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MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
146 Übung |
ZUNGESTREICHEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Die Übung wird zur Sensibilisierung des Zungenrandes eingesetzt, vornehmlich, wenn laterale Zungenprobleme wie Pressen oder Aufbeissen vorliegen. Der Patient soll im ersten Vorüben erfahren, wie sich die Zungenmuskulatur verhalten soll (Anatomie: Areal II, B, Seite 21). |
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Inhalt: |
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Manipuliertes Auslösen eines Reflexes zur Triggerung der Kontraktion vernachlässigter Muskelzüge. |
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Material: |
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Spatel, auch kleine Zahnbürste, (Handspiegel). |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Nicht erforderlich, möglich ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG. |
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-Ausgangshaltung: Nicht erforderlich (PUNKT). |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Der Mund wird geöffnet, die Zunge leicht vorgestreckt. Sie soll hierbei so schmal wie möglich gehalten werden. Der Patient verfolgt das Vorgehen im Spiegel. -2 Mit dem Holzspatel (oder Bürste) wird von möglichst weit retral am gesamten lateralen Zungenrand entlanggestrichen. Unter dem Fremdkörperkontakt soll sich der Zungenrand vom Spatel zurückziehen. Die Massnahme wird so lange wiederholt, bis der Effekt deutlich erkennbar eintritt. |
- Timing: Die Massnahme kann jeweils zu Sitzungsbeginn und vor dem Trainieren der anderen angesetzten Übungen durchgeführt werden. Spezielles Timing ist nicht vorgesehen. |
Charakterisierung: |
Manipulation, Sensibilität, Instruktion, Reflexautomatismus. |
Beachtung: |
Sollte die Übung Wirkung zeigen, so muss mit entsprechendem bewusstem Üben (siehe unten) auf einen dauerhaften Erfolg hingearbeitet werden; reflektorische Muskelreaktionen sind nicht unbedingt geeignet, erfolgreiche Muskelfunktionstherapie zu betreiben und komplexe Bewegungsabläufe nachhaltig zu korrigieren, eignen sich jedoch bei eindeutigen Nervschädigungen als erstes Mittel zur Unterstützung der Nervbahnrestaurierung. |
Diskussion: |
Zur Schmalstellung des Zungenkörpers empfiehlt sich eine Reihe von Übungen, wie sie auch in den Kapiteln ZUNGENÜBUNGEN und ZUNGENKONTAKTE vorgestellt werden. Es werden dort auch weitere Materialien aufgeführt, wie sie in der Literatur zum Bestreichen der Zunge oder zum Reizen der Oberfläche zwecks Auslösens des Retraktionsreflexes zu finden sind (Zahnbürste, fellartiger Lappen). Diese Massnahmen reichen jedoch allein nicht aus. Es muss gelingen, eine willentlich hervorgerufene Schmalstellung der Zunge zu erzeugen. So können die hier diskutierten und ähnlichen Übungen nur als Vorphase angesehen werden, der dann aktiven MFT-Übungen, wie beispielsweise RÜCKZIEHER, FETTE ZUNGE - MAGERE ZUNGE, SCHMALE ZUNGE (siehe jeweils dort) folgen müssen. Mit Hilfe der Handspiegelkontrolle erfährt der Patient die von ihm nicht willentlich durchführbare Kontraktion des Zungenkörpers. Gleichzeitig werden eine Sensibilisierung des Zungenrandes und eine gewisse Orientierung bewirkt. Man kann der Übung daraufhin ZUNGENKONTAKTE folgen lassen. Die Übungsanleitung ist nur Patienten auszuhändigen, von denen eine verständige Mitarbeit zu erwarten ist. Generell sollte die Massnahme vom Therapeuten durchgeführt werden. |
Anleitung: |
Damit die Zunge lernt, dass sie sich im Mund nicht „auseinanderfliessen“ soll, wollen wir ihre Empfindlichkeit ausnutzen. Wir wollen mit etwas Einfachem, ähnlich dem Zähneputzen, anfangen. Den Mund öffnen, die Zunge etwas herausstrecken und nun sachte mit der Zahnbürste am Zungenrand entlanggleiten, so, als wolle man auch diesen vorsichtig putzen. Das mag die Zunge gar nicht so gern, und sie macht sich ganz schmal, um der Bürste zu entkommen. Und gerade das wollten wir erreichen! Also, jedes Mal beim Zähneputzen (oder öfter?) mit der Zunge „Schmalmachen“ üben. |