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132 Übung |
SCHLUCKBILD |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Das SCHLUCKBILD ist eigentlich „nur“ eine Motivationsmassnahme und daher weniger geeignet, ein eigenes Kapitel zu füllen. Da aber in der Literatur häufig von guten Erfahrungen mit dieser Massnahme berichtet wird, sollen hier Gründe und Hintergründe für die Anwendung besprochen werden. Eingesetzt wird die Massnahme bei Schluckstörungen, zu denen in den Kapiteln weitere Ausführungen zu finden sind. Im Trainingsplan wurde bis zu diesem Zeitpunkt schrittweise jeder Detailschritt des Schluckvorganges (so weit erforderlich)rekonstruiert, die Kettenglieder danach zur Reflexkette zusammengesetzt. Nun ist jede erdenkliche Motivation gefordert, um diesen grundlegenden, vitalen und komplizierten Reflex zu habitualisieren, das heisst, den Patienten zu veranlassen, in der nun folgenden Phase bei jedem Essen, beim Leer- oder Speichelschlucken - auch nachts - an das Vorhaben zu denken und sich dazu zu zwingen, es auch zu realisieren. Dazu soll auch das SCHLUCKBILD dienen. |
Inhalt: |
MEMO, patientenseitig gefertigtes Bild, bildgewordener Inhalt des Erlernten und Antrainierten. |
Material: |
Malutensilien |
Ablauf: |
- Vorübung: Instruktionen und Übungen zu den Detailschritten des Schluckvorganges wurden absolviert. |
-Ausgangshaltung: Jede. |
- Step-by-step-Beschreibung: Im Verlauf der Therapie zur Korrektur des Schluckreflexes hat der Patient eine Vielzahl von Informationen in sich aufgenommen, Bewegungsabläufe trainiert und sich so zwangsläufig von der ganzen Angelegenheit „ein Bild gemacht“, seine eigene Vorstellung entwickelt. Jetzt, da wir versuchen wollen, den Reflexablauf im Unterbewusstsein zu verankern, ist es für uns von ausschlaggebender Bedeutung zu erfahren, wie seine Vorstellungen aussehen (bildlich), was „rübergekommen“ ist. Wir können den Patienten nicht auffordern, uns eine Vorlesung über den Schluckreflex zu halten. Dennoch müssen wir erfahren, welches Bild er sich von dem Vorgang macht, um eventuell korrigierend eingreifen zu können. Also lassen wir uns dieses Bild als gemalte Vorstellung geben. Erfahrungsgemäss kann auch der unbegabte und jüngste Pat. irgendetwas zu Papier bringen. Teilweise werden erstaunlich detaillierte Bilder geliefert, oft sogar mit Innenansicht - ein gläserner Mensch. Das Opus wird ausführlich besprochen, wobei der Therapeut sich jedes Detail erklären lassen muss. Nur so können wir lernen, welche Vorstellungen sich aus unserer Arbeit entwickelt haben. Und nur so können wir bei auftretenden Fehlern nochmals korrigierend einwirken. In solchen Fällen wird dann eine zweite, korrigierte Version des SCHLUCKBILDES fällig. Dies ist die eine Seite der Aktion. Die zweite Seite ist die Eigenmotivation. Der Patient muss sich beim Malen selbst über seine Gedanken und Vorstellungen klar werden, ehe er diese zu Papier bringen kann. Der dritte Aspekt ist die Motivation zum korrekten Schlucken. Der Patient hat die eigenen Gedanken samt unserem Kommentar nun direkt vor Augen. Und so lautet dann auch unsere Anweisung: Das Bild irgendwo im Hause gut sichtbar aufhängen, da, wo es ständig ins Auge fällt und immer wieder an das Vorhaben, richtig zu schlucken, erinnert. |
- Timing: Wie erwähnt, zu Beginn und im Laufe der Habitualisierungsphase. |
Charakterisierung: |
Information, Motivation zur Selbstüberwachung. |
Beachtung: |
Dem entstandenen Gemälde muss seitens des Therapeuten grösste Bedeutung beigemessen und dies dem Patienten klar vermittelt werden. |
Diskussion: |
Es hat sich als hilfreich erwiesen, vom SCHLUCKBILD eine Farbkopie zu erstellen und diese dann dem Patienten gerahmt, mit dem Ausdruck höchster Anerkennung, zu überreichen (das Original bleibt bei der Patientenakte). |
Anleitung: |
Wir malen ein Bild davon, wie man richtig schluckt. Also Papier und Farbe her und aufmalen, wie richtiges Schlucken aussehen muss! Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis, weil ich gern wissen möchte, ob ich ein guter Trainer gewesen bin und alles richtig erklärt habe. In der nächsten Sitzung sollst Du mir dann genau erklären, was auf dem Bild alles zu sehen ist. Ich werde dann sagen, ob vielleicht etwas noch nicht ganz stimmt. Nachdem wir es zusammen angesehen haben, ist es ganz wichtig, dass Du das Bild im Haus an einer Stelle an die Wand zu hängst, an der es immer und immer wieder ins Auge fällt. Es soll ständig an das ganz richtige Schlucken erinnern. |