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246 Allgemeines Kapitel |
TONOMETERÜBUNGEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Bei den in diesem Kapitel diskutierten Übungen handelt es sich nicht um spezielle Übungen, sondern um eine spezielle Anwendung allgemein gebräuchlicher Trainingsmethoden unter Zuhilfenahme eines speziellen Diagnose- und Trainingsgerätes, des Funktions-Tonometers. Eine spezielle Beschreibung von Material und Methode findet sich auf der entsprechenden Seite dieser Website unter Myofunktionelle Diagnostik, Spezialkatalog der "Diagnostischen Übungen".(siehe Link nebenan). Durch die Messmethodik können die Übungen in der Behandlung grundsätzlich auf drei Gebieten von Nutzen sein: A in der Diagnose, B in der Durchführung der Übungen und C zur Dokumentation des Behandlungsfortschrittes. |
A. In der Diagnose wird der Patient über die durchzuführende Aktion kurz informiert. Nach einem eventuellen Probelauf wird die Messung vorgenommen und das Ergebnis dokumentiert. Dies gilt als diagnostisches Eingangsergebnis. B. In der Durchführung wird durch Einstellen des roten Schleppzeigers auf der Messskala ein zu erreichender Wert vorgegeben, der beim Üben angestrebt wird. Dieser Wert kann dem Trainingsstand angepasst werden. Er wird in solchen Fällen zunächst niedrig festgesetzt, im Verlauf der Therapie dann bis auf den gewünschten Zielwert erhöht. C. Zur Dokumentation wird der Schleppzeiger auf Null gestellt, die Testübung ausgeführt und die Endstellung des Schleppzeigers abgelesen und protokolliert.
Als Zielmuskulatur kommen generell in Betracht die Gebiete : 1. Orbicularismuskulatur (Perioral Mm.), 2. Wangenmuskulatur und 3. Velum und Rachenabschluss. Bei gezielter Übungsdurchführung sind auch die Mundbodenmuskeln beeinflussbar. Die Muskulatur kann in allen Bereichen sowohl im statischen (Halte-) Modus als auch im kinetischen beansprucht werden. Wie in den Kapiteln der jeweiligen Übungen beschrieben, werden hierzu speziell ge-time-te Übungsserien zusammengestellt. Hierzu gehören auch ABWECHSELNDES ÜBEN und WECHSELÜBUNGEN sowie UNILATERALÜBUNGEN (siehe jeweils dort). |
Inhalt: |
Der jeweils erzielte Muskeltonus ist auf der Anzeige des Tonometers ablesbar. Mit Muskelkraft wird ein Luftdruck in der Mundhöhle erzeugt beziehungsweise gehalten, der in Millibar abzulesen ist. |
Material: |
Tonometer |
Ablauf: |
- Vorübung: A. In der Diagnose wird gemeinhin die durchzuführende Aktion genau erklärt oder vorgeführt, eventuell kann man die Durchführung zunächst kurz erproben. Mehrmaliges Üben sollte unterbleiben, um den tatsächlichen Ausgangswert ermitteln zu können und nicht zu verfälschen. B. Im Training soll bei der Durchführung der Übungen deren Ausführung zunächst ohne Gerät geprobt werden. Sind Mundspaltschluss oder Rachenabschluss gewebemässig nicht möglich, so muss in einer vorgeschalteten Phase eine Gewebeakkomodation erzielt werden. |
-Ausgangshaltung: Generell wird eine Hand das Röhrchen an dessen Ansatz zum Verbindungsschlauch halten, das dann mittig von den Lippen gefasst wird. Die andere Hand hält das Gerät am Griff fest, so dass die Ableseskala sich im Blickbereich befindet. Eine Ausnahme bildet das gezielte Üben der Wangen- (Mundboden-) oder Rachenmuskulatur. In diesem Falle wird das Röhrchen so an die Lippen gehalten, dass zwei Finger (oben und unten) gleichzeitig den Lippenabschluss unterstützen helfen. Auf diese Weise kann ein von der Lippenschlussmuskulatur unabhängiger Muskeltonus erzeugt und gemessen werden, der grösser als der maximale Lippenschlusstonus ist. |
