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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
005 Übung |
SITZHALTUNG |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Das Einnehmen dieser Haltung ist der erste Schritt in das myofunktionelle Training. Hauptsächlich bei Patienten mit Haltungsschäden, Hypotonus oder Hypermotilität ist diese Übung der erste Kontakt mit der Fähigkeit des Selbsterfühlens und Selbstkorrigierens. |
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Inhalt: | |
Orientierung (Sensibilisierung) regionübergreifend. Vermitteln eines ausgewogenen, ausbalancierten Körpergefühls, Basis für myofunktionelle Übungen. |
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Material: |
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Benötigt wird eine Sitzgelegenheit, die es - der Körpergrösse des Patienten angepasst - ermöglicht, die Oberschenkel parallel zum Fussboden auszurichten, während der Oberkörper frei balanciert werden kann. Geeignet ist ein Kasten oder Hocker, empfehlenswert ein Trainingsball (Gymball), da dieser zusätzlich in Balance gehalten werden muss. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Nicht erforderlich; es muss insgesamt eine ausreichende Startmotivation (siehe MOTIVATION) geschaffen worden sein. Der Patient muss über den Inhalt der Myofunktionellen Therapie angemessen unterrichtet sein. |
- Ausgangshaltung: Der Patient setzt sich, stellt die Füsse gerade nebeneinander und legt die Hände auf die Oberschenkel, den Blick geradeaus. |
- Step-by-step-Beschreibung: Die anatomischen und sportmedizinischen Details sind derart komplex, dass hier stattdessen die als Motivationshintergrund am Patienten erprobte "Story" folgen soll: Wir tun jetzt so, als ob: Deine Wirbelsäule soll nun aus diesen kleinen, hühnereigrossen Tomatenmarkdosen besteht. -1 Die setzt Du jetzt eine auf die andere zu einem Turm aufeinander - Deine Wirbelsäule. Fühlst Du auch, wie dieser Turm ausbalanciert steht, ohne nach irgendeiner Seite umzukippen? Probiere es aus, neige Dich etwas nach links - der Turm will kippen. Stell ihn wieder gerade. Nach rechts, geradestellen, vor, gerade, zurück und wieder gerade. -2 Nun setzen wir ganz vorsichtig eine Rübe auf den Turm, Deinen Kopf. Der Turm darf dabei nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Kannst Du das fühlen? -3 Kinn und Gesicht musst Du nun so halten, als habe jemand mit der flachen Hand die Schublade, Dein Kinn zugeschoben, siehst Du, so (Demonstration). -4 Und nun lass die Flügel (Schultern) hängen. |
- Timing: Die Stellung wird zunächst für eine halbe Minute gehalten. Danach darf der Patient Arme, Beine, Kopf bewegen. Es folgen Wiederholungen im angemessenen Zeitrahmen. In einem späteren Trainingsstadium schliesst sich hieran die RUHEHALTUNG an. |
Charakterisierung: |
Motivation, Information, Umfeld-Stereognose, Myobalance, RUHEHALTUNG, Koordination, Statisch, Tonus. |
Beachtung: |
Die Übung soll langsam und ruhig ausgeführt werden, der Patient soll Gelegenheit bekommen, alle Schritte deutlich nachzuvollziehen und zu erfühlen. |
Diskussion: |
Diese Übung stellt die erste trainingsmässige Kontaktaufnahme zwischen Therapeut und Patient dar, gleichzeitig auch die Kontaktaufnahme des Patienten mit seinem Körpergefühl. Motivation und das Einfühlungsvermögen seitens des Therapeuten sind daher von ausschlaggebender Bedeutung. Aus dieser Übung wird später fortentwickelt zur RUHEHALTUNG des orofazialen und stomatognathen Systems. So werden folgend SITZHALTUNG und RUHEHALTUNG zusammengefasst zur GRUNDHALTUNG. Dann beginnt die Konzentration auf das orofaziale System mit der ,L’-, der ,M’- und der ,L-M’-HALTUNG. Siehe auch Abbildung GRUNDHALTUNG . |
Anleitung: |
Der Oberkörper soll im Sitzen eine möglichst günstige und unverspannte Haltung haben. Hierzu spielen wir folgende "Story" durch: Wir stellen uns vor, dass die Wirbelsäule aus diesen kleinen, hühnereigrossen Tomatenmarkdosen besteht. Man setzt sich auf einen Hocker, der so hoch ist, dass die Oberschenkel parallel zum Fussboden sind. Natürlich geht auch ein grosser Gummi-Trainingsball. Nun versucht man im Rücken zu fühlen, wie man diese Dosen, eine auf die andere, zu einem Turm - die Wirbelsäule - aufeinandersetzt. Man muss fühlen, wie der Turm ausbalanciert stehenbleibt, ohne nach irgendeiner Seite zu kippen. Auf diesen Turm wird nun mit Feingefühl eine Rübe gesetzt - der Kopf. Gut die Balance fühlen. Weder darf der Turm kippen, noch die Rübe abfallen. Gesicht und Kinn werden nun so gehalten, als habe jemand von vorn mit der flachen Hand die Schublade - das Kinn - zugeschoben. Das ist in der ,SCHUBLADE-REIN'-ÜBUNG genau beschrieben. Diese Haltung sollte man am Tag häufiger ausprobieren, besonders aber, bevor man mit Übungen der Kopfmuskeln beginnen will. |