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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

051
  
Übung

LUTSCHEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

Keine Illustration

Zur Habitualisierung des Schluckreflexes im fortgeschrittenen Stadium; Speichelschlucken. (Anatomie: 1.3.6, Seite 25a)

Inhalt:

Pseudomanipulierte Funktionsübung zur fortgeschrittenen Reflexverankerung durch AUFMERKER.

Material:

Kleine, wohlschmeckende, zuckerfreie Lutschtablette oder Ähnliches.

Ablauf:

- Vorübungen: Der Schluckreflex muss kontrolliert wiederhergestellt und eingeübt worden sein.

- Ausgangshaltung: Nicht erforderlich. Die Übung soll im normalen Tagesablauf praktiziert werden.                               

  Tablette in die Wange schieben.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Nach der ,ZIP' Methode wird der Speichel (für d.Pat. der "aufgelöste Geschmack") aus dem Vestibulum in das NÄPFCHEN gesaugt.

-2 KNÖPFCHENDRÜCKEN (s. dort).

-3 Schlucken nach der erlernten Methode (s. Absatz ‘Diskussion’).

  - Timing: "Aromastoff schlucken, sobald sich genügend angesammelt hat", so lange die Tablette

   reicht. Wiederholungen häufiger am Tag oder so oft wie verabredet. Empfohlen werden bis zu zehn

   Durchführungen. Zur mentalen Vorbereitung auf korrektes Speichelschlucken kann  verabredet werden, Zeichen mit 'T' für Tablette zu verteilen und bei deren Anblick entweder eine Tablette zu verwenden oder augenblicklich mehrmals korrekt zu schlucken.

Charakterisierung:

Funktionskinetische Reflexübung, Selbstüberwachung, Verankerung, Motivation, Pseudomanipulation.

Beachtung:

An Allergien (Pfefferminz) und eventuell Verschlucken denken.

Diskussion:

Die Übung LUTSCHEN (siehe Absatz ‘Diskussion’ im Kapitel PIPELINE) ist der Schlussstein für die Schluckübungen. Daher liegt hier auf der mentalen Komponente grosses Gewicht.

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass gegenüber d.Pat. das Wort „Speichelschlucken“ möglichst vermieden werden sollte, da es viele Pat. gibt, die sich vor ihrer eigenen "Spucke" ekeln. Auch der Ausdruck Leerschlucken wird hier vermieden; er trifft im Wortsinn nicht zu.

Über Tabletten mit Aromastoffen ohne Zucker sollte man sich bei der Apotheke selbst erkundigen, es gibt heute viele gut schmeckende Süssigkeiten mit Zuckerersatzstoffen.

 Zum Timing ist ergänzend anzumerken, dass anfangs auf  STUNDENPLÄNE und MEMOS zurückgegriffen werden sollte (s. MEMOS, STUNDENPLÄNE, NACHTKARTEN).

Die Tabletten dürften auch bei Nacht hinsichtlich eines Aspirierens oder Verschluckens kein grosses Problem darstellen, wenn d.Pat. sie in die Wangentasche schiebt. Die Entscheidung darüber sollte man jedoch d.Pat. oder Angehörigen überlassen. Es bietet sich jedenfalls ein motivatorisch guter Zugang zu nächtlichem Verhaltenstraining.

Als Erinnerung an den korrekten Schluckablauf kann als Leitlinie eine vervollständigte Version der ,1-2-3'-ÜBUNG vorgeschrieben werden (s.d.).

Anleitung:

"Aber nur lutschen", sagt man immer, wenn jemand ein hartes Bonbon naschen will - natürlich nur eins ohne Zucker!

Das machen wir jetzt auch.

Vorher muss man natürlich - mit der ,ZIP'-ÜBUNG - r i c h t i g  SCHLUCKEN können.

Das Bonbon mit dem köstlichen Aroma wird in die Wange geschoben. Wenn sich genug Aroma abgelöst hat: ,ZIP', die Zunge an den PUNKT und SCHLUCKEN. Und das immer wieder und genau so, wie es die Zunge gelernt hat.

Man sollte dies mehrmals am Tag machen. Dabei ist es wichtig, sich genug Zeit zu nehmen. Schliesslich muss man  genau darauf aufpassen, dass das SCHLUCKEN richtig abläuft, nicht nur so ungefähr und nebenbei.

Als Erinnerung kann man sich kleine Schildchen mit einem ‘T’ wie Tablette an einigen Stellen platzieren und üben, wenn man eines sieht.