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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
107 Übung |
DIRIGENT |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Diese Übung wird bei Mobilitäts- oder Motilitätsdefiziten oder bei Desorientierung im Orbikularisbereich eingesetzt. Sie kann auch als UNILATERALÜBUNG ausgeführt werden. (Hauptsächlich Anatomie: I/1, Seite 3). |
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Inhalt: |
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Trainiert wird die Beweglichkeit der in den Orbicularis radiär einstrahlenden Muskelzüge. Hierbei spielt die unilaterale Ausführung eine besondere Rolle. Bei dieser Methode kann man den Patienten motivieren, mit der ‘kranken’ Seite der Beweglichkeit der ‘gesunden’ nachzueifern. Er kann hierbei den Therapieeffekt selbst (visuell) kontrollieren. |
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Material: |
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Zahnstocherhölzchen, Wurstspeiler oder dünnes Trinkröhrchen. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Nicht zwingend erforderlich, evtl. ,M’-HALTUNG. |
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-Ausgangshaltung: |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Das Hölzchen wird mit den Lippen gefasst. -2 Der Patient versucht das Hölzchen so zu bewegen, als wolle er wie mit einem Dirigentenstab ein Orchester dirigieren. Hierbei kann man verschiedene Bewegungen vorschreiben: kreisend, auf und ab, hin und her, im Dreieck und ähnliches. Bei der Verordnung der präzisen Bewegung wird die Art der Störung verstärkt berücksichtigt. Soll nun speziell eine Seite trainiert werden, so wird das Hölzchen unilateral gefasst. Siehe hierzu die Beschreibung im Katalog unter UNILATERALÜBUNGEN. |
- Timing: Der zeitliche Ablauf ist nicht festgelegt. Nach Unterweisung sollte der Patient die Übung zu Hause tagsüber häufiger ausführen. |
Charakterisierung: |
Mobilität, Motilität, Feinmotorik, Tonussteigerung. |
Beachtung: |
Gehen wir davon aus, dass die Motorik auf einer Mundwinkelseite gänzlich ausgefallen ist, so stellt dieser Zustand gerade das Projektziel dar. Die gesunde Seite „macht die Bewegung vor“, die gestörte Seite versucht daraufhin nachzuahmen. Zu Beginn mag nur der Wille, der Gedanke zur Bewegung vorhanden sein. Bei hartnäckigem Training ist das minimale Zucken an der Spitze des Hölzchens ein Fortschritt. Das Hölzchen wird gerade auch aus dem Grunde eingesetzt, damit die Bewegung „vergrösseret“ sichtbar wird. |
Diskussion: |
Siehe hierzu Diskussion und Beschreibung im Kapitel UNILATERALÜBUNGEN. Die Übung ist besonders auf Störungen in der Perioralmuskulatur abgestimmt. Sie gehört zu einer Gruppe von Übungen, die jeweils einen Teilbereich der radiären Faserzüge ansprechen. Diese unterschiedlichen Faserzüge werden hier insgesamt trainiert. Dabei ist das präzise Vorschreiben des DIRIGIERENS, des Ablaufes der durchzuführenden Bewegungen sowie dessen Überwachung erforderlich, zunächst durch den Therapeuten, später - mittels Handspiegel - durch den Patienten selbst. Zur Differenzierung siehe Kapitel ORBIKULARISÜBUNGEN. Die mehrfach im Text erwähnte Schwierigkeit einer eindeutigen Zuordnung von Übungen zu einer bestimmten Zielmuskulatur trifft auch hier zu. ‘DIRIGENT’ spricht vornehmlich die radiären Faserzüge an. Eine Durchführung ist natürlich nicht möglich, wenn die zirkulären Muskelfasern ebenfalls inkompetent reagieren und so das Hölzchen nicht zu halten vermögen. |
Anleitung: |
Eine gute Hilfe für die Beweglichkeit des Mundes ist ein Dirigentenstab. Ein Zahnstocher wird mit den Lippen gehalten. Mit diesem Stab soll nun ein Orchester dirigiert werden. Dazu kann man sich natürlich Musik einschalten und munter drauflosdirigieren. Gut ist, wenn man sich dabei vor einen Spiegel stellt. Übrigens, auch wenn die Bewegungen anfangs so klein ausfallen, dass man mit der Lupe hinsehen muss - macht nichts, Übung macht den Meister, auch den am Dirigentenpult! Falls eine Seite nicht mitspielen will, dann lässt man zunächst die gesunde Seite vormachen. Danach kommt die benachteiligte Seite dran und muss, so gut es eben geht, die Bewegungen nachzuahmen versuchen. Immer abwechselnd. Und häufig üben! Wenn es prinzipiell gut geht, wird später eine bestimmte Bewegung ausgeführt, auf und ab, hin und her, im Kreis herum oder im Dreieck. |