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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
030 Übung |
FLAKEQUETSCHEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Die Übung wird eingesetzt bei Inkompetenz im dritten Zungendrittel, so wie in Teilen der Mundboden- und Rachenmuskulatur etwa bei fehlerhafter Bildung des K-Lautes, bei Schnarchen oder Schlaf-Apnoe, bei Schluckstörungen in der dritten Trainingsphase - nach Absolvieren der Übungen für das erste und zweite Zungendrittel. Trainingsziel ist die Gewährleistung der gaumenwärts orientierten Bereitschaftshaltung der Zunge auf ihrer gesamten Länge bei Kräftigung der externen Zungenmuskeln, speziell des M. styloglossus [018], der Zungengrund-, Mundboden- [023]und Rachenmuskeln [026 / 028],sowie der kraftvolle Andruck im hinteren Bereich beim Schluckreflex. |
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Inhalt: |
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Gezielte Halte- Kräftigungsübung einer eingegrenzten Muskelgruppe (siehe oben). |
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Material: |
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Cornflake (Getreideflocke). |
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Ablauf: |
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- Vorübung - im Schlucktraining sind die Übungen für das erste und zweite Zungendrittel. Zu begleitenden Übungen siehe Absatz „Diskussion“. |
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-Ausgangshaltung:
Der Mund ist weit geöffnet, die Zungenspitze schaut heraus,
ohne ihre Umgebung zu |
- Step-by-step-Beschreibung: -.1 Zunächst der
Therapeut, später der Patient selbst legt auf das hintere Zungenende (Mitte
des 3. Zungendrittels) ein |
- Timing: Bei Zählen bis 10 in einer Sequenz werden 10 Sequenzen zu einer Serie gebildet. Man kann das Flake auch halten lassen, bis es sich auflöst. |
Charakterisierung: |
Gezielte Halte- Kräftigungsübung einer eingegrenzten Muskelgruppe (siehe oben). |
Beachtung: |
Bei Neigung zum Würgreflex kann die Übung behutsam eingewöhnt werden, indem das Flake zunächst so weit vorn aufgelegt wird, dass es keinen Reflex auslöst, um es später mehr und mehr nach hinten in die gewünschte Lage zu verschieben. |
Diskussion: |
Als ergänzende Übung kann die WORTÜBUNG 3. ZUNGENDRITTEL angesetzt werden. Mit der Übung FLAKEQUETSCHEN wird die Ausdauer der entsprechenden Muskulatur für den notwendigen Bewegungsrahmen gestärkt. Eine ähnliche Übung ist der AUFZUG, der auf die Bewegungsfähigkeit (Mobilität) zielt, während in der ‘KICK’-Übung das Fühlen (Ästhetik, Kinästhetik) im Vordergrund steht. Zu weiteren Übungen im Zielgebiet siehe MUNDRÜCKRAUM- ÜBUNGEN (allgemein). Im Absatz „Charakterisierung“ erhielt die Übung auch das Prädikat Pseudomanipulation, da ein Gegenstand (Fremdkörper, Material) zuhilfe genommen wird, was verabredungsgemäss einen Eingriff, ein Handanlegen ( = Manipulation) während des Übens bedeutet. Die hier ausgeübte Art der Manipulation fügt sich allerdings schon fast in den Rahmen der physiologischen Beanspruchung. Nahrungsmittel auf dem Zungenrücken können nicht als unnatürlich (-pseudo) angesehen werden. |
Anleitung: |
Die Zunge soll
lernen, hinten hoch zu kommen. Das muss sie können, wenn man richtig schlucken will.Dazu tut man zuerst einmal so, als ob man heissen Tee schlürft und schluckt. Beim ‘Schluck’ soll man genau erfühlen, wo die Zunge ganz hinten mit ihrem Rücken gegen den Gaumen drückt. Dies ist genau die Stelle, die wir bei der Sitzung eingeübt haben. Dort hinten wird nun ein Cornflake auf den Zungenrücken gelegt. Die Zunge hebt dann das Cornflake nach oben und quetscht es gegen den Gaumen. Das wird es so lange gehalten, bis es zu Flakebrei geworden ist, den man später, zum Beispiel nach der ,1-2-3’-ÜBUNG, hinunterschlucken kann. Ansonsten wird die Übung wiederholt wie verabredet. |