FLÜSSIGSCHLUCKEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Eingewöhnung der Gesamtfunktion Schlucken zur  Restitution des Reflexes. (Anatomie: Areal  1,3,6, Seite 25a).

Inhalt:

Funktionsorientiertes Training des Reflexablaufes.

Material:

Kleine Einmalspritze, auch Einwegmikropipette oder Teelöffel, Flüssigkeit.

Ablauf:

- Vorübung: Hierzu siehe Absatz “Diskussion“:

- Ausgangshaltung:  Keine spezielle Anweisung.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Anfangs wird dem Patienten mehrmals Flüssigkeit auf das NÄPFCHEN gefüllt und nach einer erlernten Anweisung geschluckt (beispielsweise modifizierte ,1-2-3’-ÜBUNG (siehe dort.).

  Im fortgeschrittenen Stadium kann nach der HALMSAUGÜBUNG verfahren werden. Ziel ist:

  Der Patient nimmt einen kleinen Schluck Flüssigkeit auf, (auch über Trinkgefäss am Mund.)

-2 Das NÄPCHEN wird gebildet,

-3 Die Zungenspitze hält den PUNKT,

-4 KNÖPFCHENDRÜCKEN (siehe dort) und schlucken.

 Hier kann auch die modifizierte ,1-2-3'-ÜBUNG  eingesetzt werden, wobei Schritt ,-1' bedeutet, Zungenspitze mit NÄPFCHEN an den PUNKT                                                                                                                  

  dann weiter wie bei  der modifizierten ,1-2-3'-ÜBUNG (siehe dort).

- Timing: Sieht man eine Muskelaktion als eine Sequenz, so lassen sich steigernd von 5 bis 15 Sequenzen zu einer Serie aneinanderfügen.

Charakterisierung:

Funktionskinetische Reflexübung.

Beachtung:

Es ist für die Exaktheit der Ausführung wichtig, die Bildung des Näpfchens zu prüfen; unphysiologisch ist die Methode des „Voll-Laufenlassens“, als wenn man Flüssigkeit aus einer Flasche in die andere giesst.

Diskussion:

Es ist von der Auffassung des Therapeuten abhängig, wie in der aktuellen Therapiephase die Planung gestaltet wird. Mehrere Möglichkeiten bieten sich an. In der Literatur wird vielfach die Ansicht vertreten, das Schlucken von   fester Nahrung sollte trainiert werden vor dem Einüben des FLÜSSIGSCHLUCKEN. Dies ist nicht unbedingt schlüssig. Folgendes Procedere im Trainingsgesamtablauf steht zur Auswahl:                   

Training bis zur ,1-2-3’-ÜBUNG;                           

--Beginn des Trainings zum Schlucken fester Nahrung.                                           

Folgend Training bis zum Einsatz des Teilreflexes Näpfchenbildung.                                                                                                     

 Beginn des Trainings FLÜSSIGSCHLUCKEN.      

 Oder:                                                                                                                                                                                             

--Training bis zum Einsatz des Teilreflexes Näpfchenbildung.

Beginn des Trainings zum Schlucken festerNahrung.                            

Folgend das Training FLÜSSIGSCHLUCKEN.     

Oder:                                                                                                                                                                                                 

--Training bis zum Einsatz des Teilreflexes Näpfchenbildung.                                          

Folgend das Training FLÜSSIGSCHLUCKEN, da so eine gewisse Kontinuität im handling von Flüssigkeit gewahrt wird. Man kann diese Abfolge dann auch in einer Trainingssitzung zu einer Serie als STEIGERUNGSÜBUNG zusammenfassen.                                                                                                                                                                            

Folgend das Training zum Schlucken fester Nahrung.                                                                                                                           

Die oben erwähnte ,1-2-3’-ÜBUNG lässt sich durch die dort beschriebenen Modifikationen dem jeweiligen Trainingsstand anpassen.

Anleitung:

Jetzt, wo die Zunge alle möglichen Geschicklichkeiten beherrscht, soll sie auch etwas Nützliches damit anfangen.

Sie darf jetzt nach dem eingeübten Muster trinken.

Einen Becher an die Lippen setzen,

etwas Flüssigkeit in den Mund laufen lassen,

genau in das Näpfchen,

Knöpfchendrücken,

schlucken.