Start |
Inhalt |
MFT-Start |
zum Katalog |
MFT-EinführungI |
MFT |
Verzeichnis |
242 Übung |
MENTALES TRAINING |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
Keine Illustration |
Bei diesem Kapitel handelt es sich um die generelle Beschreibung einer Gesamtgruppe von Übungen und die Details, die die hier dargelegte Gemeinsamkeit haben. (Siehe auch Kapitel AUTOGENES TRAINING). Das MENTALE TRAINING ist eine wenig spezifizierte Form von AUTOGENEM TRAINING, eher der Oberbegriff für Methoden zur Verbesserung von Konzentrationsfähigkeit und positiver Beeinflussung eher unbewusst ablaufender Vorgänge im Organismus. In der Sportmedizin werden ähnliche Methoden angewandt, um sich mental auf eine zu erbringende Leistung vorzubereiten und sich zu „sammeln“. In unserem Kontext kann es für drei Bereiche eingesetzt werden: 1. In der Therapiesitzung stellt sich der Patient vor Beginn der Trainingsphase mental auf die schwierigen Anforderungen ein (oder wird darauf eingestellt). 2. Ausserhalb der Sitzungen richtet sich die Konzentration entweder auf eine zu kontinuierende Haltung oder einen zu wahrenden Reflexablauf bzw. 3. auf eine zu meidende Haltung, einen Fehlreflex oder ein schädliches Habit. Bei den beiden zuletzt genannten Gelegenheiten werden zumeist Hilfen wie das Erkennen von FEED-BACK-Signalen oder der Einsatz von MEMOS angeboten (siehe jeweils dort). |
|
Inhalt: |
|
Mentale Konzentration auf neuromuskuläre Vorgänge. |
|
Material: |
|
MEMOS, Piktogramme, Schlagworte, Gegenstände mit Erinnerungscharakter, Gefühle oder Geräusche. |
|
Ablauf: |
|
- Vorübung: Der zu erzielende Effekt muss zuvor eintrainiert worden sein, wie beispielsweise (1) die korrekte Durchführung der zu absolvierenden Übung oder (2) die einzunehmende Haltung oder der erstrebte Reflexablauf oder (3) die zu meidende muskuläre Fehlaktion; letzteres meist unter Erlernen einer physiologischen Alternative (beispielsweise ZUNGENSTÜTZE bei Bruxismus ). |
|
- Ausgangshaltung: Diese ist jeweils übungsspezifisch. Generell sollte zur Vermeidung von neuromuskulären Verspannungen die GRUNDHALTUNG eingenommen werden. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Instruktion. Das angestrebte Ziel wird intensiv verdeutlicht. -2 Konzentration. Der Patient ruft sich das Gefühl der neuromuskulären Aktion ins Gedächtnis, zunächst unter Anleitung des Therapeuten. Dies kann mit Hilfe eines Bildes (PIKTOGRAMM), eines befehlartigen Satzes oder eines entsprechenden Schlagwortes erfolgen. Im oben angeführten Beispiel des Bruxismus hiesse dies zum Beispiel: „Wenn ich den ZAHNKLICK spüre, will ich auf ZUNGENSTÜTZE umschalten.“ |
- Timing: Ein spezielles Timing ist nicht vorgesehen. Es kann empfohlen werden, die Konzentrationsübung zu bestimmten Tageszeiten durchzuführen. Im Falle einer vorgesehenen nächtlichen Habitualisierung wird vor dem Einschlafen geübt. |
Charakterisierung: |
Habitualisierung (Sensibilisierung, Stereognose, Motivation, Orientierung, Myobalance, Reflex, Ruhehaltung, Eutonisierung). |
Beachtung: |
Die Aufgabe ist hochsensibel. Es ist ratsam, Fachkräfte (Psychologen) hinzuzuziehen. |
Diskussion: |
MENTALES TRAINING wird angewandt im Zusammenhang mit: 1) HABITUALISIERUNGSÜBUNGEN. Der Befehl lautet: „Ich will die Stellung / den Bewegungsablauf einhalten.“ 2) FEEDBACK-ÜBUNGEN. Befehl: „Wenn ich das Gefühl spüre / nicht mehr spüre, will ich aufmerken und mich korrigieren.“ 3) Nachtübungen. Befehl: „Ich soll im Schlaf das Trainierte einhalten, und wenn der Fehler auftritt, muss ich aufwachen und korrigieren.“ Hierbei wird die vorgeschriebene Muskelaktion ausgeführt. 4) Myoneurophysiologisches Training: Eine Variante, die im myofunktionellen Sinne die Zielmuskulatur ausgesprochen physiologisch trainiert, findet man vor allem in der Sportmedizin als Trainingsmethode diskutiert. Unsere Internetgesellschaft CCMF (www.ccmf.de) veröffentlichte dazu einen Kommentar: 19.08.2006 Kommentar zu neueren Forschungsergebnissen auf myoneurophysiologischem Gebiet. (Original: Strength Increases from the Motor Program: Comparison of Training with Maximal Voluntary und Imagined Muscle Contractions. Deutsche Übersetzung. Erhard Thiele, Kiel, 2006-07-16 Kraftzunahme durch das "Motor-Programm": Ein Vergleich des Trainings von maximal bewussten und geistig vorgestellten Muskelkontraktionen. Hiernach ist es möglich, die Muskulatur durch rein mentale Leistung zu beeinflussen. Das Prinzip ist in der Myofunktionellen Therapie bekannt; man koennte die bisherigen Erfahrungen zusammenfassen unter dem Begriff BEREITSCHAFTSÜBUNGEN. Hierbei handelt es sich um Übungen, mit denen etwa die statodynamische Schlüsselstellung für den Start einer Reflexkette trainiert wird. Als Beispiel die Haltung der Zungenspitze am PUNKT. Das erklärt auch den Begriff ‚statodynamisch’, der auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich zu sein scheint. (Siehe auch TONUSDEFINITION). Hiermit soll jedoch betont werden, dass es sich bei solchen Positionen nicht um „Ruhehaltungen“, sondern durchaus um solche mit Muskelspannung handelt |
Anleitung: |
Zur Anleitung der Patienten sind in speziellen Fällen spezielle Formeln notwendig, die mit dem Therapeuten zusammen eingeübt werden und eventuell niedergeschrieben und als Schriftliche Anweisung/Erinnerung mitgegeben werden (etwa wie hier oben). |