Start |
Inhalt |
MFT-Start |
zum Katalog |
MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
090 Übung |
KNÖPFCHENDRÜCKEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
zum VergrössernBild klicken |
Die Übung beinhaltet einen Reflexteilschritt in der Anfangsphase des physiologischen Schluckreflexes (siehe hierzu auch Kapitel SCHLUCKMECHANISMUS). Mit dem Einbau der Übung wird bei gestörtem Schluckreflex dessen Rekonstruktion in der initialen Phase angestrebt; vgl. Kapitel ,1-2-3'-ÜBUNG unter B1. |
|
Inhalt: |
|
Schlagwort im Schluckreflextraining. Intermittierendes An- und Entspannen der Levatormuskulatur der Zungenspitze in einer isometrischen, statodynamischen Übung zum Auslösen des unwillkürlichen Reflexablaufes. Erfühlen des FEEDBACK-Reizes. |
|
Material: |
|
Nicht erforderlich. |
|
Ablauf: |
|
- - Vorübung: Als Vorübungen sollten die Massnahmen zur Orientierung der Zungenspitze an den PUNKT, zur Kräftigung der (vor allem externen) Zungenmuskulatur und der Zungenspitzenmobilität abgeschlossen sein (siehe auch Anmerkungen unter „Diskussion“).: |
|
-Ausgangshaltung: Zungenspitze am PUNKT. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Zunächst erfolgt eine genaue Instruktion über das Auslösen des Schluckreflexes (s. Absatz „Diskussion“). -2 Die Zungenspitze drückt mit Maximalkraft auf den PUNKT - das „Knöpfchen“ - und -3 entspannt sich sogleich wieder. -4 Unmittelbar zu Schritt 1 und so fort. In laufenden Wiederholungen anspannen, entspannen usw. |
- Timing: Das An- und Entspannen dauert eine Sekunde. So entsteht ein Übungstakt mit Sekunden- frequenz, die Übungssequenz ist getaktet. Die Takte werden mitgezählt, ihre Anzahl bestimmt die Länge der Sequenz. Diese kann im Trainingsverlauf gesteigert werden, beispielsweise von zehn an aufwärts. In einer fortgeschrittenen Phase des Trainings kann nach jedem KNÖPFCHENDRÜCKEN geschluckt werden. |
Charakterisierung: |
Sensibilität, Stereognose, Taktilästhetik, Orientierung, Feedback, funktionskinetischer Teilreflex, Grobmotorik, Statodynamik. |
Beachtung: |
Zu Beginn die präzise Lokalisation der Zungenspitze prüfen (PUNKT) und Molaren leicht okkludieren, gegebenenfalls ganz vermeiden über ZUNGENSTÜTZE. |
Diskussion: |
Die Übung kann auch trainiert werden, um allein die Zungenelevatoren zu üben. Zu diesem Zweck eignet sich jedoch eher das SPATELDRÜCKEN, das eine rein statische muskuläre Übung darstellt. Ebenso kann die Massnahme im Rahmen der ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG angewandt werden. Günstig ist es, den sensorischen Gehalt der Übung zu betonen, etwa mit dem Vergleich : „Dieses Knöpfchen drückt man als Auslöser wie bei einer Maschine. Man setzt damit ihre Bewegung in Gang, das Schlucken.“ Es ist in diesem Zusammenhang sinnvoll, die Übung zusammen mit sich ergänzenden Massnahmen in einen Trainingsablauf einzubinden, wie er im Kapitel ,1-2-3'-ÜBUNG beschrieben ist. Der Name der Übung sollte als Schlagwort eingeführt werden, um einen wichtigen Schritt im Schluckreflexablauf zu charakterisieren und als koordinierte Muskelaktion abrufbar zu gestalten. |
Anleitung: |
Die Zunge hat gelernt (oder konnte sie es gar schon?), wie sie sich bewegen soll. Nun können wir anfangen, ihr richtige Aufgaben zuzumuten, die sie täglich verrichten soll. Hier geht es um das Starten des Schluckvorganges. Wie bei jedem Apparat gibt es auch im Mund ein Knöpfchen, mit dem man die Sache starten und einschalten kann. Der Knopf, mit dem das Schlucken eingeschaltet wird, ist der bekannte PUNKT. Die Zunge geht zum PUNKT und drückt mit der Spitze darauf, die Backenzähne legen sich aufeinander, und danach läuft das Schlucken ab. Zunächst wird nur das Knöpfchendrücken geübt: Ein kurzer Druck, noch ein kurzer Druck und wieder und wieder. Drücken, loslassen - 1 und 2 und 3 und so weiter, bis zur festgesetzten Zahl. Wenn man das kann, darf man auch das Schlucken einschalten. Die Zungenspitze muss dabei fest auf dem PUNKT sitzen bleiben. Am besten nimmt man beim Üben zwischendurch immer mal einen Schluck Wasser - aber nicht jedes Mal! Im Grunde soll der Mund nur leer schlucken. Man wiederholt die Übung mindestens 10mal hintereinander, oder so oft wie vereinbart. |