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MFT-EinführungI

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MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

143
   
Übung

ZÄHNEWISCHEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Funktionelles Sensibilisieren und Orientieren der Zunge bei entsprechenden Defiziten des Zungenkörpers und seiner Schleimhautabdeckung (Anatomie: Areal II, B, Seite 20).

Inhalt:

Die Übung stellt eine gezielte, bewusste, fühlende Zungenbewegung dar.

Material:

Nicht erforderlich.

Ablauf:

- Vorübung: Aufgrund ihres Charakters kann diese Übung selbst als Vorübung eingesetzt werden. Fakultativ kann jedoch zunächst die statische Orientierung der Zungenspitze an den PUNKT erfolgen; siehe hierzu  ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG.

- Ausgangshaltung: Nicht definiert, wenn möglich PUNKT-HALTUNG bzw. RINGVERSCHLIESSEN.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Zunächst geht die Zungenspitze unter Kontrolle des Therapeuten zur Aussenfläche beispielsweise des oberen, hintersten linken Backenzahnes und

-2 wischt nun von dort, langsam und bewusst fühlend, Zahn für Zahn nach vorn (siehe auch „Diskussion“) bis zur  Mitte und weiter darüber hinaus nach rechts bis zum letzten Zahn oben. Dann hinab zur Aussenfläche des unteren Zahnes und den ganzen Bogen rückwärts, also bis nach unten links hinten aussen.

-3 Nun sind die Innenflächen der Zähne an der Reihe. Die Zunge geht am letzten Zahn nach innen, also links unten hinten innen, von dort vorwärts zur Mitte vorn unten und weiter nach rechts unten innen hinten ans Ende, ab noch oben innen und den ganzen Bogen zurück, natürlich bis oben links hinten innen.

-4 Nach einiger Übung wird dann fliessend in einem Durchgang verfahren: von oben links hinten aussen bis oben  rechts aussen, nach unten rechts aussen und zurück nach links, dann nach unten innen links, innen herum nach  rechts, aufwärts nach oben und im Kreis herum bis zum Ausgang, dem oberen linken hinteren Zahn.

- Timing: Ein gewisses Timing ist in der Schrittfolge bereits enthalten. Eine Aktion ist eine Sequenz. Man kann darüber hinaus eine Zeitgrenze für eine Sequenzlänge festsetzen.

Charakterisierung:

Funktionskinästhetik, (Streckübung), Organstereognose, Mobilität, (Motilität), Taktilkinästhetik, Koordination

Beachtung:

Zungenkörper möglichst schmal halten. Zusätzlicher Streckeffekt bei weiter Mundöffnung.

Diskussion:

Sollten anfangs grössere Schwierigkeiten den Übungsablauf hemmen, so kann man auch mit dem Wischen auf  den Innenflächen beginnen, dann jedoch mit weit offenem Mund, damit eine Kontrolle möglich ist.

Im fortgeschrittenen Stadium (oder bei Erwachsenen) sollte auch über Tag öfter mit geschlossenem Mund geübt werden.

Diese MFT-Übung ist eine der bevorzugten nichtmanipulierten, einfachen, fast multifunktionellen (siehe „Charakterisierung“) Orientierungsübungen und schliesst zumindest alle Zungenmuskeln koordinativ ein.

Im Vergleich zum ZÄHNEZÄHLEN stellt die hier diskutierte Übung etwas geringere Anforderungen an Koordination und Kinästhetik, kann jedoch zur Mobilitätsverbesserung eingesetzt werden (Dehnen durch Üben mit weit geöffnetem Mund).

Anleitung:

Komplizierte Pfadfinderaufgabe für die Zungenspitze:

Der Mund muss weit offen sein, damit die Zunge sehen kann.

Gehe nun zum oberen linken hintersten Zahn.

Lege die Zungenspitze auf seine Aussenfläche.

Wische nun im Kreis herum weiter nach vorn zum nächsten Zahn und weiter und weiter bis in die Mitte der Zahnreihe unter der Nase.

Jetzt auf der anderen Seite weiter bis zum letzten Zahn, hinten aussen rechts.

Dann hinunter zum darunterliegenden Zahn.

Und wieder aussen vorwärts und im Kreis bis auf die gegenüberliegende Seite, unten links hinten aussen.

Hier wechselt die Zungenspitze zur Zahninnenfläche und geht nun innen entlang zurück, zuerst nach rechts unten hinten, dann hoch nach rechts oben innen und wieder im Kreis bis oben links hinten innen.

Das kann man nun mehrmals machen - so oft wie vorgesehen.