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ÜBUNGEN

Verzeichnis

135
   
Übung

SCHNORCHELN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung eignet sich zur Anwendung bei Schluck- und Atemstörungen (Schnarchen, Schlaf-Apnoe). Mit einem deutlichen sensorischen Feedback wird ein Gefühl für das Geschehen um das Velum erzielt. (Anatomie: Areal III, Seite 24).

Inhalt:

Eine gemeinhin nicht physiologische Muskelaktion ermöglicht es, durch ein deutliches sensorisches Feedback das Gefühl für An- und Entspannen des Gaumensegels zu vermitteln.

Material:

Nicht erforderlich.

Ablauf:

- Vorübung: Eine Vorübung ist nicht obligatorisch. Zur besseren Vermittlung der gewünschten Aktion kann Schnarchen imitiert werden. Hiermit wird eine ähnliche sensorische Wahrnehmung erzeugt.

-Ausgangshaltung: Der Mund ist leicht geöffnet.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der Patient wird angewiesen, einige Atemzüge zunächst durch die Nase, dann durch den Mund

   bewusst und unter Fühlen des Luftstromes ein- und auszuatmen.

-2 Nun soll das Atmen durch beide „Öffnungen“ gleichzeitig erfolgen. Abwechselnd wird mit der Hand

   jeweils eine Öffnung kurz zugehalten und wieder freigegeben, stets unter bewusstem Fühlen des Luftstromes.

-3 Das Gaumensegel soll anschliessend beim Einatmen vibrieren, entweder als Nachahmung des Schnarchens oder als „Wildschweingrunzen“.

-4 Das Vibrieren wird jetzt auch beim Ausatmen erzeugt, anschliessend bei beiden Strömungsrichtungen.

- Timing: Ein- und Ausschnorcheln im Sekundentakt. Als Sequenz wird ein Mitzählen bis etwa zehnmal angesetzt. Die Sequenz erhält so eine Frequenztaktung. Eine Serie kann etwa drei bis fünf Sequenzen umfassen.

Charakterisierung:

Grobmotorik, Kinästhetik, Mobilität, Organstereognose, Feedback.

Beachtung:

Neigt der Patient zum Verschlucken, so soll zuvor sorgfältig der Speichel hinuntergeschluckt werden. Die Übung wird in diesem Falle in kurzen Sequenzen mit Pausen unter Atmen ohne Vibration ausgeführt.

Diskussion:

Die Übung soll ein bewusstes, lockeres Anspannen der Rachenmuskulatur induzieren, das gezielt durchgeführt wird und über das Gefühl des Schnorchelns von dem Patienten sensorisch und akustisch zu kontrollieren ist.

Sie zielt auf die hohe, cranialwärtige Rachenmuskulatur im Gegensatz zur Übung GURGELN (s.d.).

Als Folgeübung ist die ,K-K-K'-ÜBUNG zu empfehlen, die mehr im Rahmen funktioneller Beanspruchung durchgeführt wird.

Ähnliche Übungen sind im Kapitel HINTEN (allgemein) zusammengefasst.

Anleitung:

Der Hals soll ein Gefühl dafür bekommen, wo die Luft einströmt.

Das kann man am besten lernen, indem man zuerst einmal nachmacht, wie jemand schnarcht - oder wie ein Wildschwein grunzt.

Zunächst aber wird Luftholen geübt! Das geht sonst auch ohne Üben? Schon, aber nicht mit Gefühl.

Also: Mund und Nase sind offen zum Ein- und Ausatmen. Durch beide Öffnungen gleichzeitig strömt die Luft - ein und aus, ein und aus. Fühlen, wie die Luft strömt! Jetzt hält die Hand kurz die Nase zu: die Luft geht durch den Mund. Dann den Mund zuhalten: jetzt geht die Luft durch die Nase. Das kann man auch schnell abwechselnd machen.

Das Gleiche, was die Hand vorn macht,  kann hinten im Rachen das Gaumensegel - jedenfalls soll es das lernen.

Darum jetzt beim Einatmen - „Schnorrrrrch“ - das Gaumensegel flattern lassen. Und ohne Schnorcheln ausatmen. Mehrmals hintereinander.

Nun als zweiten Schritt - „Schnorrrrrch“ - einatmen und - „Schnorrrrrch“ - ausatmen. Immer langsam und gleichmässig und dabei fühlen, wie das Gaumensegel flattert. So oft, wie abgesprochen.