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MFT-EinführungI |
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Verzeichnis |
057 Übung |
KRÜMELSCHLUCKEN |
Sammlung myofunktioneller Übungen |
Einsatz: |
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Diese Übung ist das erste Glied in der Reihe der Übungen zur Korrektur des gestörten Schluckreflexes, in denen der ( wiederhergestellte) gesamte Reflex kontinuierlich ablaufen soll. Daher müssen die Detailübungen sämtlich erfolgreich eingeübt worden sein. Unter diesen Übungen wird meist begonnen mit dem FLÜSSIGSCHLUCKEN (siehe dort) - wie WASSERTRAGEN und ähnlichen (s.d.), danach mit BREISCHLUCKEN, danach KRÜMELSCHLUCKEN - und schliesslich mit ESS-(UND TRINK-) ÜBUNG fortgefahren, bei denen jeweils ein Teil der Mahlzeiten gezielt geschluckt wird. (siehe. hierzu Anmerkung im Absatz “Diskussion“). (Anatomie: Der physische Aspekt ist beim Ablauf von Reflexketten derart komplex, dass nicht auf Einzelmuskeln hingewiesen werden kann; siehe I, 3/6, Seite 25a). |
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Inhalt: |
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Pseudomanipulierte Übung zum Schlucken krümeligen Kaugutes mit Handspiegelüberprüfung des Effektes. |
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Material: |
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Mürbes, zuckerfreies Gebäck wie zum Beispiel Salzstangen; Handspiegel. |
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Ablauf: |
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- Vorübung: Alle Detailschritte müssen zuvor eingeübt worden sein. Als Vorschlag für eine zuvor zu absolvierende Übung wäre die ,1-2-3'-ÜBUNG zu erwähnen (siehe hierzu auch das Kapitel SCHLUCKREFLEX-ÜBUNGEN): |
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- Ausgangshaltung: Hier eignet sich die RUHEHALTUNG, zumindest die ,L-M'-HALTUNG. |
- Step-by-step-Beschreibung: -1 Ein kirschgrosses Stück Gebäck wird so weit zerkaut, dass noch Krümel spürbar sind. -2 "Kurz", in möglichst raschem Bewegungsablauf, wird das Kaugut auf der Zunge gesammelt mit dem Versuch, dies in das NÄPFCHEN zu laden. -2 a An dieser Stelle kann eine Zwischenkontrolle mit Handspiegel erfolgen: Mund öffnen, Zunge etwas herausstrecken und die Krümel im Näpfchen vorführen. -3 Dann ,ZIP', KNÖPFCHENDRÜCKEN (siehe auch jeweils dort) und schlucken. Danach sofort -4 Mund öffnen und "Endkontrolle". Die Zungenoberfläche soll krümelfrei sein, ohne dass mit irgendwelchen parafunktionellen Bewegungen nachgeholfen wurde. |
-Timing: Über die zeitliche Anordnung im Gesamtablauf wurde oben bereits gesprochen, die Übung wird zumeist in der Endphase der Behandlung, der Habitualistationsphase angesetzt. Ein Vorgang stellt eine Sequenz dar. Es sollten drei bis zehn Sequenzen zu einer Serie zusammengestellt werden. |
Charakterisierung: |
Funktionskinetische Reflexübung, Habitualisierung, Motivation. |
Beachtung: |
Bei wiederholtem Üben kann der Speichel knapp werden. Trinken zwischendurch, nicht während des Übens (Kaugut nicht hinunterspülen!). |
Diskussion: |
Anmerkenswerte Details wurden bereits oben im Text erwähnt. Manche Autoren schlagen das Üben mit AUFMERKERn wie dem LIPPEN-OFFEN oder GUMMIRING vor. Dies ist wenig physiologisch, bleibt aber in der Anwendung d.Therap. für spezielle Fälle überlassen. Ebenfalls im Ermessen d.Therap. liegt die Reihenfolge des Ansatzes der Schluckübungen mit den verschiedenen Nahrungs- (Bolus-) Qualitäten flüssig, breiförmig und krümelig (siehe hierzu Anmerkungen im Absatz „Diskussion“ im Kapitel FLÜSSIGSCHLUCKEN). |
Anleitung: |
Nun kommt das ganz richtige Schlucken mit allen bisher gelernten
Einzelheiten und mit krümeligem Essen. Zuerst das Gebäck - etwas in der Art
einer Salzstange - wie besprochen kleinkauen: Hinten kauen, links kauen,
rechts kauen. Aber nicht z u kleine Brösel und nicht zu matschig, es sollen
noch Krümel zu fühlen sein.
Alle
Krümel werden nun in das Näpfchen vorn auf der Zunge geladen. Anschliessend
Knöpfchendrücken und einmal schlucken. Die Einzelheiten haben wir vorher
zusammen
geübt!
Jetzt Mund auf und in den Spiegel sehen, ob alles leergeräumt ist. Aber
nicht etwa vorher mit der Zunge „aufräumen“! Ist der Mund noch voller
Krümel, müssen beim nächsten Versuch alle Schritte noch einmal ganz
gewissenhaft durchgeführt werden. |