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EINLEITUNG

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PHILOSOPHIE

MFT-EinführungI

ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

210
Übung

SCHNELLSCHLUCKEN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

Keine Illustration

Bei Störungen im gleichmässig-fliessenden Ablauf des Schluckreflexes (Schluckhemmung, Verschlucken, Luftschlucken und Ähnliches), auch in der Endphase des Einübens in der MFT zur Habitualisierung des Schluckreflexes.

Inhalt:

Forcierte Funktionsbewegungen unter aufmerksamer Selbstkontrolle.

Material:

Eine Tasse Wasser.

Ablauf:

- Vorübungen: (Im Rahmen der Korrektur des Schluckreflexes sollen alle Datilschritte der Reflexkette korrekt einstudiert worden sein. Siehe hierzu auch besonders die Übungen zur ZUNGENSPITZEN-ORIENTIERUNG).

 -Ausgangshaltung: GRUNDHALTUNG einnehmen und gefülltes Trinkgefäss an die Lippen setzen - die

  Zungenspitze ist am PUNKT.

- Step-by-step-Beschreibung:

-1 Es wird in kleinen Schlucken (sehr wenig Flüssigkeit) und mit grösster Geschwindigkeit (Schluckfrequenz) getrunken (hierzu auch Absatz  „Diskussion“). Der Patient achtet sorgfältig auf die (eintrainierten) Bewegungen seiner Zunge. Die Zungenspitze darf leicht auf ihrem PUNKT tanzen oder auf- und abfedern, so, wie man auf einem Sessel wippt, sollte aber „im Prinzip" ihre Stellung halten.

-2 Pause zum Luftholen und

-3 erneuter Durchgang, sehr kleine Schlucke.

- Timing: Als Grundeinheit der Übungsphase sollte eine Viertelminute (etwa 10 Schluckvorgänge) gelten, gefolgt von einer Atempause und der Wiederholung. Als Frequenz empfehlen sich fünf bis maximal zehn Wiederholungen zu einer Sequenz. Die Bemessung der Sequenzlänge oder deren Aneinanderreihung zu einer einheitlichen Serie ist vom Wasserfassungsvermögen des Patienten abhängig.

Charakterisierung:

Funktionskinetische Reflexübung, Verankerung.

Beachtung:

Die Übung ist nur sinnvoll, wenn alle Detailschritte des Schluckvorganges beherrscht werden. Die Gefahr des Verschluckens sollte beachtet werden. Es kommt nicht auf die Menge der geschluckten Flüssigkeit an; sie sollte so gering wie möglich sein (die Flüssigkeit dient nur zum Anfeuchten und auslösen des Schluckvorganges).

Diskussion:

Im Rahmen der MFT zur generellen Korrektur des gestörten Schluckreflexes hat diese Übung im letzten Drittel des Trainingsgesamtablaufes ihren Platz. Sie kann in der Rehabilitation zum Erzielen eines fliessenderen Bewegungsablaufes oder zur Erhöhung der Schluckfrequenz gezielt für sich und ohne Vorübungen eingesetzt werden. Erfolge in der Erhöhung der Schluckfrequenz lassen sich im Vergleich der Anzahl der Muskelaktionen pro  15 Sekunden bestimmen.

Die grundlegende Bewegung dieser Übung ist das kurze Ansaugen in das NÄPFCHEN nach der ZIP-ÜBUNG; das Andrücken der Zungenspitze wie beim KNÖPFCHENDRÜCKEN und der Materialtransport über den Zungenrücken zum Schlund. Sie ähnelt der Übung KONTINUIERLICHSCHLUCKEN, die jedoch nicht unter  „Zeitdruck“ abläuft. Man kann daher eine Steigerungsübung bilden, indem man beispielsweise folgende Übungen als Sequenzen zu einer Serie zusammenschaltet:

WASSERTRAGEN - FLÜSSIGSCHLUCKEN - KONTINUIERLICH SCHLUCKEN (in der Literatur auch  „Austrinken“ genannt) -SCHNELLSCHLUCKEN.

Während bei der ersten Übung dieser Serie nach gewissenhafter Formung des NÄPFCHENs einmal geschluckt wird, beim FLÜSSIGSCHLUCKEN dann unter Lippenschluss das ZIP eingebaut wird, beim KONTINUIERLICH-SCHLUCKEN die Kontinuität der Wiederholung des Bewegungsablaufes koordinationsfördernd wirkt, wird bei der hier diskutierten Übung schliesslich durch den Zeitdruck im verstärkten Masse die unbewusste Steuerung „eingeschliffen“. Eine Folgeübung hat dann noch die Aufgabe der festen Verankerung - tagsüber und nachts - in das Unterbewusstsein, wie beispielsweise das LEERSCHLUCKEN, das in der Übung LUTSCHEN trainiert wird (siehe auch Absatz „Diskussion“ im Kapitel KONTINUIERLICH-SCHLUCKEN).

Anleitung:

Wie richtig geschluckt wird, wissen wir nun. Das man das auch mehrmals hintereinander machen kann, haben wir ausprobiert. Jetzt wird es aber sportlich! Nun soll man für eine Viertelminute so oft wie möglich schlucken. Wenn es zehnmal wird ist es schon gut. Damit es leichter geht, kann man seine kehle mit Flüssigkeit „Ölen“. Ganz einfach Wasser nehmen und immer ganz wenig davon schlucken. Einer guckt auf die Uhr; eine viertel Minute lang und –Pause. Wiederholen so oft wie verabredet.