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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

125
   
Übung

PUH-ÜBUNG

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

keine Illustratio

Die Übung eignet sich zur Relaxierung bei Verkrampfungen des Mentalis (Anatomie: Areal I/10, 11, 12, Seite 08ff).

Inhalt:

Als „Eselsbrücke“ lässt sich der Relaxierungseffekt durch einen gemeinhin beherrschten Bewegungsablauf bewusst demonstrieren und im sensorischen oder bei Benutzen des Handspiegels im optischen Feedback selbst überprüfen.

Material:

Nicht erforderlich

Ablauf:

- Vorübung: Die ,M'- oder ,L-M'-HALTUNG sollte beherrscht werden. Als direkte, einfache Vorübung zur Streckung des Gewebes empfiehlt sich GORILLA oder DICKE LIPPE.

-Ausgangshaltung: ,M'-HALTUNG.

-1 Zunächst wird tief (durch die Nase) eingeatmet; die Lippen bleiben in der (obigen) Ausgangshaltung.

-2 Nun wird aus der Lunge heraus „ wie nach einer grossen Anstrengung“ ein weicher Luftschwall

   durch den Mund ausgestossen: ,P u u h ‘ ! Dabei wird die Unterlippe betont „weggepustet“.

-3 Wiederholung, langsam und tief bei geschlossenen Lippen durch die Nase einatmen und... ,P u u h ‘ !

- Timing: Da die Übung sehr kurz ist, bietet es sich an, eine Sequenz aus mehreren Durchgängen

   zusammenzustellen. Hierbei ergibt sich dann eine Frequenz etwa im Atemrhythmus (Schritt für Schritt mit einer schweren Last die Treppenstufen hinauf). So lassen sich mühelos viele Durchgänge aneinanderreihen; zwanzig wären empfehlenswert.

Charakterisierung:

Relaxierung, Information, Motivation, sensorische Feedback.

Beachtung:

Während des Übens soll der Patient nach und nach bewusst das Lockern der Unterlippenpartie erspüren.

Diskussion:

Wie bei allen ESELSBRÜCKEN-Übungen soll auch hier zunächst mit einer einfachen Muskelaktion unbewusst der gewünschte Effekt - in diesem Fall die Lockerung des Mentalis - hervorgerufen und eher unbewusst durchgeführt werden. Nach einigem Üben wird dann der Bewegungsablauf mehr und mehr erfühlt und bewusst kontrolliert und führt so zur willentlichen Beherrschung und Durchführung. Man kann dann zu einer effektiveren Folgeübung wie beispielsweise der MENTALISSTRECKÜBUNG übergehen. Noch einfachere vorbereitende Massnahmen finden sich in  den oben  angesprochenen Übung GORILLA oder DICKE LIPPE. Bei diesen Übungen wird zunächst aktiv oder passiv eine Gewebestreckung erzielt, die dann in eine Muskeltonus-Relaxierung erweitert werden kann.

Die Übung eignet sich auch, ähnlich der Übung BRABBELN, als Lockerung bei der Ausführung von ORBIKULARISÜBUNGEN.

Im Gegensatz zur ,P-P-P’-ÜBUNG soll ohne Muskeltonus (im Orbikularisbereich und besonders im Kinnbereich) geübt werden.

Anleitung:

Nach schwerer Arbeit muss man sich ausruhen. Dazu richtet man sich gern auf und sagt ,P u u h ‘ !

Das Kinn arbeitet immer zu schwer; deswegen soll es lernen, sich auszuruhen  Das kann es - auf ganz einfache Weise - ebenfalls mit dem ,P u u h ‘! .                                                                                       

Dazu hält man den Mund geschlossen, atmet durch die Nase tief ein und pustet dann -                                 ,P u u h ‘ ! - durch den Mund die Luft wieder aus.

Einatmen und: ,P u u h ‘ ! auspusten. Das wird, so oft wie besprochen, wiederholt.

Dabei muss man darauf achten, dass sich das Kinn auch wirklich gut erholen und lockern kann.            Kein Muskel darf sich anspannen.