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103 Übung |
HALMSAUGÜBUNG |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Diese Übung ist vornehmlich zur Muskelkoordination unter Funktion im Rachenbereich bei retralen Schluckstörungen und Luftstromleitproblemen wie Schnarchen und Schlaf-Apnoe für einen sicheren rückwärtigen Mundhöhlenabschluss konzipiert. Zielmuskeln für das Training können ausser der Rachenmuskulatur Mundspalt-, Zungen- und Mundbodenmuskulatur sein. (Anatomie: Areal I/3, Seite 22). |
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Inhalt: |
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Funktionelle Koordinationsübung, pseudomanipuliert. Saugen am Trinkhalm bei gleichzeitiger Nasenatmung. |
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Material: |
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Trinkhalm und Flüssigkeit. Bei dem heutigen Angebot an Trinkhalmen soll der hier geeignetste näher beschrieben werden. Günstig für die meisten Übungen ist eine mittlere Grösse, die sich von den ursprünglichen Strohhalmen ableitet und einen Durchmesser von etwa drei Millimetern aufweist. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Die Übung ist relativ kompliziert. Es ist ratsam, einfachere Übungen wie ,K-K-K’, SCHNORCHELN oder auch GURGELN vorzuschalten. |
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Ausgangshaltung: Nicht definiert. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Der Patient steckt das Röhrchen in ein Glas mit Flüssigkeit und nimmt das obere Ende zwischen die Lippen. -2 Zunächst wird jetzt nur gleichmässig durch die Nase in ruhigem, stetigem Wechsel ein- und ausgeatmet. -3 Nun wird bei gleichmässigem Weiteratmen durch Senken des Mundbodens ein Schluck Flüssigkeit durch das Röhrchen in die Mundhöhle gesaugt. -4 Nach tiefem Einatmen wird geschluckt (siehe Anmerkung im Absatz „Diskussion“) und dann zur Wiederholung direkt mit Schritt 2 fortgefahren. |
- Timing: Beim dem geschilderten Ablauf ergibt sich eine lange Sequenz, die durch Schritt 4 getaktet wird und so eine Frequenz erhält. Vorzuschlagen ist ein zehnmaliger Durchlauf. Die einzelne Frequenz von Einsaugen bis Schlucken sollte ebenfalls getimed werden; es empfiehlt sich, so langsam einsaugen zu lassen, dass hierbei etwa fünfmal ein- und ausgeatmet wird. |
Charakterisierung: |
Reflexübung, Koordination, Sensomotorik, Funktionsmotorik. |
Beachtung: |
Die Übung hat ein sehr komplexes Wirkungsspektrum, ist daher auch für komplexe Störungen geeignet (Lähmungen im Orofazialbereich oder postoperativ bei Spaltkorrekturen) und bedarf daher auch einer besonders sorgfältigen Anleitung und Trainingsüberwachung. |
Diskussion: |
Das Schlucken (Schritt 4) kann je nach Planung der Therapie auch nach einem bestimmten Muster wie etwa einer Variation der ,1-2-3’-ÜBUNG erfolgen. Nicht nur durch die Verbindung mit der ,1-2-3’-ÜBUNG ergibt sich eine Polyvalenz. Die Übung in sich kann auf diverse Ziele wie Velumabschluss, Nasenatmung, Mundbodenmuskeltraining oder Lippenschluss gerichtet sein. Eine recht ähnliche Übung mit vergleichsweise erhöhtem Schwierigkeitsgrad ist die WASSERPUMPE, bei der noch mehr Konzentration und Koordination gefordert sind, die jedoch auch kontinuierlicher abläuft. |
Anleitung: |
Die Atmung soll auch funktionieren, wenn der Mund beschäftigt ist. Also beschäftigen wir den Mund, mit Saugen am Trinkhalm. Das Wichtigste bleibt das Atmen! Immer gleichmässig weiteratmen, was auch passiert. Ein Trinkhalm wird in ein Glas Wasser gesteckt und mit den Lippen gehalten. Weiteratmen! Und gleichzeitig jetzt langsam einen kleinen Schluck Wasser in den Mund saugen. Weiteratmen! Kurz die Luft anhalten und schlucken, dann: Weiteratmen! Wieder bei gleichmässigem Weiteratmen etwas Wasser aufsaugen, Luft anhalten und schlucken. Wieder bei gleichmässigem Weiteratmen etwas Wasser aufsaugen, Luft anhalten und schlucken - 10 mal, dann eine Pause einlegen. So oft wiederholen wie besprochen. |