kinetik: Ähnlich der einfachen ,1-2-3'-ÜBUNG  jetzt Backenzähne aufeinanderlegen und schlucken

- Timing:

Charakterisierung:

Sensorik, Organstereognose, Orientierung, Grobmotorik, Strecken, Manipulation,

a. Statik, Habitualisierung

b. funktionskinetische Reflexkontrolle.

Beachtung:

Siehe GUMMIRING-ÜBUNGEN. Eine bewusste und gewissenhafte Ausführung bringt optimale Fortschritte.

Diskussion:

Die Übung mit einem, zwei oder drei Gummiringen ist im Grunde die gleiche. Wie die  Nomenklatur anzeigt, liegt in der Reihenfolge eine gewisse Entwicklung; die Übungen kommen nacheinander in den verschiedenen Trainingsstadien zum Einsatz. Die Modi wiederum bedingen, dass die Übungen gewissermassen zweimal unter verschiedenen Zielaspekten eingesetzt werden können: Im a. Modus mehr zu Beginn  des Trainings des Zungensegments in der Orientierung, gegen Ende für das entsprechende Drittel in langen Sequenzen (über Stunden) zur Habitualisierung der Position,  im b. Modus mehr  gegen Ende der Gesamttherapie zum Reflexablauftraining. Siehe auch GUMMIRING-ÜBUNGEN so wie ZUNGENBAUCHPRÜFUNG.

Anleitung:

Die Zunge weiss bereits, wo sie sich mit ihrer Spitze draufzusetzen hat. Das kann sie vormachen, indem sie einen Ring aufgelegt bekommt und ihn auf den PUNKT setzt.

Aber der Sitz für die Zunge hat auch eine sehr bequeme Rückenlehne, an die sich der Zungenrücken anlehnen kann.

Die Zunge bekommt nun den zweiten Ring auf ihren Rücken, so wie wir es eingeübt haben. Und weiter geht es auch wie eingeübt, entweder:

Beide Ringe sind aufgelegt , und der Zungenrücken drückt sie gegen den Gaumen, so dass es deutlich zu fühlen ist, am besten schön einen nach dem anderen.  Die Stellung wird unter Zählen gehalten, wie verabredet.

Oder:

Beide Ringe sind aufgelegt , und es geht weiter wie bei der ,1-2-3'-ÜBUNG:

1 = Zungenspitze an den PUNKT

2 = Backenzähne zusammen

3 = Schlucken.

So oft wiederholen wie verabredet.