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PHILOSOPHIE

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ÜBERSICHT

MFT

ÜBUNGEN

Verzeichnis

109
   
Übung

ZYNISCH LÄCHELN

Sammlung myofunktioneller Übungen

Einsatz:

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Die Übung wird zu Förderung des Aktionstonus, der Mobilität und Motilität der superioren ‘Radspeichen’-Muskulatur eingesetzt, die von schräg oben in Mundwinkelnähe in den Orbicularis einstrahlt. Dabei wird vor allem der Zygomatikus angesprochen (Anatomie:  Muskeln:I/3, 6, 7, 8, 9; siehe auch Anmerkung im Absatz „Diskussion“). Die Massnahme eignet sich in der speziellen Ausführung als UNILATERALÜBUNG besonders bei Ausfällen der Motorik im Zielgebiet.

Inhalt:

Halteübung zur Tonussteigerung der speziellen Faserzüge in der perioralen Radiärmuskulatur

Material:

Nicht erforderlich, (Handspiegel).

Ablauf:

Bei den erwähnten Ausfallserscheinungen sollte zunächst durch manuelle Manipulation, d.h. Schieben der Weichteile in die erstrebte Bewegungsrichtung Hilfestellung gegeben werden, die anfangs vom Therapeuten, später vom Patienten selbst übernommen wird.

- Vorübung: Nicht obligatorisch. Günstig ist die Kenntnis einer der BEREITSCHAFTSHALTUNG  (trainieren den Standby-Tonus, siehe Link) (RUHEHALTUNG, ,L-M’, ,M’), die dann als

-Ausgangshaltung: (siehe oben) eingenommen werden kann.

- Step-by-step-Beschreibung:

Die Schrittfolge bedarf keiner Beschreibung. Die Übung zielt darauf ab, die angesprochenen Muskelzüge zu stärken. Daher wird wieder und wieder versucht,

-a die Extremstellung einzunehmen und später unter Zählen  zu halten (Statik, Halteübung), wobei eventuell anfangs der Zeigefinger schiebend hilft.

   Die Übung lässt sich auch im kinetischen Modus durchführen.

-b  Dabei wird ein rhythmischer Seitenwechsel durchgeführt - links, rechts und so fort. Man kann dann die Aktionen mitzählen lassen.

- Timing: Im statischen Modus ergibt sich die Sequenz aus dem Zählen bis zu einer gegebenen Zahl, im kinetischen Modus wird sie durch die vorgegebene Anzahl der Aktionen bestimmt.

   Als relaxierende WECHSELÜBUNG empfiehlt sich eine Massnahme zum Anspannen der Mundschnürer, wie beispielsweise die RÜSSELÜBUNG, ,O'-ÜBUNG oder der KIRSCHMUND.

Charakterisierung:

Motivation, Mobilität, Myobalance, Statik, Tonussteigerung.

Beachtung:

Für die Perioralmuskulatur existiert eine Reihe von Übungen, die einander bei flüchtiger Betrachtung ähneln, jedoch bei gewissenhafter Ausführung speziell die verschiedenen Muskelfaserzüge, hier die verschiedenen radiären ansprechen (siehe unten). Auf eine gewissenhafte, differenzierte Ausführung ist daher schon beim Einüben zu achten.

Diskussion:

Die mehr medial einstrahlenden Muskelzüge werden von der Übung HUNDEKNURREN berücksichtigt. Das NASERÜMPFEN hingegen konzentriert sich auf die in Kapitel Anatomie beschriebenen Muskeln I/1 und 3.

Die Differenziertheit dieser drei Übungen zum Heben der Oberlippe im weiteren Sinne muss in deren exakter Durchführung Berücksichtigung finden. Ebenso sollte sich die aktuelle Übung in ihrem Bewegungsmuster deutlich gegen das BREITE GRINSEN abgrenzen, bei dem der Mundwinkel ausschliesslich nach seitwärts gezogen wird. Bei erwachsenen Patienten ist häufig eine Tendenz zu hängenden Mundwinkeln zu beobachten, was kausal mit den reichen Lebenserfahrungen zusammenhängen mag, die Therapie aber weniger beeinflusst. Die diskutierte Übung, im Haltemodus ausgeführt, vermag hier abzuhelfen (Antiageing-Übung).

Anleitung:

Lächeln verschönt das Gesicht, sagt man. Ob das Gesicht auch schöner wird, wenn man zynisch lächelt?

Soll es gar nicht. Hier sollen eher bestimmte Muskeln geübt werden, nämlich die, mit denen man den Mundwinkel nach schräg oben ziehen kann, wodurch der Eckzahn sichtbar wird.
Das geht am besten, wenn man es nur auf jeweils einer Seite des Gesichtes übt, mal links, mal rechts. Um sich zu kontrollieren, muss man genau in den Spiegel sehen und die Bewegungen verfolgen.
Wir haben diese Übung ausgesucht, weil die Muskeln den Mundwinkel nicht kräftig genug nach oben ziehen konnten. Meist funktioniert es auf einer Seite besser als auf der anderen. Also macht die bessere Seite es vor, und die andere gibt sich dann ordentlich Mühe, es genauso gut nachzuahmen. Tüchtig anstrengen dabei! Wenn es anfangs zu schwer geht, kann der Zeigefinger nachhelfen und den Mundwinkel dahin drücken, wo man ihn gerne haben möchte. Später muss der Mund aber alleine üben. Immer die Seiten wechseln, 20mal hin und her. Es folgt eine Pause, während der man Abwechslung in das Training bringen und zum Beispiel das ,O’ oder eine andere Übung machen kann, die wir besprochen haben. Dann wieder das zynische Lächeln. Insgesamt 3mal hintereinander, oder so oft wie besprochen.