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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
047 Übung |
AUFZUG |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Die Übung wird bei Inkompetenz im dritten Zungendrittel, der Mundboden- und Rachenmuskulatur - zum Beispiel bei Bildung des K-Lautes -, bei Schnarchen oder Schlaf-Apnoe und bei Schluckstörungen in der dritten Trainingsphase nach Absolvieren der Übungen für das erste und zweite Zungendrittel eingesetzt. Trainingsziel ist das Erweitern des Bewegungsrahmens, der Mobilität sowie die Kräftigung der Zungengrund-, Mundboden- und Rachenmuskeln. (Anatomie: 1.3 Areal III: Die Mundbodenmuskulatur und das Gaumensegel. 1.2 Areal II: Die Zungenmuskulatur). |
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Inhalt: |
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Gezielte Bewegungs- und Kräftigungsübung einer eingegrenzten Muskelgruppe (siehe oben) unter Mithilfe der Oberflächensensibilität. |
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Material: |
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Cornflake (Getreideflocke). |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Günstigerweise wird die Übung FLAKEQUETSCHEN vorangestellt, da sich durch den dabei betonten Feedback-Effekt (Taktilästhetik) des Fremdkörpers Cornflake am Gaumen eine Orientierungshilfe bietet. |
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-Ausgangshaltung: Der Mund ist weit geöffnet, anfangs wird mit dem Handspiegel gearbeitet, um den Patienten einzuweisen, sich das Cornflake später selbst aufzulegen. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Möglichst weit hinten auf dem dritten Zungendrittel wird mittig ein Cornflake aufgelegt. -2 Wie mit einem Lastenaufzug soll das Flake nun mit einer langsam-gleichmässigen, fliessenden Bewegung bis zum Kontakt mit dem Gaumen angehoben werden und bei Berührung -3 sofort in gleicher, fliessender Bewegung wieder abwärts zur Ausgangshaltung geführt werden. -4 In sofortiger Umkehr der Bewegung geht es wieder aufwärts in die Position wie bei Schritt 1. |
- Timing: Durch das Auf und Ab erhält die Übungssequenz eine Frequenz. Der Durchgang Schritt 1 bis 3 dauert etwa vier Sekunden. Eine Wiederholung zu einer vollständigen Sequenz kann etwa vier- bis fünfmal erfolgen. |
Charakterisierung: |
Kinetisch, Mobilität, Strecken, Feedback, Tonussteigerung, Motivation, Sensibilität, Stereognose, Pseudomanipulation, Reflex. |
Beachtung: |
Bei Würgereiz sollte das Flake zunächst weiter vorn aufgelegt, später mehr und mehr nach retral verschoben werden. |
Diskussion: |
Diese Übung ergänzt sich mit der Übung
FLAKEQUETSCHEN in günstiger Weise.
Stärkt letztere die Halte- und Andruckkraft (gute Abdichtung vor allem
rostralwärts), so wird mit der hier diskutierten die fliessende Hebebewegung
geschult, die für den „flüssigen“ Ablauf des Schluckreflexes so notwendig
ist. Die Übung FLAKEQUETSCHEN kann
unterstützt werden durch RÜCKLAST. Die
WORTÜBUNG 3. ZUNGENDRITTEL hingegen verbessert durch die schnelle
Aktion die Motilität. Es bietet sich an, diese Übungen zu kombinieren. Zu weiteren Übungen für das Zielgebiet siehe MUNDRÜCKRAUM-ÜBUNGEN (allgemein). Die Übung ist in sich den Zeitlupen-Bewegungen zuzurechnen und kann auch als HALTEÜBUNG (siehe dort) betont werden, indem am Ende von Schritt 2 die Stellung für einen vorgegebenen Zeitraum unter Auszählen gehalten wird. |
Anleitung: |
Die Muskeln hinten im Mund sollen die Beweglichkeit und Kraft
bekommen, die sie brauchen, das Essen beim Schlucken in die Speiseröhre zu
drücken, um das ‘K’ zu sprechen, und um die Atmung richtig zu lenken. Dazu wird eine Flocke, ein Cornflake, auf die Stelle gelegt, die wir uns gemerkt haben. Das ist die Last, die unser Lastenaufzug nun transportieren soll. Aufwärts und wieder abwärts und wieder hoch und runter. Jedesmal, wenn das Flake oben ankommt, stösst es an genau die Stelle, die wir eingeübt haben. Wenn es sich aufgelöst hat, kommt das nächste dran. Mindestens drei Flakes müssen so verbraucht werden, oder die Übung wird so oft gemacht wie verabredet. |