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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

018
 
Übung

SCHNALZER GEFROREN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

Keine Illustration

Dies ist eine Vorbereitungs-Übung (s. Absatz „Diskussion“) bei vornehmlich rostralen Zungenproblemen, bei denen die Zungenspitze gaumenwärts orientiert werden muss.

Inhalt:

ESELSBRÜCKEN-Übung für die Zungenspitze.

Material:

Nicht erforderlich, eventuell  anfänglich  Handspiegelkontrolle.

Ablauf:

- Vorübung: ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG, SCHNALZER.

-Ausgangshaltung: PUNKTHALTUNG.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 D.Pat führt eine Reihe von Schnalzern aus. Gemeinsam erprobt man dann, dass die Bewegungen auf das Kommando „Stopp“ eingefroren werden müssen - und zwar an der Stelle, wo die Zunge gerade vom Gaumen abreissen will, um das Schnalzgeräusch zu machen.

-2 Zunge Stopp! Ruhig atmen und langsam bis zu einer gegebenen Zahl zählen, dann wieder bewegen und schnalzen.

- Timing: Eine Schrittfolge füllt eine Sequenz. Da die Übung nicht schwer ist, können gut zehn Sequenzen zu einer Serie zusammengefasst werden. Das Auszählen sollte von zehn bis fünfzig gesteigert werden.

Charakterisierung:

ESELSBRÜCKEN-Übung, Spielübung, Statik, Motivation, Orientierung, (Strecken), Mobilisation.

Beachtung:

Alle Bewegungen deutlich ausführen, Mund weit öffnen, Zunge nicht zu breit stellen.

Diskussion:

Obwohl die Stellung für längere Zeit gehalten wird, handelt es sich hier um keine echte Habitualisierungsübung, denn die Zunge wird nicht aktiv (muskulär), sondern passiv, durch das Vakuum des Festsaugens, gehalten. Diese Haltung ist nicht eigentlich physiologisch und so auch keine authentische Myofunktionsübung. Sie soll hinführen und überleiten zu einer solchen Übung, wie es das Prinzip von ESELSBRÜCKEN ist.

Auf diese Weise wird vornehmlich sensorisch (Stereognose) - hauptsächlich durch Eingewöhnen des Raumempfindens, in geringerem Masse durch Gewebestrecken - auf den benötigten Rahmen (Mobilität), die Grundlage für eine physiologische Funktion und deren spätere Eingewöhnung, hingearbeitet.

Dies charakterisiert die Wirkung von sogenannten ESELSBRÜCKEN-Übungen (s.d.). Die Brücke führt vom Saugen über das vermehrte Dehnen zum aktiven Halten in der HALTE-UND-ZIEH - ÜBUNG, so dass auch hier wieder das BAUKASTENPRINZIP mit STEIGERUNGSÜBUNGEN angewandt werden kann:

SCHNALZER >SCHNALZER GEFROREN > SAUG-UND-ZIEH-ÜBUNG und > HALTE-UND-ZIEH. Die Übungen beziehen sich vornehmlich auf den vorderen Zungenanteil. Zum weiteren Aufbau würde man auf den retralen Teil übergehen, beispielsweise mit den Ringhalteübungen, dem KATZBUCKEL und dem Schlagwort von der Rückenlehne.

Anleitung:

Nun lernt die Zunge, sich mit ihrem Rücken über längere Zeit fest an ihre Rückenlehne, den Gaumen anzulehnen
Wer das üben will, muss den SCHNALZER schon können.
Als Ausgangsübung macht man einige Schnalzer. Und jetzt, während die Zunge sich fest an den Gaumen lehnt, sich festgesaugt hat, um gleich kräftig loszuschnalzen - S t o p p ! (In der Bewegung innehalten). Schon ist der Schnalzer eingefroren, bewegungslos. Während man nun ruhig durch die Nase weiteratmet, zählt man langsam bis 10 und schnalzt dann erst. Der Schnalzer ist aufgetaut. Das wird 10 mal wiederholt - oder wie oft, hatten wir gesagt?