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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

053
  
Übung

SPITZENDRUCK

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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In verschiedenen Modi:

Zur Tonussteigerung in der gesamten Zungen- (Anatomie: Unterfunktion.) und Mundbodenmuskulatur (Anatomie: Mundboden).

Bei Zungenpressen zur gezielten Ermüdung.

Inhalt:

Manipulierte Halteübung gegen einen ausgeübten Druck.

Material:

Zungenspatel (oder Handrücken).

Ablauf:

- Vorübung: Nicht zwingend erforderlich.

- Ausgangshaltung: Nicht zwingend, empfehlenswert ,L-M'-HALTUNG oder SCHUBLADE-REIN.

- Step-by-step-Beschreibung:

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der Mund wird geöffnet. Die Zungenspitze schaut nicht zu weit heraus, wobei darauf geachtet wird, sie

   nirgends in ihrer Umgebung anecken zu lassen. Die Zunge wird mit Kraft ganz spitz und schmal gehalten.

-2 Zunächst der Therapeut, später der Patient drückt nun (mit dem flachgehaltenen Holzspatel oder dem Handrücken) sagittal gegen die Zungenspitze (es wird quasi versucht, sie in den Mund zu drücken). Dies geschieht so kräftig, dass gerade ein Gleichgewicht gehalten werden kann.

-3 a Nach Halten der Stellung unter Mitzählen zurück zum Ausgang (siehe „Diskussion“).

-3 b Nach kurzem Halten der Stellung unter Zählen den äusseren Druck abrupt beenden und unmittelbar wieder aufbauen. Lösen – pressen - …..Auf diese Weise einen rhythmischen Takt durchführen.

-Timing:

- zu a -: pro Sequenz bis zehn zählen, kurze Pause und Wiederholungssequenz, zunächst dreimal, dann steigernd.

 - zu b -: drei bis fünf Sequenzen mit Zehnerfrequenz (zehn Takte pro Sequenz).

Charakterisierung:

Grobmotorisch (a) statische Halteübung oder (b) frequenzgetaktete statische Übung, Motivation.

Beachtung:

Bei Neigung zu protrusivem Hypertonus sollte das Übungsziel gewissenhaft kontrolliert werden, um die Dysfunktion nicht zu fördern. Bei allen Varianten nicht den Unterkiefer vorschieben lassen!

Diskussion:

Ein oben noch nicht erwähntes Übungsziel kann darin gesehen werden, die Transversalmuskulatur der Zunge bei habitueller oder dysfunktioneller Zungenbreitstellung oder lateralem Pressen aufzutrainieren.

Die Übung kräftigt primär die statische Komponente der gesamten Zungenmuskulatur einschliesslich Mundboden, dies sowohl durch das Drücken gegen den Spatel, als auch simultan durch das Formen eines möglichst schmalen, spitzen, länglichen Zungenkörpers, der "nirgends anecken darf". Dieser Übungskomponente kann man darüber hinaus einen ähnlichen Effekt zuschreiben, wie er in der Übung MÜDEKAUEN für die Unterkieferadduktoren eingesetzt wird - ein sowohl physisches als auch psychisches Ermüden bei der Neigung zum (hauptsächlich protrusiven) Zungenpressen mit dem gleichzeitig suggerierten Gefühl „für heute ist genug gepresst". Der therapeutische Effekt auf die tonusmässig hyperaktive Zunge sollte jedoch gewissenhaft geprüft werden, um nicht im ungünstigen Fall der Neigung zur Protrusion Vorschub zu leisten.

Als WECHSELÜBUNGen  bieten sich SCHLABBERZUNG oder WEDELN an.

Ist bei inkompetentem Tonus ein Steigerungseffekt erwünscht, so kann, wie erwähnt, die Sequenz frequenz-getaktet ausgeführt werden, indem im Sekundentakt der Zungendruck beziehungsweise der manipulierte Gegendruck maximal ausgeübt und sodann völlig zurückgenommen wird. Beide Modi lassen sich auch im Wechsel der Sequenzen als WECHSELÜBUNG zu einer Serie zusammenstellen. Hierbei wird in einer Sequenz mit starkem, stetigem Druck gearbeitet, in der folgenden mit der intermittierenden Frequenz. (Ein interessantes Beispiel für eine eigentlich rein statische oder statomotorische Übung, die einmal als Halteübung und sodann als eine Art Abwechselnde Übung ausgelegt ist.)

Anleitung:

 1a

Die Zunge soll sich seitlich nicht zu breit machen.

Dazu wird zunächst einmal die ,L-M'-HALTUNG eingenommen. Dann:

Mund auf und Zunge herausschauen lassen, ganz schmal und spitz. Sie darf nirgends in ihrer Umgebung anecken.

Jetzt wird von aussen gegen ihre Spitze gegengedrückt, wie beim Einüben.

Die Stellung halten und bis zehn zählen.

Zurück zum ,L-M' und wieder Druck machen.

Das Ganze dreimal oder so oft wie verabredet.

Nie das Kinn vorschieben!

 

 1b

Die Zunge soll sich das Pressen abgewöhnen.

Dazu wird zunächst einmal die ,L-M'-HALTUNG eingenommen. Dann:

Mund auf und Zunge herausschauen lassen, ganz schmal und spitz. Sie darf nirgends in ihrer Umgebung anecken.

Jetzt wird von aussen gegengedrückt, wie beim Einüben.

Die Stellung halten, so lange, bis die Zunge müde wird; es fängt an, in den Muskeln zu ziehen.

So, und dann sagt man sich: "Für heute ist genug gepresst" und beschliesst, für die nächsten Stunden die Zunge auf Ihrer ,L’-POSITION in Ruhe zu lassen.

Nie das Kinn vorschieben!

 

 2a

Weil die Zunge zu schwache Muskeln hat, soll sie mehr Kraft bekommen.

Dazu wird zunächst einmal die ,L-M'-HALTUNG eingenommen. Dann:

Mund auf und Zunge herausschauen lassen, ganz schmal und spitz. Sie darf nirgends in ihrer Umgebung anecken.

Jetzt wird von aussen gegengedrückt, wie beim Einüben.

Die Stellung halten und bis zehn zählen.

Zurück zum ,L-M' und wieder Druck machen.

Das Ganze dreimal oder so oft wie verabredet.

Nie das Kinn vorschieben!