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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

145
   
Übung

ZUNGESTRECKEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Bei lateralen Zungenproblemen kann diese Übung dazu beitragen, die transversale Zungenmuskulatur zu stärken und so eine transversale Kontraktion herbeizuführen. (siehe „Beachtung“), (Anatomie: Areal II, B, 2, Seite 19, [II, A, 1, Seite 18] ).

Inhalt:

Halteübung, mit optischer Kontrolle

Material:

Nicht erforderlich.

Ablauf:

- Vorübung: Fakultativ ZUNGEFORMEN.

-Ausgangshaltung:  Siehe Schrittfolge.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der Mund öffnet sich, die Zunge wird extrem weit vorgeschoben.

-2 Die Zunge soll sich nun so spitz wie möglich machen. Der Patient bemerkt ein Ziehen in der Muskulatur.

-3 Die Stellung wird unter Zählen gehalten

- Timing: Das Halten in Schritt 3 wird als Sequenz ausgezählt, zunächst in einem kurzen Zeitraum unter

  Zählen etwa bis zwanzig, später steigernd. In einer Serie kann RÜCKZIEHER als Wechselübung angesetzt werden. Auch ist es günstig, Lockerungsübungen wie SCHLABBERZUNGE einzufügen.

Charakterisierung:

Grobmotorik, Statik, Tonussteigerung, optisches Feedback.

Beachtung:

Die herausgestreckte Haltung birgt die Gefahr, eine Dysfunktion mit einer anderen - der Neigung zur Zungenpro- oder -ektoversion - auszutreiben.

Diskussion:

Wird die Übung angewandt (siehe „Beachtung“), so sollte sie im Wechsel mit der Übung RÜCKZIEHER angesetzt werden, um ein Erziehen zur Zungenproversion zu vermeiden. Sollte die Störung jedoch mit einer Frenumverkürzung oder Zungenrücklage vergesellschaftet sein, so ist die hier diskutierte Übung besonders geeignet (sie wird dann durch eine weite Mundöffnung noch wirkungsvoller).

Die Schlaf-Apnoe ist ein multikausales Problem. Sollte die Protraktionsmuskulatur der Zunge (Genioglossus, siehe Anatomie: Areal V & VI, Seite 30) zu schwach sein, um ein Rücksinken des Zungenkörpers und somit ein Obturieren des Rachenraumes zu verhindern, so kann diese Übung ebenfalls Abhilfe schaffen.

Ähnliche Übungen:

BREITE ZUNGE-SCHMALE ZUNGE ist zum Unterschied eine dynamische Übung,

ZUNGENKONTAKTE eine mehr auf ein sensorisches Feedback und unterbewusste Habitualisierung ausgerichtetes Training, (siehe auch dort, Absatz „Diskussion“)

und ZUNGEFORMEN eine manipulierte Übung, die als Vorübung stehen könnte.

Anleitung:

Die Zunge soll lernen, kräftig und schmal nach vorn zu gehen.

Also Mund auf und die Zunge ganz weit herausschieben!

Ganz spitz, lang und dünn machen!!

Manchmal kann man dabei richtig merken, wie sie sich anstrengen muss; es zieht dann in den Muskeln.

So soll sich die Zunge nun halten, während man bis 10 oder bis zur verabredeten Zahl zählt.

Danach darf sich die Zunge erholen, etwa mit der SCHLABBERZUNGE.

Man kann diese Übung ruhig öfter machen. Nur nicht, wenn jemand zuschaut. Nachher denkt er, er sei gemeint und ist beleidigt.