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Verzeichnis |
227 Allgemeines Kapitel |
SENSIBILITÄTSÜBUNGEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Bei diesem Kapitel handelt es sich um die generelle Beschreibung einer Gesamtgruppe von Übungen und die Details, die die hier dargelegte Gemeinsamkeit haben. Diese Gruppe von Übungen zielt ab auf den Aufbau einer sensorischen Grundlage für ein erfolgreiches MFT-Training. Dies ist notwendig, wenn durch Schädigung beziehungsweise langzeitige Dysfunktionswirkung ein Sensibilitätsdefizit entstanden ist oder wenn im Gegenteil eine Hypersensibilität den Ablauf normaler Funktionen stört, das heisst, diese mit zu grosser Häufigkeit oder zu hohem Tonus ablaufen lässt. |
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Inhalt: |
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Die Übungen haben hauptsächlich mentale Lernziele zum Inhalt. Soweit es sich um reflexauslösende Reize handelt, muss versucht werden, diese zunächst willentlich zu korrigieren (siehe auch REFLEXÜBUNGEN) und den Therapieerfolg sodann im Unterbewusstsein zu verankern. |
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Material: |
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Da diese Übungen zum grossen Teil manipuliert (siehe MANIPULLATIONSÜBUNGEN) ablaufen, sind Geräte, Instrumente und Materialien notwendig, die das gezielte Setzen von Einzelreizen als Lernreize zulassen. Dazu gehört der oft zitierte Gummiring (Beschreibung in RINGVERSCHLIESSEN, ‚Diskussion’) , aber auch Knopfsonde, Plastikspatel oder Stäbchen, Zahnstocher, Bürstchen, Zungenspatel (Jig), Trinkröhrchen (-halm), Plüschlappen, Reiskorn, Flake und aromatische Pasten und Pillen, aber auch optische Medien wie der Handspiegel, um ein visuelles Ersatzfeedback als Regelkreis aufzubauen. |
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Ablauf: |
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- Vorübung wird das Eingewöhnen in Material und Methode sowie das kritische Beobachten und Selbstbeobachten sein. Dazu gehört auch die Instruktion, "wie es ist" und "wie es sein soll". |
- Step-by-step-Beschreibung: Die ansonsten übungsspezifische Schrittfolge wird generell das Üben einer physiologischen Antwort auf einen im funktionellen Rahmen erfolgenden Reiz zum Inhalt haben, begleitet von der visuellen und sensorischen Kontrolle unter Anleitung des Therapeuten. |
- Timing: Abschliessender Schritt ist die HABITUALISIERUNG, zunächst am Tage, später auch nachts. |
Charakterisierung: |
Sensorische Übungen umfassen die gesamte Palette der Charakteristika (linke Seite) des Schemas unten. |
Beachtung: |
Besonders mentale Lehrinhalte erfordern eine umfassende Motivationsplanung (Motivationskonzept, Compliance), die sich nach den Fähigkeiten der Patienten richtet. |
Diskussion: |
Die Kausalität bestimmt die Therapieausrichtung: Das Sensibilitätsdefizit
kann von Anbeginn vorgelegen haben oder erworben (entstanden) sein. Der
Fehler kann mehr zentral (ZNS) oder im Zielgebiet liegen.
Das erworbene Defizit kann seine Ursache in einer traumatischen Schädigung
des neuralen Gewebes haben. Nachfolgend sind einige Übungen für das sensorische Training beispielhaft zusammengestellt. |
LISTE DER ÜBUNGEN |
HANDSPIEGEL - selbstkritische Orientierung WINKEN - erstes Erfühlen von Zungen-, Lippenkontakt PUNKTZEIGEN - erste Fühlversuche der Zungenspitze STREICH UND TAPP - unspezifizierte Oberflächensensibilität ZUNGENKONTAKTE - Induktion der Oberflächensensibilität , Zunge PUNKT-ÜBUNG - Einfühlen in die Bereitschaftshaltung, Zunge HÖLZCHENHALTEN - Langzeitstimulation der Zungenspitze GUMMIRING - Erfühlen der Aufwärtshaltung, Zungenspitze WORTÜBUNGEN - Erfühlen des Gaumenkontaktes, Sprechen FORMENRATEN - Heterostereognostisches Fühlen im Mund PLÄTTCHENHALTEN - Erfühlen des Lippenschlusses ZUNGESTREICHEN - Desensibilisierung ,TAP-TAP'-ÜBUNG - Erfühlen des unverkrampften Kieferschlusses ERBSE - Erfühlen der schädlichen Kieferproversion ZAHNKLICK - Aufmerken bei unbeabsichtigtem Zusammenbeissen PALATOGRAMM - Demonstration fehlerhafter Zungenkontakte STÖCKCHENTRAGEN - Sensibilisation auf fehlerhafte Zungenkontakte KNÖPFCHENDRÜCKEN - Erfühlen des Auslösereizes, Schlucken FEEDBACK-ÜBUNGEN - Erkennen der Regelkreisreize AUFMERKER - sensorisches Bewusstmachen MENTALES TRAINING - Konzentration auf das Fühlen im Zielgebiet GRUNDHALTUNG - Allgemeines, ausgewogenes Körpergefühl
Noch viele weitere Übungen haben eine sensorische Komponente, die der Therapeut im Bedarfsfall herausarbeiten muss. |
Anleitung: |
Siehe entsprechende Übung. |