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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
061 Übung |
WASSERHALTEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Die Übung wird eingesetzt zur Einrichtung der Initialphase der Schluckreflexkette, der Näpfchenbildung und speziell der Wulstabdichtung durch den Zungen- (Näpfchen-)Rand bei Störung der feinmotorischen Motilität. (Siehe auch SCHLUCKMECHANNISMUS) (Anatomie: I.3.5,Seite 25a.) |
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Inhalt: |
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Motivatorische SPIELÜBUNG als Halteübung pseudomanipuliert. |
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Material: |
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Kleine Einmalspritze, auch Einwegmikropipette oder Teelöffel, Flüssigkeit. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Generell alle notwendigen Übungen vor Eintreten in die fortgeschrittene Phase der Reflexübungen - unmittelbar: NÄPFCHEN, WASSERTRAGEN. |
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- Ausgangshaltung: nicht spezifiziert, möglich GRUNDHALTUNG.: |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Zuvor einmal tüchtig schlucken. Der Mund öffnet sich, die Zunge schaut heraus und bildet auf ihrem ersten Drittel das NÄPFCHEN. -2 D.Therap., später daheim eine Hilfskraft oder d.Pat. selbst gibt etwa einen halben Teelöffel (5 bis 7 Tropfen) Wasser in das Näpfchen. -3 Das gefüllte Näpfchen wird wie beim WASSERTRAGEN nach rückwärts-aufwärts verlagert, mit der Zungenspitze an den PUNKT gehalten und gut dicht angedrückt. -4 Bei deutlich geöffnetem Mund wird nun der Kopf mit einem Ruck nach vorn gekippt, das Gesicht zum Boden gewandt. Es darf kein Wasser aus dem Näpfchen laufen = Das Näpfchen muss das WASSER HALTEN. -5 …und schlucken, möglichst nach einer Regel wie ,1-2-3'-ÜBUNG. |
- Timing: Keinen zwingende Anweisung. Es handelt sich um eine spielerische Motivationsübung; Vorschlag fünfmal je Sitzung. |
Charakterisierung: |
Feinmotorik, Statik, Reflexkontrolle, Motivation, (Manipulation). |
Beachtung: |
Wie oben angesprochen sollen alle Übungen zur neuromuskulären Konditionierung erfolgreich einstudiert sein. |
Diskussion: |
Diese Übung ist neben dem motivierenden Spieleffekt besonders geeignet als Kontrollübung für WASSERTRAGEN und als Vorübung für FLÜSSIGSCHLUCKEN. Durch dieses Vorgehen wird über das früher von der MFT geübte „Tubenquetschen“ (Tubenquetschen war der Vergleich für den vermuteten Schluckreflexablauf „ähnlich wie das Ausquetschen einer Zahnpastentube“) als grobmotorisch funktionsfähiges Schluckmuster hinaus das koordinativ höherwertige und funktionell effizientere Distalwandern der näpfchenförmigen Einziehung der Zungenoberfläche eintrainiert. Mit den im Gegensatz zu früher technisch wesentlich präziseren Untersuchungsmöglichkeiten wurden gerade auf diesem Gebiet der mit dem unbewährten Auge kaum erkennbaren feinmotorisch koordinierten Bewegungsabläufe Detailerkenntnisse hinzugewonnen. Soll eine Steigerung der Übungseffizienz erzielt werden, so kann man die Übung ab Schritt 4 so modifizieren, dass nach Zählen bis zehn der Kopf wieder aufgerichtet wird, bis zehn gezählt, vorgeneigt, WASSER HALTEN, wieder aufrichten und so fort. An dieser Stelle sei eine interessante Variante zitiert, bei der die Übung nach Schritt 4 mit einem Kopfstand fortgeführt wird, aus dem heraus dann das Schlucken abläuft. Eine abwechslungsreiche und sicher spielerisch sehr motivierende Variante - wenn dann das mit dem Kopfstehen klappt. |
Anleitung: |
Die Zunge darf auch mal spielen. Dabei kann sie gleich zeigen, ob sie das NÄPFCHEN richtig gelernt hat. Der Mund geht auf, die Zunge schaut heraus und hat vorn schon das Näpfchen aufgehalten. Dahinein werden jetzt ein paar Tropfen Wasser geträufelt. Die trägt die Zunge im Näpfchen an den PUNKT und hält das Näpfchen gut gegen den Gaumen gedrückt, denn der Kopf wird jetzt mit offenem Mund ganz vorgekippt. Und ? Es darf kein Wasser aus dem Näpfchen gelaufen sein! Vorzeigen! Und so oft wiederholen, wie besprochen. |