MENTALISMASSAGE

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung findet Anwendung in fortgeschrittenen Stadien von Mentalisproblemen, wie zum

Beispiel habituellem Verkrampfen und spätsymptomatischer, spastischer oder substanzieller Gewebeverkürzung der Region unterhalb des Mundspaltes. (Anatomie, Areal I, 12, [10, 11]).

Ziel ist die Lösung von Spasmen und die Streckung des Gewebes. Die Therapie zielt auf drei Fallkategorien von Dysfunctionen ab:

1.a. Aufwärtsstauchen des supramentalen  

       Weichgewebes mit Anschoppen der Lippenregion  

       zur Wulstbildung.

1.b. Aufwärtsstauchen mit Zwischendrängen der

       Unterlippe zwischen die Frontzahnbögen.

2.   Aufwärtsdrängen des supramentalen  

      Weichgewebes bei insuffizientem

      Mundspaltschluss. Hierzu zählen auch     

      posttraumatische und postoperative

      Zustände.

3.  Einwärtsrollen zur horizontalen Kinnquerfalte,  

     auch bei habitueller Überanspannung in der

     gesamten Orbicularregion. (siehe Absatz

     DISKUSSION).

Inhalt:

Die Übung stellt eine manuelle (manipulierte) (Fremd- oder Eigen-) Weichgewebsmassage dar.

Material:

- Nicht zwingend – Vaseline, Hautfett.

Ablauf:

- Vorübung: Siehe hierzu Anmerkungen im Text; fallspezifisch ORBIKULARIS- oder OBERLIPPEN- Übungen.

- Ausgangshaltung: ,M’-HALTUNG.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Die Backenzähne werden leicht aufeinandergesetzt. Bei suffizientem Mundspaltschluss wird die ,M’-Stellung gehalten, bei Insuffizienz soll möglichst nur der Orbicularis angespannt werden.

-2 Der Zeigefinger wird (eingefettet) quer unter die Unterlippe gelegt.

-3 Der Finger gleitet nun unter leichtem, deutlichem Druck langsam über die Kinnhaut abwärts. Er streicht das Kinn in Richtung Kinnspitze nach unten.

-4 Die Massagebewegung wird wiederholt.

- Timing: Die Massagebewegung wird mit einer Frequenz von zwanzig bis dreissig Bewegungen pro Minute zu zwei bis drei Sequenzen ausgeführt. Übungshäufigkeit: drei- bis fünfmal täglich.

Charakterisierung:

Streckübung, Streckhilfe passiv, Massage; Manipulation.

Beachtung:

Die beschriebene Methode kann bei grundverschiedenen Zustandsbildern eingesetzt werden (siehe Absatz EINSATZ).

Bei Kombination mit anderen Übungen für den Zielbereich sollte der Grad des Mundspaltschlusses Berücksichtigung finden. Da generell die ,M’-HALTUNG zur Ausgangshaltung werden soll, erfordert dies zwangsläufig  vorgeschaltete Trainingsphasen des korrekten Mundspaltschlusses

Diskussion:

Die unter Absatz EINSATZ geschilderten Fallkategorien schliessen solche Fälle ein, die besonders widrige Sekundärsymptome - wie beispielsweise Verformungen der Hartgewebsstrukturen - nach sich ziehen.

Die beschriebene Anwendung kann nicht als funktionelle Übung bezeichnet werden und sollte daher stets in Kombination mit einer solchen zum Einsatz kommen, wie beispielsweise der ,I’-HALTUNG.

Die Massnahme sollte in erster Linie vom Therapeuten ausgeführt werden. Bei ausgeprägter Neigung zu Verkrampfungen im Zielgebiet kann der Patient zur Selbstmassage eingewiesen und angelernt werden.

Die Übung unterscheidet sich von der MENTALISSTRECKÜBUNG darin, dass keine neuromuskulären Aktionen eingebunden sind.

Bei systematischem Vorgehen empfiehlt es sich daher, die Übungen folgendermassen hintereinanderzuschalten:

MENTALISMASSAGE, MENTALISSTRECKÜBUNG, ,I’-ÜBUNG.

Anleitung:

Wir haben festgestellt, dass das Kinn verkrampft und dadurch in seiner Umgebung Schäden hervorruft.

Also müssen wir  das Verkrampfen abstellen. Und, weil das so stark ist, dass einfache Muskelübungen – die wir später unbedingt noch machen müssen – nicht alleine weiterhelfen, muss das Kinn und dessen Muskel  öfter eine entkrampfende Massage bekommen. Und, da das zu viel Aufwand ist, wenn wir das jedes Mal in der Praxis machen, heisst es jetzt: Do it yourself!

Die Backenzähne werden leicht aufeinandergesetzt.

Der Zeigefinger wird (eingefettet) quer unter die  

   Unterlippe gelegt.

Der Finger gleitet unter leichtem, deutlichem Druck  langsam über die Kinnhaut abwärts. Er streicht das Kinn in Richtung Kinnspitze nach unten.

Die Massagebewegung wird wiederholt, so oft, wie wir verabredet haben.