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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
128 Übung |
TIPPRATEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Mit dieser Übung soll die Oberflächensensibilität der gesamten Zungenoberfläche restituiert werden. Sie kann primär oder auch als Folge von Überreizung durch Dysfunktionen wie Zungenpressen oder Zungenbeissen unterentwickelt sein. |
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Inhalt: |
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Fremdmanipuliertes Reizen der Zungenoberfläche mit der Vorgabe, den Reiz zu lokalisieren und zu benennen. |
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Material: |
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Knopfsonde, Stäbchen, eventuell Eisstückchen. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Evtl. zur Sensibilisierung der Zungenspitze Übungen für den PUNKT. |
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-Ausgangshaltung: Unspezifisch. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Der Mund öffnet sich, die Zunge wird etwas herausgestreckt gehalten (bei Proversionsneigung kann die Übung auch erfolgen, während die Zunge in Tieflage in der Mundhöhle verharrt.) -2 Der Therapeut tippt mit dem Instrument (siehe ’Material’) an einer beliebigen Stelle auf die Zungenoberfläche. -3 Eine flach ausgestreckte Hand des Patienten soll die Zunge darstellen. Mit dem Finger der anderen Hand weist der Patient nun auf die Stelle der Hand, an der analog die Berührung des Gegenstandes im Mund stattfindet. Anfangs kann der Therapeut korrigieren. |
- Timing: Eine spezielle Zeiteinteilung ist für diese Übung nicht erforderlich. |
Charakterisierung: |
Oberflächensensibilität, Organstereognose. |
Beachtung: |
Bei Neigung zum Würgereiz kann sich die Massnahme auf den vorderen Zungenteil beschränken, das Versuchsfeld eventuell im Laufe des Trainings weiter nach hinten ausgedehnt werden. |
Diskussion: |
Die Übung eignet sich gut als Baustein im BAUKASTENPRINZIP (s.d.) des Gesamttherapieablaufes: Es wird zunächst die Zungenspitze durch die entsprechenden Übungen (siehe ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG) geschult, als nächstes folgt die hier diskutierte Übung, anschliessend das ZÄHNEZÄHLEN. Auf diese Weise wird schrittweise zunächst die Ästhetik, dann die Kinästhetik aufgebaut. Nachfolgend kann man auch zur Fremdkörper-Stereognose - beispielsweise mit dem FORMENRATEN - übergehen. |
Anleitung: |
Zu dieser Übung braucht man Hilfe. Die Zunge soll das Fühlen lernen. Das ist für eine Zunge ungeheuer wichtig. Sie muss nämlich nicht nur erkennen, welche Speisen in den Mund gelangen, sondern auch feststellen, ob nichts Unbekömmliches - wie etwa eine Reisszwecke - darunter ist. Ausserdem soll die Zunge auch ertasten können, ob die Zähne auf ihr stehen oder ob sie gar gegen die Zähne drückt und sie damit ungewollt verbiegt. Unser Helfer hat nun die Aufgabe, mit einem Gegenstand, vielleicht einem Hölzchen (Streichholz ohne Kopf) auf eine beliebige Stelle der Zunge zu tippen. Um jetzt den Berührungspunkt genau bestimmen zu können, brauchen wir eine Landkarte der Zunge. Dazu dient die eine Hand; sie stellt die Zunge dar. Der Zeigefinger der anderen Hand zeigt nun auf der „Zungenhand“ die Stelle, an der das Hölzchen die echte Zunge angetippt hat. |