- Step-by-step-Beschreibung: Als TONOMETERÜBUNGEN werden gängige MFT-Übungen eingesetzt, die also auch ohne Gerät durchführbar sind. Die Beschreibungen gleichen daher denen der jeweiligen Einzelübung; siehe hierzu das nachfolgend aufgeführte Übungsverzeichnis. |
- Timing: Der zeitliche Ablauf orientiert sich an der Übungsbeschreibung der jeweils eingesetzten Übung. |
Charakterisierung: |
Motivation, Information, Kontrolle, (Dokumentation). |
Beachtung: |
Siehe jeweilige Übung. Generell ist anzumerken, dass eine relative Messung sinn macht, wenn man Anfangsdaten im Fortschritt der Behandlung vergleichend heranzieht. Eine prinzipielle oder generelle Bewertung vergleichend zwischen individuellen Patienten ist sehr fragwürdig. Der Vergleich ist leicht durchzuführen, die Frage ist, ob es sinnvoll ist. Muskeltonus ist a. individuell, b. aussagekräftig nur im Vergleich mit den antagonistischen Kräften! |
Diskussion: |
(Hier für das TONOMETER nicht als Diagnose- sondern als Trainingsgerät). Die in untenstehender Liste aufgeführten Übungen werden zunächst ohne Einsatz des TONOMETERS eingeübt. Der Folgeschritt ist günstigerweise das Üben nur mit dem Mundstück, aber ohne Gerät, um dem Patienten an das Halten des Röhrchens mit den Lippen während des Übens zu gewöhnen. Das freie Ende des Mundstücks ist in diesem Fall verschlossen (über einer Flamme zugeschmolzen). Als nächster Schritt folgt dann der Anschluss an das Messgerät und nach einigem Üben das Ablesen der Werte. LISTE DER ÜBUNGEN Eine grosse Bandbreite therapeutischer Effekte lässt sich erzielen, indem man diese Übung in allen ihren Variationsmöglichkeiten (siehe dort) unter Tonometereinsatz durchführen lässt. In den entsprechenden Kapiteln ist in der Spalte für die durchzuführenden Übungen jeweils angegeben, welche Muskelzüge die betreffende Übung anspricht. Diese Übung gilt zusammen mit der BALLON-Übung als Grundlage für die TONOMETERÜBUNGEN. Beim Üben mit dem Gerät wird allerdings auf den kontinuierlichen Luftstrom verzichtet. Einige dieser Übungen lassen sich auch mit Einsatz des Gerätes durchführen. So kann man beispielsweise vorschreiben, bei den Übungen ,O'-ÜBUNG, KIRSCHMUND, RÜSSELÜBUNG, FLUNSCH, SCHNÜRSACK und ähnlichen mit dem Röhrchen zwischen den Lippen einen vorgegebenen Luftdruck zu halten. Dadurch wird die Intensität der jeweiligen Übung gesteigert und der Tonus kontrollierbar. Bei dieser Übung kann man den beschriebenen kurzen Luftstoss in das Röhrchen blasen lassen und vorgeben, den Zeiger möglichst hoch schnellen zu lassen, ähnlich wie bei dem Spiel ‘Hau den Lukas’. Besondere Bedeutung kommt den Variationen der BALLON Übung mit Tonometereinsatz in diesem Anwendungsbereich zu, wenn auf einer Wangenseite ein Tonusdefizit besteht. Hier ist es dann wiederum möglich, kontrolliert einen kollateral gleichmässigen Tonus einzuüben. |
Anleitung: |
Hier gilt die Anleitung der entsprechenden erwähnten Einzelübung. Sie muss jedoch für den Gebrauch am Tonometer für den Mess- oder Übungszweck abgewandelt werden. Siehe auch Anleitung zum Gebrauch des Tonometers. |