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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

020
  
Übung

RÜSSEL

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung dient speziell der Kräftigung der Mundschnürer. Dabei werden alle drei Bereiche dieses Teils  des Orbicularis angesprochen: Die  peripheren (hier betont), die medialen und die zentralen (siehe auch Anmerkungen im Absatz ‚Diskussion’). Die Abbildung  zeigt schematisiert in Seitenansicht diese drei Faserzüge. Die Darstellung zeigt nebeneinander drei weiter unten erwähnte Übungen in ihrer Ausführungshaltung. Zugeordnet sind jeweils die erwähnten zirkulären Muskelzüge, die aktivierten sind als dicker, schraffierter Ring dargestellt

Anwendungsbereich ist der inkompetente Mundspaltschluss.

Inhalt:

Spezielle Kraftübung der zirkulären Orbikularismuskeln als HALTEÜBUNG oder in Kombination mit anderen (siehe unten), als kinetische bzw. STEIGERUNGSÜBUNG.

Material:

Nicht erforderlich, eventuell  anfänglich  Handspiegelkontrolle.

Ablauf:

- Vorübung: Siehe Ausgangshaltung. Wenn als WECHSELÜBUNG in Kombination mit beispielsweise ,O’ und KIRSCHMUND (siehe auch ORBIKULARISÜBUNGEN), so sind diese zuvor einzuüben.

-Ausgangshaltung: Günstigerweise wird die nicht angespannte ,L’-HALTUNG eingenommen.

Siehe auch Illustration Vergleich der Übungen "O", KIRSCHE, "RÜSSEL"

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Als Einzelübung wird der Mund maximal gespitzt und gleichzeitig vorgeschoben, um einen

   „Elefantenrüssel“ nachzuahmen.

-2a Im statischen Modus wird diese Stellung unter Zählen gehalten.

-2b In kinetischen Modus wird nach Erreichen der Maximalstellung zur Ausgangshaltung zurückgekehrt, um dann sofort wieder in die Maximalstellung überzugehen.

 

-1 Als STEIGERUNGSÜBUNG (Abbildung)

  wird im ersten Schritt die ,O’-HALTUNG eingenommen, der Mundspalt sternförmig zur Mitte hin flach zusammengezogen.

-2 Nun wird die Spannung erhöht, so dass sich aus der Mitte heraus die Lippen etwas vorstülpen und die KIRSCHE bilden, „das ,O’ vorwärtsschieben“.

-3 Diese Haltung wird weiter angespannt, die KIRSCHE nach vorn verlängert, so dass der „Rüssel“

   entsteht.

-4 a Man kann nun entweder eine statische Phase anschliessen und die Endstellung unter Zählen halten lassen oder

-4b  einen kinetisch dynamischen, fliessenden Wechsel - über die Kirsche zurück zum ,O’, wieder aufwärts zum RÜSSEL und wieder zurück - anordnen.

- Timing:.

   (2a) Als statische Einzelübung halten und - als eine Sequenz - bis zehn zählen (später steigernd). Mehrere

   Sequenzen zur Serie kombinieren.

   (2b) Als kinetische Einzelübung im Frequenztakt anspannen und zurücknehmen. Im Sekundentakt ergibt sich eine Sequenz von etwa zwanzig bis dreissig Aktionen.

   Die Kombination dieser beiden Modi ergibt eine ABWECHSELNDE ÜBUNG, bei der in der Serie von Sequenz zu Sequenz im Modus abgewechselt wird: statisch // kinetisch (a // b).

   In einer STEIGERUNGSÜBUNG  wie bei der Kombination von ‚O’-ÜBUNG (selektiv der innerste Muskelring)  > KIRSCHMUND (zusätzlich der zweite, der mediale Ring) > RÜSSELÜBUNG (alle drei Muskelringe) wird in der Serie je eine Sequenz der entsprechenden  Übung angesetzt ( eine Übung und bis zehn zählen, dann die nächste und zählen, dann die dritte dazu und zählen).

   Die Anordnung erfolgt pyramidenartig. In der statischen Ausführung wird auf der Pyramidenspitze die Stellung unter Zählen bis etwa zehn (evtl. später steigend) gehalten. In der kinetischen Phase wird sogleich on der Pyramidenspitze rückwärts fortgefahren (‚O’>KIRSCHE>RÜSSEL>KIRSCHE>’O’). Es entsteht eine längere Übungsserie.

Charakterisierung:

Grobmotorik, Tonussteigerung, Mobilität /Motilität, aktive Streckübung - je nach Modus Statik oder Kinetik.

Beachtung:

Es sollte Sorgfalt darauf verwandt werden, die unterschiedlichen Muskelbereiche der Zirkulärfasern sowohl in der Einzelübung als auch in der WECHSELÜBUNG bewusst zu kontrollieren und dem Pat. ein Gefühl für seine Bewegungen zu vermitteln (Handspiegel)

Diskussion:

Das gezielte Ansprechen verschiedener Bereiche sowohl der radiären als auch der zirkulären Muskelfaserzüge im Orbicularis wird speziell im Kapitel ORBIKULARISÜBUNGEN besprochen. Hier kurz zusammengefasst: Die verschiedenen Bereiche lassen sich nacheinander aufbauend üben wie nach dem BAUKASTENPRINZIP, in einer Serie als STEIGERUNGSÜBUNG oder im Rahmen von WECHSELÜBUNGEN.

Durch die Kombination mit anderen Übungen lässt sich die Effektivität der Übung wesentlich steigern. Hierzu bieten sich beispielsweise die oben erwähnten Übungen ,O’, KIRSCHMUND, RÜSSEL (Abbildung) oder der konträr wirkende BRIEFKASTEN an.

Bei präziser Ausführung soll sich d.Pat. beim Üben der unterschiedlichen Muskelbereiche sensorisch bewusst werden.

Anleitung:

Die Lippen bekommen mehr  Kraft.

Ausgangshaltung ist die ,O'-ÜBUNG, die man zuvor trainiert haben muss.

Aus der O-Haltung heraus kann man nun als Übergang den KIRSCHMUND machen, wenn man den schon geübt hat.

Schliesslich werden die Lippen zusätzlich maximal - und kräftig! - vorgeschoben, um möglichst die Länge                               eines Elefantenrüssels zu erreichen, (was nie ganz gelingen will).

Diese Stellung halten und bis 10 zählen.

Zum Schluss wieder zum ,O' übergehen. Und wenn wir das folgendermassen besprochen haben, wird es schwierig, denn

dann geht es wieder zur KIRSCHE...,

dem RÜSSEL...

und schliesslich wieder zurück zum ,O'.

Dies ist der Ablauf eines Übungsdurchganges, der 5 mal wiederholt wird.

Anschliessend Pause.