MYONET 

Start

MYONET 

Inhalt

START 

MFT-Start

EINLEITUNG

zum Katalog

PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

144
   
Übung

ZUNGEN

KONTAKTE

 (TIPPRATEN)

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

zum Vergrössern Bild klicken

Diese Übung soll den Zungenrand sensibilisieren - generell bei lateralen Zungenproblemen, vornehmlich der Zungenbreitstellung mit Folgen wie lateralem Zungenpressen oder auch Aufbeissen. (Anatomie: Areal II, B, Seite 20)

Inhalt:

Manipulierte Sensibilisierung der Oberflächenschleimhaut des Zungenrandes.

Material:

Zahnstocher, Knopfsonde.

Ablauf:

- Vorübung: Eventuell ZUNGEFORMEN.

-Ausgangshaltung: Siehe Schrittfolge.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 In der ersten Phase wird auf jeder Seite ein Zahnstocher im Prämolarenbereich so zwischen die zusammenbeissenden Zähne geklemmt, dass die Spitzen beidseits wenige Millimeter in die Mundhöhle ragen.

-2 Die Hölzchen werden so für längere Zeit gehalten. Die Zunge versucht, den Kontakt mit den Spitzen zu meiden.

-3 In einem weiteren Schritt, der gleichzeitig eine Erfolgskontrolle für die erste Phase darstellt, ist der Mund geöffnet. Die Zunge liegt am Mundboden.

-4 Der Therapeut tippt mit der Knopfsonde seitlich gegen den Zungenrand. Die Zunge soll sich von der berührten Stelle hinweg zusammenziehen und schmal formen. (Hierzun siehe Absatz „Diskussion“ ZUNGETUPFEN).

- Timing: Die erste und Hauptphase der Übung stellt eine statische, eine Halteübung dar. Dementsprechend ist eine Trainingsphase ausgefüllt mit einer durchgehenden Sequenz. Das Halten der Hölzchen sollte zunächst mit einer Minute angesetzt und später bis zu einer Viertelstunde oder mehr gesteigert werden. Zur Motivation kann erwähnt werden, dass bestimmte Filmhelden (diese Eigenart wird meist als „immer wieder neu“ dargestellt) auch diese Hölzchen im Mund halten.

Charakterisierung:

Taktilästhetik, Bereitschaftshaltung, Tonussteigerung (transversale Zungenmuskeln), Taktilkinästhetik, Orientierung, Sensibilisierung.

Beachtung:

Ist die Zungenoberfläche derart desensibilisiert, dass selbst eine eventuelle Verletzung durch die Holzspitzen nicht bemerkt wird, so muss zunächst mit der erwähnten Übung ZUNGEFORMEN, dann mit der in Schritt 4 erwähnten Knopfsondenmethode vorgearbeitet werden (siehe auch Absatz „Diskussion“).

Diskussion:

In der besprochenen Ausführung wurden zwei einfache Übungen zu einer Übung mit zwei Phasen zusammengefasst, die man selbstverständlich auch einzeln trainieren lassen kann. Die Aufgabe wäre jedoch als vollwertige Übung zu simpel, es gibt allerdings den Teil unter Schritt 4 al allerersten Reflextest mit der Bezeichnung ZUNGETUPFEN; was auch mit einer Knopfsonde durchgeführt werden kann, die zuvor mit Eisspray abgekühlt wurde.

Eine weitere Möglichkeit der Sensibilisierung und Orientierung wird in der Literatur wie folgt angegeben (siehe auch ZUNGESTREICHEN): Mit einer Zahnbürste oder einem Lappen mit fellartiger Oberfläche wird von hinten nach vorn am Zungenrand entlanggestrichen. Hierdurch wird ein Reflex ausgelöst, der ein Zusammenziehen der Zunge bewirkt.

Ein ähnlicher Effekt wird bei Besprühen des Zungenrandes mit Kältespray beschrieben. Ebenfalls zum Üben kann das TIPPRATEN herangezogen werden. Aktive MFT-Übungen für diese Problemstellung, die der hier beschriebenen folgen könnten, sind RÜCKZIEHER, FETTE ZUNGE - MAGERE ZUNGE, SCHMALE ZUNGE.

Anleitung:

Die Zunge macht sich also zu dick. Genauer gesagt, sie stösst seitlich an, ohne es zu merken.

Also wird ihr beigebracht, es zu merken, und zwar so:

Wie wir es geübt haben, werden die beiden Zahnstocher seitlich so zwischen die Zähne genommen, dass sie innen ganz wenig hervorragen. So kann man dann herumlaufen. Und wenn sich jemand darüber wundert, kann man ihm sagen, dass ganz bedeutende Kommissare im Film es auch so machen.

Innen im Mund kann nun die Zunge plötzlich merken, dass sie seitlich gegen etwas stösst - unsere Hölzchen. Das soll sie von jetzt an vermeiden. Wenn sie das gelernt hat, schafft sie es nämlich später auch ohne die Hölzchen, sich vom Rand fernzuhalten.

Damit die Zunge es lernen kann, muss man die Hölzchen möglichst oft im Mund halten!