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PHILOSOPHIE

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MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

108
   
Übung

HUNDEKNURREN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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siehe auch Animation

Die Übung wird zu Förderung des Aktionstonus, der Mobilität und Motilität der superioren ‘Radspeichen’-Muskulatur eingesetzt, die von oben eher medial in den Orbicularis einstrahlt und als Oberlippenheber agiert Anatomie: Areal I, Seite 03 ff.). Siehe auch Anmerkung im Absatz „Diskussion“.

Die Übung kann bei entsprechender Indikation auch als UNILATERALÜBUNG eingesetzt werden. Bei schlaffer Oberlippe wird der Grundtonus gestärkt (bezüglich der zirkulären Muskelzügen der Mundspaltschnürer s. auch Kurzbeschreibung in der Liste der Übungen im Kapitel ORBIKULARISÜBUNGEN und Anmerkungen im Absatz „Diskussion“). Aufgrund der gegensinnigen Tendenz der Bewegungsrichtung kann die Übung auch gegen Bekauen oder Einsaugen der Oberlippe hilfreich sein.

Inhalt:

Die mehr grobmotorische Übung zum Heben der Oberlippe kann in beiden Modi  - einerseits als statische bzw. Halte-Übung, andererseits als kinetische, Tonus und Motilität steigernde Version - angewendet werden.

Material:

Nicht erforderlich.

Ablauf:

- Vorübung: Bei Ausfällen in der Motorik sollte zunächst durch manuelle Manipulation, d.h. Schieben der Weichteile in die gewünschte Bewegungsrichtung, Hilfestellung gegeben werden, die anfangs vom Therapeuten, später vom Patienten selbst übernommen wird.

Eine Bereitschaftshaltung wie ,L-M’, ,M’ oder die RUHEHALTUNG wird empfohlen.

- Ausgangshaltung: Eine der Haltungen aus der Vorübung

-.Step-by-step-Beschreibung:

-1 Der Patient versucht, den Gesichtsausdruck eines knurrend die Zähne (die oberen Schneidezähne) bleckenden Hundes nachzuahmen. Als Motivation können Kinder beim Üben auch knurren. (Anfangs kann mit dem Zeigefinger aufwärtsstupsend nachgeholfen werden).

-2 a Nach kurzem Verweilen wird in die Ausgangshaltung zurückgekehrt und sofort wieder ‘gebleckt’.

-2 b Die Stellung wird unter Zählen gehalten.

- Timing: Unter a, im kinetischen Modus, erhält die Übungssequenz durch das abwechselnde Heben, Senken, Heben einen Frequenztakt, der im Sekundenrhythmus bemessen sein sollte. Eine Sequenz sollte aus zehn Aktionen bestehen. Wahlweise können mehrere Sequenzen aneinandergefügt oder, zur Lockerung, als WECHSELÜBUNG das BRABBELN eingeschoben werden. Wechselübungen im Sinne einer gegenläufigen Zugrichtung wären beispielsweise die ,O’-  ÜBUNG und ähnliche (siehe hierzu ORBIKULARISÜBUNGEN).

  Unter b, im statischen (Halte-)Modus, ergibt sich die Sequenzlänge aus dem Auszählen. Hier sollte steigernd von zehn an bis etwa dreissig gezählt werden. Wie oben können auch hier WECHSELÜBUNGEN angesetzt werden. Dieser Modus eignet sich - wie bei allen HALTEÜBUNGEN (s.d.) - zum Sedieren von Hyperaktivität

  (Beknabbern s.u.).

Charakterisierung:

Tonussteigerung, Mobilität, unter a Motilität.

Beachtung:

Diese Übung wird meist eingesetzt, wenn Lähmungssymptome in der Perioralmuskulatur vorliegen (meist als UNILATERALÜBUNG)  – Fortschritte sind häufig mühsam.

Diskussion:

Die mehr lateral schräg einstrahlenden Muskelzüge (Anatomie: Areal I/ 3 ,6 ,7 ,8 ,9; Seite 03) werden in der Übung ZYNISCH LÄCHELN angesprochen. Das NASERÜMPFEN hingegen konzentriert sich auf die  Muskeln I/1 und 3.

Die Differenziertheit dieser Übungen zum Heben der Oberlippe im weiteren Sinne sollte auch in der Präzision ihrer exakten Durchführung berücksichtigt werden.

Übungen wie beispielsweise die Kombination ,O’-ÜBUNGKIRSCHE - RÜSSEL oder FLUNSCH und SCHNÜRSACK zielen in Abgrenzung zu den oben genannten Massnahmen auf die Orbiculariszüge, die als Mundschnürer agieren.

Die aktuelle Übung ist bei Neigung zum Flunschmund (Schnullermund) mit der ,I’-ÜBUNG kombinierbar, wobei dann beide im statischen Modus ausgeführt werden.

Anleitung:

Also: Oberlippe heben und die Zähne zeigen, ‘blecken’ sagt man dazu. Am besten setzt man sich vor einen Spiegel und kontrolliert genau die Lippenbewegung.

Natürlich kann man auch dazu knurren, wenn gerade niemand zuhört. Wenn die Oberlippe nicht so recht will, kann man anfangs mit dem Zeigefinger etwas nachhelfen und den Teil der Oberlippe hochschieben, der sich zu träge bewegt. Das hilft. Später muss es allerdings ohne Finger gehen. Tut sich zuerst nicht so viel, macht das auch nichts. Dann kann man in den Spiegel sehen und immer wieder versuchen, die Lippe zu heben. Je öfter man hebt, Pause macht, hebt, Pause macht, desto besser klappt das Heben. Sieht man im Spiegel genau zu, kann man das auch erkennen. Wenn es dann schon einigermassen geht, kann man die Oberlippe mit ganzer Kraft heben und dann anfangen zu zählen. Oberlippe oben halten und bis 10 zählen. Danach eine Pause. So oft wiederholen wie besprochen, mindestens 10mal. In den Pausen hält man die Lippen normal, d.h. in ,L-M’-Haltung.