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ÜBUNGEN

Verzeichnis

083
   
Übung

FLÖCKCHENPUSTEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung wird eingesetzt zur feinmotorischen Luftstromkontrolle für den Rachenabschluss zur Nasenhöhle und zur Kräftigung des Orbicularis.(Anatomie Areal I,4,5, Seite 5)

Inhalt:

Feinmotorische Blasübung

Material:

Kirschgrosses Watteflöckchen an einem unterarmlangen, dünnen (Zwirns-)Faden.

Ablauf:

- Vorübung: Man kann dieser  Übung das BALLPUSTEN voranstellen.

  Die hier diskutierte Übung bedeutet dann einen Steigerung in der Bewegungskoordination und   Luftstromleitung und -dosierung. Als direkte

Vorübung für eine günstige Ausgangshaltung ist der   KIRSCHMUND geeignet.

- Ausgangshaltung: Der Patient  richtet sein Gesicht zur Zimmerdecke und formt mit den Lippen den KIRSCHMUND.

Step-by-step-Beschreibung:

-1 Zunächst derTherapeut, später der Patient  hält  den Faden am ausgestreckten Arm so, dass das Flöckchen direkt über dem Mund hängt.

-2 Nun wird mit einem feinen, scharfen Luftstrom das Flöckchen so angepustet, dass es aufsteigt und so lange, wie möglich an einer Stelle in der Schwebe gehalten wird.

- Timing: Die Länge der Sequenz wird vom Luftvolumen der Lunge bestimmt. Es können mehrere Sequenzen hintereinandergeschaltet werden.

Charakterisierung:

Motivation, Koordination, Feinmotorik.

Beachtung:

Wie bei allen Blasespielen kann auch hier Schwindel durch Hyperventilation eintreten. Das heisst, der Patient atmet so viel und schnell, dass ein Sauerstoffüberschuss im Blut resultiert, der zu Schwindel und Unwohlsein führen kann. Es ist darauf zu achten, dass durch die Nase keine Luft strömt (siehe Kapitel BALLPUSTEN Absatz „Beachtung“).

Diskussion:

Wie schon erwähnt, ähnelt die Übung dem BALLPUSTEN, welches jedoch im Gegensatz mit einem kräftigen Luftstrom durchgeführt wird. Die hier diskutierte Übung benötigt einen feinen, gezielten Luftstrom, wie er auch beim Pfeifen mit den Lippen entsteht.  Vergleicht man mit der ,P-P-P’-ÜBUNG, so ist die Muskulatur bei der hier diskutierten mehr statisch angespannt, während bei ,P-P-P’ ein rascher Wechsel von Luftstrom und Lippenschluss erfolgen muss.

Vergleicht man bei den genannten Übungen die Spannung der Wangenmuskulatur, so ist diese bei BALLPUSTEN am geringsten.  FLÖCKCHENPUSTEN erfordert eine höhere, ,P-P-P’ noch zusätzlich verstärkte Spannung - hierauf sollte bei der Übungsdurchführung geachtet werden. (Auf den Velumabschluss wurde hingewiesen, er gilt für alle drei genannten Übungen).

In der Literatur findet man als Variation die Übung KERZEAUSPUSTEN.

Der Trick dabei ist, dass die Kerze NICHT ausgepustet werden soll.  Der Luftstrom muss so feindosiert werden, dass er die Flamme verwehen, aber nicht verlöschen lässt. Koordination und Muskelspannung ist hierbei vergleichsweise noch erhöht. Darum kann auch zur Lockerung in diesen Fällen das BALLPUSTEN eingesetzt werden, aber auch das BRABBELN.

Anleitung:

Das kleine Watteflöckchen wird - wie wir es geübt haben - an seinem dünnen Faden über den Mund gehalten. Und nun bläst man genau dagegen, bläst es in die Höhe und bläst und bläst, damit es oben bleibt, immer an derselben Stelle. Es soll möglichst nicht nach irgendeiner Seite wegfliegen. Das kann es auch nicht, weil es angebunden ist. Es soll aber auch nicht hin und her schwingen. Ab und zu sollte man allerdings mal eine Pause machen, damit man wieder luftholen kann. Das soll geübt werden, so oft, wie wir es besprochen haben.