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ÜBUNGEN

Verzeichnis

078
   
Übung

KLEBEPFALZ

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Einsetzbar ist diese Übung als eine der ersten bei der ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG und zwar in Fällen, bei denen interaktive Kooperation problematisch ist. Die durch die Manipulation mit dem Pfalz ausgelöste Feedback-Automatik  übernimmt in einer ersten Phase das Leiten der Zungenspitze zum PUNKT. (Anatomie: Areal II, Seite 18).

Inhalt:

Durch Feedback-Reiz manipulierte Instruktionshilfe zur Orientierung.

Material:

Ein etwa zwei Quadratmillimeter grosses Stück einer haftenden Folie wie: Oblate / essbares Backpapier / Esspapier.

Ablauf:

Vorübung: Möglichst eine ausbalancierte Körperhaltung wie etwa die SITZ- oder besser die GRUNDHALTUNG.

- Ausgangshaltung: Siehe oben, speziell nicht erforderlich.:

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der PUNKT wird mit geeigneten Methoden (Gegendrücken eines Taschentuches, Gazetupfers, Watterolle) weitgehend abgetrocknet.

-2 Der Therapeut entfernt das Trockentuch und setzt umgehend den vorbereiteten Klebepfalz auf den PUNKT, geeigneter Weise mit einer Pinzette, und drückt ihn einen kurzen Augenblick an.

-3 Der Patient wird nun sofort mit der Zungenspitze nachfühlen, also zum PUNKT gehen. Der Pfalz löst sich nach einiger Zeit von selbst ab.

- Timing: Die Dauer der Übung ist vorgezeichnet von der Haftfähigkeit des Klebstoffes. Die Übung sollte   mindestens dreimal täglich durchgeführt werden.

Charakterisierung:

Orientierung, Feedback, Heterostereognose, Manipulation.

Beachtung:

Die Methode bietet eine grosse Sicherheit in der Führung der Zunge. Sollte der Pfalz zu gut haften (trockner Mund), wird er durch spülen mit warmem Wasser und einer Zahnbürste abgenommen.

Diskussion:

Die manipulatorische Komponente mutet gering an, ist jedoch in dieser Übung dominierend, der Fremdkörperreiz anfangs sehr stark und eher lästig. Aus diesem Grund einerseits, aber auch wegen einer einsetzenden Adaption an den Störreiz sollte versucht werden möglichst bald auf eine fortgeschrittenere Übung zu wechseln. Eine solche Folgeübung könnte das PUNKT-ZEIGEN darstellen.

Die Massnahme ist als Markierung für den PUNKT, beziehungsweise  zur Instruktion des Patienten über die von ihm verlangte Positionierung der Zungenspitze sehr wirkungsvoll. Der Pfalz stellt  taktilästhetisch einen wesentlich stärkeren Reiz dar, als es der gustatorische Reiz in der Übung LECKEN vermag. Da die Übung häufiger am Tag ausgeführt werden soll, muss für daheim eine Hilfsperson gut eingewiesen werden, ein Nachteil der Methode, da Grösse und Sitz des Pfalzes genau beachtet werden müssen (2mm hinter dem Gingivalrand in der Mitte zwischen den oberen Schneidezähnen auf der Inzisalpapille.)

Anleitung:

Was kann man tun, wenn die Zunge sich in ihrem Mund nicht zurechtfindet?

Man kann ihr einen Wegweiser einbauen, ein Schild, das ihr zeigt, wo ihr Platz ist.

Wir kleben ein Schild auf ihren Sitz. Genau da muss sie sich draufsetzen. Wenn das Schild abfällt und sie sich noch immer nicht erinnern kann, wo sie sitzen soll, machen wir ihr ein neues - bis sie es sich gemerkt hat.

Und nun, Zunge, such Dein Schild, setz dich drauf und halte es fest.